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Lokale Sportgeschichte(n): Die Fusion zweier Fußball-Vereine

Lokale Sportgeschichte(n)

Die Fusion zweier Fußball-Vereine

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    Petra Holand
    Petra Holand

    Bei der Jahrtausendwende vor 20 Jahren setzte die Europäische Zentralbank Anfang Februar 2000 alle Leitzinsen für das Euroland um 0,25 Prozentpunkte herauf. Der wichtigste Leitzins der EZB stand damals bei 3,25 Prozent. Zahlen, von denen die Sparer derzeit nur noch träumen können. Auf Heimatbesuch begab sich vor zwei Jahrzehnten die damalige Kanzler-Gattin Doris Schröder-Köpf. Sie war als Schirmherrin bei der Feier „50 Jahre Faschingsgesellschaft Laudonia Lauingen“ eingeladen. „Das ist der erste Kuss eines Prinzen“, sagte Schröder-Köpf beim närrischen Treiben, an dem ihr „Schorsch I. mit einem Bussi den Jahresorden umhängt. „Ich habe zwar schon echte Prinzen kennengelernt, aber keinen so schönen“, lächelte die Kanzler-Gattin. Für Schröder-Köpf war es eine triumphale Rückkehr in den Landkreis, die neun Jahre lang das St.-Bonaventura-Gymnasium in Dillingen besucht hat und später als Volontärin bei der Donau-Zeitung ihre ersten journalistischen Gehversuche unternahm.

    In der Fußball-Bundesliga wurde die Rückrunde nach der Winterpause erst am zweiten Februar-Wochenende eingeläutet. Damals waren unter anderem der TSV 1860 München, der 1. FC Kaiserslautern, Hansa Rostock, aber auch die SpVgg Unterhaching und der SSV Ulm 1846 im Oberhaus vertreten. Unterhaching gelang zum Rückrundenstart ein 1:0-Heimerfolg gegen Eintracht Frankfurt, die Ulmer Spatzen verloren beim SC Freiburg mit 0:2. Im DFB-Pokal-Halbfinale zitterte sich der FC Bayern München im Olympiastadion zu einem 3:2-Sieg gegen Hansa Rostock durch Tore von Roque Santa Cruz (2) und Sammy Kuffour. Nicht das Ergebnis ist es, das man erwähnen müsste, sondern die Zuschauerzahl: Ganze 11000 Fans verfolgten bei Schneegestöber das Spiel im weiten Rund. Heutzutage ist nahezu jedes Bayern-Spiel in der Allianz Arena ausverkauft, Tickets für ein Bayern-Spiel sind nur ganz schwer zu ergattern.

    Auf regionaler Ebene fusionierten die Fußballabteilungen des TSV Buttenwiesen und des TSV Lauterbach und gründeten den neuen Verein SC Untere Zusam 2000. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgeschichte(n). Heute blicken wir auf den Februar im Jahr 2000 zurück.

    Beim Schützenverein „Tell“ Lauterbach wurde Vereinsvorsitzender Siegfried Schönle zum vierten Mal Schützenkönig. Er sicherte sich den Titel mit einem 5,1-Teiler. Bei der Jugend setzte sich Simon Lindenmeier mit einem 34-Teiler durch. Neben den beiden Schützenkönigen wurden zu Beginn des neuen Jahrtausends auch die verschiedenen Vereinsmeister und Pokalgewinner in Lauterbach gefeiert.

    Großer Andrang herrschte Anfang des Monats in Buttenwiesen, wo die Tischtennis-Freunde (TTF) Unteres Zusamtal die sogenannten „Mini-Meisterschaften“ als Ausrichter durchführten. 27 Jungen und Mädchen nahmen an der Aktion teil. Als Sieger in der Altersklasse bis zu zehn Jahren ging dabei Georg Buchart hervor, Bester bei den Elf- und Zwölfjährigen wurde Johannes Ganzenmüller.

    Beim schwäbischen Ranglistenturnier in Immenstadt drückte der Badminton-Nachwuchs des TSV Herbertshofen den Titelkämpfen den Stempel auf. Die Talente aus dem Lechtal erspielten sich die Ränge eins, zwei und vier. Bei den Mädchen der Altersklasse U15 ging Isabell Weinhold als Siegerin hervor. Im Finale bezwang sie ihre Teamkollegin Sabrina Wolf. Ann-Katrin Kragl wurde Vierte. Im Mädchendoppel waren die Herbertshofer Sieger Weinhold/Wolff im gesamten Wettbewerb vollkommen überlegen und gaben in allen Spielen keinen einzigen Satz ab.

    Gegen den ungeschlagenen Tabellenführer der Kreisliga Süd/West, TV Dillingen, gelang den Basketballern des TSV Wertingen eine große Überraschung. Sie siegten mit 97:53. „Wir haben insbesondere in der Verteidigung toll gespielt“, freute sich der für Wertingen spielende Franz Klingler nach dem Match.

    Beim Tischtennis-Kreisranglistenturnier der Jugend in Höchstädt präsentierten sich die Spielerinnen und Spieler des SV Villenbach und des VfL Zusamaltheim in Top-Form. Bei den Schülerinnen A konnte die Villenbacherin Katrin Kellndorfner ihre stärksten Konkurrentinnen aus Rain und Donauwörth hinter sich lassen und wurde Erste. In der Mädchenklasse erspielte sich Melanie Bunk (Villenbach) Rang zwei. In der Klasse Schüler B gab es einen Zusamaltheimer Doppelsieg. Steffen Kränzle gewann ohne Satz- und Spielverlust vor seinem Teamkollegen Andreas Schlagenhaft.

    Einen Führungswechsel gab es vor 20 Jahren beim Schützenverein „Hallodri“ Wertingen. Der bisherige Amtsinhaber Josef Popp trat nach neun Jahren an der Spitze zurück, sein Nachfolger wurde Josef Engelhart. Zum Zweiten Vorsitzenden wählten die Mitglieder Rudolf Krach jun.

    Nach monatelangen Vorbereitungen war es Ende Februar endlich soweit: Im Buttenwiesener Gasthaus Mengele wurde der neue Verein „SC Untere Zusam 2000 – Buttenwiesen/Lauterbach“ gegründet. Ab der Saison 2000/2001 sollten die bisherigen Fußballmannschaften des TSV Buttenwiesen und des TSV Lauterbach gemeinsam antreten. Max Mordstein wurde zum ersten Vorsitzenden des Fusionsvereins gewählt. Bürgermeister Leo Schrell äußerte Verständnis für diejenigen, die der Vereinsgründung kritisch gegenüber standen. „Ich weiß, dass es ein bisschen Wehmut gibt, wenn ein Stück der Eigenständigkeit abgegeben werden muss“, sagte Schrell, den Zusammenschluss hielt er aber für „absolut richtig“. Der damalige stellvertretende BLSV-Kreisvorsitzende Günter Wirth nannte die Fusion als „einen Meilenstein in der Sportentwicklung im gesamten Landkreis Dillingen.“ Neben Max Mordstein wurden Franz Kapfer (2. Vorsitzender), Thomas Seefried (3. Vorsitzender und Hauptkassierer) sowie Henner Löwe als Spitzenfunktionäre in den Vorstand gewählt.

    „So spielt man auswärts!“. Dem Trainer der Wertinger Handball-Frauen, Sepp Schwab, muss nach dem 21:14-Erfolg seiner Mannschaft in der Bezirksoberliga beim TSV Göggingen das Herz regelrecht aufgegangen sein. Vor allem auf die drei Youngster Annika Hofbaur, Juliane Gottmann und Andrea Hillenmeyer war Verlass. Erfolgreichste Torschützin für die Gäste war allerdings mit sieben Treffern Petra Holand.

    Vor zwei Jahrzehnten standen die Tischtennis-Vereinsmeisterschaften beim TSV Wertingen hoch im Kurs. Die Titelkämpfe 2000 wurden zu einem Triumph von Reiner Wiedemann, der sich sowohl im Herren-Einzel als auch im Mixed an der Seite von Angelika Wolf durchsetzte. Bei der Jugend triumphierte Jörg Plomer im Einzel, im Doppel wurde Plomer an der Seite von Maximilian Baur ebenfalls Erster.

    Bei den nordschwäbischen Blitzschach-Meisterschaften in Welden überzeugten die Nachwuchs-Denksportler des SC Zusamspringer. Insgesamt sammelten diese vier Medaillen. Bei der C-Jugend triumphierten Josef Strobel (Gold) und Felix Möckel (Silber), bei der E-Jugend landete Korbinian Nuber auf Rang zwei, sein jüngerer Bruder Blasius wurde Erster bei der F-Jugend. (her)

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