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Ex-Osram: Streit um Abfindung bei Ledvance

Ex-Osram

Streit um Abfindung bei Ledvance

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    Zwar laufen die betrieblichen Verhandlungen noch, zu einer Einigung wird es laut Augsburger IG-Metall-Chef Michael Leppek aber nicht kommen.
    Zwar laufen die betrieblichen Verhandlungen noch, zu einer Einigung wird es laut Augsburger IG-Metall-Chef Michael Leppek aber nicht kommen. Foto: Ulrich Wagner (Archiv)

    Die Gewerkschaft IG Metall und die Ledvance-Belegschaft gehen den nächsten und vielleicht sogar letzten Schritt. Sie bereiten sich auf Streiks vor. Die Mitarbeiter reagieren damit auf die bevorstehende Schließung des Augsburger Werks. Die Geschäftsführung des Lampenherstellers ließ zuletzt keine Zweifel daran aufkommen, dass für die Augsburger Standorte keine Hoffnung bleibt. Zwar laufen die Verhandlungen, wie es mit dem Werkt und den 750 Beschäftigten weiter gehen soll noch, aber einig werde man sich nicht. Deshalb glaubt der Augsburger IG-Metall-Chef Michael Leppek, dass bald eine Schlichtung bevorstehe. Die Gewerkschaft bereitet sich auf Verhandlungen für einen Sozialtarifvertrag vor. Vor allem die Höhe der Abfindungen, die Ledvance seinen Mitarbeitern zahlt, ist noch strittig.

    Mitarbeiter wollen ähnlich hohe Abfindung wie zu Osram-Zeiten

    Auf einer von der Gewerkschaft einberufenen Versammlung stimmten die Mitglieder am Dienstag dafür, konkrete Forderungen an den Arbeitgeber zu stellen und wenn nötig auch zu streiken. Was die Belegschaft erreichen möchte? „Zumindest eine Abfindungssumme auf Osram-Niveau“, sagt Leppek. Denn: Bevor das Tochterunternehmen Ledvance 2016 an ein chinesisches Konsortium verkauft wurde, wurden deutlich höhere Abfindungssummen ausgezahlt, als derzeit von Ledvance angeboten werden, erklärt Leppek.

    Die Schließung des Werks in Augsburg rechtfertige diese Forderung, sagt der Metaller, weil „eine besondere Betroffenheit“ vorliege. Es gehe nicht nur um einzelne Stellenstreichungen, sondern um ein ganzes Werk mit Maschinenbau, Lampenproduktion, Glaswerk und Logistikzentrum. „Außerdem gibt es noch immer ein Gutachten, das besagt, man könne den Betrieb weiterführen“, sagt Leppek. Das wüssten die Mitarbeiter und stützen ihre Forderung darauf. Zwar geht es bei den Verhandlungen um Abfindungssummen und Härtefallregelungen, trotzdem bleibt das übergeordnete Ziel dasselbe: „Wir möchten Weiterbeschäftigung bei Ledvance erreichen“, erklärt Leppek. Ledvance teilte auf Anfrage unserer Zeitung mit, sich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht äußern zu wollen.

    Viele Ledvance-Mitarbeiter wollen für Abfindung kämpfen

    Die Stimmung in der Belegschaft sei auch nach Jahren der Unsicherheit positiv, sagt der Augsburger IG-Metall-Chef. Die Mitarbeiter haben erlebt, wie Osram Stellen gestrichen hat, anschließend gesehen, wie Ledvance erst ausgelagert und dann verkauft wurde. In den letzten Monaten haben sich die schlechten Nachrichten gehäuft, bis zuletzt klar war, dass nicht nur das Werk an der Berliner Allee, sondern auch das Logistikzentrum an der Steinernen Furt in Lechhausen geschlossen werden soll. Einige Mitarbeiter seien zwar auf Jobsuche, die Mehrheit sei aber kämpferisch und vor allem sauer, sagt Leppek. „Das sind stolze Beschäftigte, die sagen, dass sie es verdient haben, besser behandelt zu werden.“

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