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Benzin: E10 bleibt ein Flop

Benzin

E10 bleibt ein Flop

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    Die Benzinsorte E10 bleibt ein Flop: Fast 90 Prozent der Autofahrer boykottieren das Spritgemisch.
    Die Benzinsorte E10 bleibt ein Flop: Fast 90 Prozent der Autofahrer boykottieren das Spritgemisch. Foto: Peter Kneffel

    Irgendwie ist es mit diesem Superbenzin und den Autofahrern wie mit den Bauern und unbekannten Speisen. Die einen essen nicht, was sie nicht kennen, die anderen tanken es nicht. Auch ein Jahr nach der Einführung des Biokraftstoffes E10 bleibt sein Anteil am gesamten Spritabsatz mit 13 Prozent weit hinter den Erwartungen zurück. Ursprünglich wollte die Regierung bis zu 90 Prozent Marktanteil.

    Nach Angaben der Autoindustrie vertragen mittlerweile 99 Prozent der Fahrzeuge das Benzin, das einen Anteil von zehn Prozent Alkohol enthält. Dem ADAC ist kein Problem durch die neue Benzinsorte bekannt. „Zumindest wurde uns bis heute kein Fall eines Motorschadens gemeldet“, sagt Clubpräsident Peter Meyer. Die Angst vieler Autofahrer, ihr Wagen vertrage kein E10, sei unbegründet, fügt er hinzu.

    Drei Millionen Autos fahren mit E10

    Nach Angaben des Verbandes der Automobilindustrie fahren in Deutschland etwa drei Millionen Autos mit E10. Viel zu wenig, kritisiert Geschäftsführer Klaus Bräunig. Mithilfe dieses Sprits könnten pro Jahr zwei Millionen Tonnen Kohlendioxid gespart werden. ADAC-Chef Meyer betont: „Wir müssen die Nutzung von E10 vorantreiben. Es muss gelingen, das Vertrauen der Verbraucher zu erhalten.“ Dazu müssten Politik und Hersteller allerdings sicherstellen, dass Biokraftstoffe nachhaltig produziert werden. Umweltverbände kritisieren, dass zu deren Herstellung oft Lebensmittelrohstoffe wie Getreide oder Zuckerrüben verwendet, sogar Wälder dafür gerodet würden.

    Für die Zukunft setzt die Industrie auf intelligente Biokraftstoffe der zweiten Generation, die aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten gewonnen werden.

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