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Augsburg: Bei Osram müssen 105 Mitarbeiter gehen

Augsburg

Bei Osram müssen 105 Mitarbeiter gehen

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    Osram baut in Augsburg 105 Stellen ab.
    Osram baut in Augsburg 105 Stellen ab. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Bei der Lichtfirma Osram in Augsburg müssen 105 Mitarbeiter gehen. Auf einer ordentlichen Betriebsversammlung am Mittwoch sind nach Angaben von Roberto Armellini von der IG-Metall die Stellenkürzungen bekannt gegeben worden.

    Keine Entlassungen, sondern "geplanter Personalabbau"

    „Es geht dabei nicht um Entlassungen, sondern um einen geplanten Personalabbau“, so der Gewerkschafter. Im Januar 2012 hatte Osram aufgrund des grundlegenden Wandels auf den Lichtmärkten beschlossen, weltweit 8700 Stellen zu streichen, davon gut 1000 in Deutschland. In Augsburg waren 340 Stellen betroffen, wie Osram-Sprecher Stefan Schmidt bestätigt.

    Das auf drei Jahre angelegte Programm läuft Ende dieses Jahres aus. Die 105 Arbeitsplätze, die jetzt in Augsburg wegfallen, seien der letzte Teil dieses Abbaus, so Armellini. Die übrigen Stellen seien bereits im Laufe der Zeit sozial verträglich abgebaut worden. Für die Entlassungen hat der Betriebsrat mit dem Arbeitgeber einen Sozialplan ausgehandelt. Dieser legt unter anderem mögliche Abfindungen oder alternative Jobangebote für betroffene Mitarbeiter fest.

    Bei der Betriebsversammlung, die am Mittwoch den ganzen Tag über in allen Schichten abgehalten wurde, seien die betroffenen Mitarbeiter informiert worden. „Jetzt muss jeder entscheiden, ob er das Angebot annimmt oder nicht“, so Armellini. Für den Fall, dass nicht genügend Mitarbeiter zustimmen, habe sich Osram auch betriebsbedingte Kündigungen vorbehalten, so der Gewerkschafter.

    Standort Augsburg in Gefahr, wenn nicht auf Geschäft mit LEDs gesetzt wird

    Osram kämpft mit einem immer schneller schrumpfenden Geschäft mit herkömmlichen Glühbirnen und Leuchtstoffröhren. Der Standort in Augsburg ist besonders betroffen, weil hier traditionell Leuchtstoffröhren und Energiesparbirnen hergestellt werden. Die IG-Metall sieht den Standort ernsthaft in Gefahr, wenn nicht auch Augsburg in das Zukunftsgeschäft mit LED einbezogen wird. Die Mitarbeiter hätten in den vergangenen Jahren auf vieles verzichtet, um den Standort zu stützen, jetzt sei es an der Geschäftsleitung, Augsburg mit einer Entscheidung für modere Leuchtmittel zukunftssicher zu machen, so Armellini. An anderen deutschen Standorten wie beispielsweise in Regensburg produziere man bereits LED.

    Bis zuletzt hatte man gehofft, Osram könne auf die letzen Kündigungen verzichten, berichtet Michael Leppek von der IG-Metall. Aufgrund der schlechten Auftragslage sei daraus aber nichts geworden.

    Anfang Juni hatte Osram-Chef Wolfgang Dehen eine neue Sparrunde angekündigt. Im Gespräch mit der Süddeutschen Zeitung sagte er, es werde angesichts der schnellen Veränderungen der Märkte weitere Kapazitätsanpassungen im traditionellen Lichtgeschäft geben. Auch Standorte würden „entsprechend der jeweiligen Marktenwicklung und Wettbewerbsfähigkeit“ geprüft.

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