Startseite
Icon Pfeil nach unten
Wirtschaft
Icon Pfeil nach unten

Bilanz: Autoclub ADAC hat trotz Skandalserie stabile Mitgliederzahlen

Bilanz

Autoclub ADAC hat trotz Skandalserie stabile Mitgliederzahlen

    • |
    Rund 320 000 Menschen kehrten dem ADAC seit Beginn der Krise Anfang des Jahres den Rücken.
    Rund 320 000 Menschen kehrten dem ADAC seit Beginn der Krise Anfang des Jahres den Rücken. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Am Montag teilte der ADAC in München mit, dass die Gesamtzahl seiner Mitglieder bei 19 Millionen stabil geblieben sei. Das ist erstaunlich, nachdem sich von Januar bis Mai 320.000 Menschen von dem Autoclub getrennt haben. Schuld daran war eine Skandalserie beim

    1,8 Prozent der Mitglieder kündigten dem ADAC, der zu Beginn des Jahres in einer Skandalserie steckte. Neben anderen Vorwürfen gegen den Verein ging es auch um Manipulationen beim Autopreis Gelber Engel. Zu den durch die Skandale verursachten Rückgang der Mitgliedszahlen kamen weitere Austritte aus anderen Gründen.

    Kaum Verluste beim ADAC

    Der ADAC in der Krise - eine Chronologie

    13. Januar: Der ADAC gibt bekannt, dass die Leser der «Motorwelt» den VW Golf zum «Lieblingsauto der Deutschen» gewählt haben.

    14. Januar: Die «Süddeutsche Zeitung» berichtet von Manipulationen bei der Leserwahl. Der Verein weist das zurück.

    16. Januar: Bei der Preisverleihung spricht Geschäftsführer Karl Obermair von Unterstellungen.

    17. Januar: ADAC-Kommunikationschef Michael Ramstetter gesteht laut Obermair die Fälschungen, der Verein behält das aber zunächst für sich.

    19. Januar: Nach einem Bericht der «Bild am Sonntag» räumt der ADAC Manipulationen ein.

    21. Januar: ADAC-Präsident Peter Meyer lehnt einen Rücktritt ab.

    7. Februar: Deutsche Autokonzerne wollen ihre Preise zurückgeben, sollten sich neue Vorwürfe erhärten.

    10. Februar: ADAC-Präsident Meyer kommt einer Amtsenthebung zuvor und tritt zurück.

    14. Februar: Ein prominent besetzter Beirat soll den ADAC bei den Reformen beraten.

    17. Februar: Laut Gutachten wurde die Wahl zum Lieblingsauto der Deutschen jahrelang manipuliert.

    25. Februar: Der Club verhandelt mit dem Geschäftsführer Karl Obermair über eine einvernehmliche Beendigung seiner Tätigkeit.

    9. März: Erneut gerät die Steuerpraxis des ADAC in die Schlagzeilen.

    4. April: Der ADAC trennt sich endgültig von seinem langjährigen Geschäftsführer Obermair.

    14. April: Interims-ADAC-Präsident August Markl soll bis zum Ende des Reformprozesses im Amt bleiben.

    10. Mai: Die Delegierten des ADAC billigen in Saarbrücken einmütig die Reformpläne der Führung.

    Die Vorkommnisse haben zwar den Wachstumstrend des ADAC gebremst, doch dank 370.000 neuer Mitglieder hat der Autoclub nicht allzugroße Verluste zu verzeichnen. Die Gesamtmitgliederzahl sank von 18,94 Millionen auf 18,93 Millionen. Die Bilanz des ADAC belegt neben Mitgliederzahlen auch die Einnahmen des Clubs, die im Jahr 2013 immerhin bei 1,05 Milliarden Euro lag. Das Eigenkapital lag bei 1,06 Milliarden Euro. AFP/sh   

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden