Eine neue Benzinsorte kommt im nächsten Jahr an die Zapfsäulen. Das besondere daran: Der Biospritanteil steigt auf rund zehn Prozent. Doch der ADAC warnt vor Motorschäden.
Ab 1. Januar 2011 müssen Autofahrer auf das richtige Super-Benzin achten. Dann bieten Tankstellen den neuen Ökosprit Super E10 an, der einen Bioethanolanteil von bis zu zehn Prozent enthält. Hunderttausende Autos in Deutschland vertragen diesen Kraftstoff allerdings nicht, wie der ADAC warnt.
Wer ihn trotzdem tanke, müsse mit einem Motorschaden rechnen, heißt es beim Autoklub. Bereits vor zwei Jahren wollte der frühere Bundesumweltminister Sigmar Gabriel diesen Biosprit bundesweit zur Pflicht machen. Als er über die Konsequenzen aufgeklärt wurde, stoppte er den Versuch.
Diesmal kommt der Anstoß von der schwarz-gelben Bundesregierung. Die Konzerne sollen den neuen Ökotreibstoff als Teil des erst im August beschlossenen nationalen Aktionsplans "erneuerbare Energie" anbieten.
Autofahrer, die sich nicht sicher sind, ob ihr Wagen den neuen Biosprit verträgt, sollten sich fachmännischen Rat holen - beispielsweise beim Hersteller ihres Wagens. Viele Unternehmen planen zur Einführung des Super E10 spezielle Telefonhotlines.
Auch die Vertragswerkstätten können Auskunft über die E10-Verträglichkeit des jeweiligen Autos geben. Bei Volkswagen vertragen ihn Motoren der ersten FSI-Generation (bis 2006) nicht, die auch in Golf, Polo, Lupo oder Touran eingebaut sind.
Der ADAC sieht übrigens neben dem motortechnischen Problem noch ein anderes: indirekte Preiserhöhungen. Pressesprecher Christian Buric warnt: Um Autofahrer zum Umstieg auf Super E10 zu bewegen, könnten die Anbieter den Preis für das alte E5-Super erhöhen.
Und selbst wer das neue Biobenzin mit zehn Prozent Ethanol tanken kann, zahlt am Ende mehr: Denn die Reichweite des Super E10 ist laut ADAC geringer als beim herkömmlichen Super. Von Josef Karg