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ADAC Skandal: ADAC-Präsident lehnt Rücktritt ab

ADAC Skandal

ADAC-Präsident lehnt Rücktritt ab

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    Manipulationen haben den ADAC in ein schlechtes Licht gerückt.
    Manipulationen haben den ADAC in ein schlechtes Licht gerückt. Foto: dpa

    Trotz der Manipulationen bei den Wahlen zum "Gelben Engel" lehnt ADAC-Präsident Peter Meyer einen Rücktritt ab. Der "Bild"-Zeitung sagte Mayer auf die Frage, ob er schon an

    Manipulation bei anderen Tests angeblich ausgeschlossen

    Das ist der ADAC

    Der Allgemeine Deutsche Automobil-Club (ADAC) wurde 1903 in Stuttgart gegründet.

    Bis 1911 hieß der ADAC noch Deutsche Motorradfahrer-Vereinigung (DMV).

    Der ADAC hat über 18,6 Millionen Mitglieder.

    Er ist damit der zweitgrößte Automobilclub der Welt und der größte Europas.

    Der Hauptsitz des ADAC ist in München.

    Er hat 15 Tochtergesellschaften, z.B. die ADAC Luftrettung oder die ADAC Autoversicherung.

    Der Mitgliedsbeitrag für eine Person beträgt zwischen 49 und 84 Euro jährlich.

    Der ADAC-Präsident warnte davor, die Glaubwürdigkeit des gesamten Autoclubs infrage zu stellen. Er schloss zugleich aus, dass bei den Ergebnissen anderer Tests, beispielsweise von Autobahnraststätten oder Kindersitzen, geschummelt wurde. "Unsere Technik- und Verbraucherschutztests werden nach festgelegten, stets nachprüfbaren Kriterien durchgeführt. Teilweise sind Zertifizierungsunternehmen an diesen Tests beteiligt; insofern ist eine Manipulation dort ausgeschlossen", erklärte Meyer.

    Der Sprecher der Staatsanwaltschaft München I, Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch, sagte der Zeitung: "Betrug scheidet ja offenbar aus. Bleiben noch Bestechung oder Vorteilsnahme als mögliche Ermittlungs-Tatbestände." Wie lange die Prüfung dauern wird, ließ die Staatsanwaltschaft offen.

    Der Skandal um gefälschte Zahlen beim ADAC-Autopreis "Gelber Engel" hat größere Dimensionen als bislang angenommen. Ex-Kommunikationschef Michael Ramstetter schönte nach eigener Aussage nicht nur 2014, sondern auch die Jahre zuvor bei der Umfrage zum Lieblingsauto der Deutschen die Zahlen, wie ADAC-Geschäftsführer Karl Obermair am Montag in München sagte. Er kündigte umfassende Aufklärung an. Der Automobilclub will zudem seine Strukturen reformieren und für mehr Transparenz sorgen. Weitere personelle Konsequenzen soll es zunächst nicht geben.

    Dudenhöffer spricht von Arroganz

    Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hält den ADAC mit seiner derzeitigen Struktur für gescheitert. Er sprach von Arroganz und Selbstherrlichkeit. "Man schottet sich ab", sagte er im Bayerischen Rundfunk. Offensichtlich aufgrund des Systems entwickelten sich Dinge, "die sich in Unternehmen nicht entwickeln dürfen".

    Geschäftsführer Obermair hatte vor einigen Tagen die Manipulationsvorwürfe bei der Autowahl noch als Unterstellungen zurückgewiesen. Der Betrug soll unentdeckt geblieben sein, weil - so zitiert die "Süddeutsche Zeitung" den Geschäftsführer - nur Ramstetter Zugang zu allen Abstimmungsauszählungen gehabt habe. (dpa)

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