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Landkreis/Dillingen: Für ein würdiges Sterben

Landkreis/Dillingen

Für ein würdiges Sterben

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    Für ein würdiges Sterben setzt sich Pallicare Nordschwaben ein.
    Für ein würdiges Sterben setzt sich Pallicare Nordschwaben ein. Foto: Picture-Allianz/dpa

    Es war noch ein relativ junger Mann, der das neue Angebot in den Landkreisen Dillingen und Donauwörth in Anspruch nahm. Sein Krebsleiden war sehr weit vorangeschritten, die Leber angegriffen, der Patient hatte starke Schmerzen. Es gab keine Therapiemöglichkeit mehr. Da rief sein Arzt bei Pallicare Nordschwaben an. Der Patient konnte daraufhin innerhalb kurzer Zeit das Krankenhaus verlassen und zurück in sein gewohntes Umfeld.

    Dort kümmerten sich Bettina Hemminger und ihre Kollegen von Pallicare Nordschwaben um den Mann. „Wir haben das Lungenwasser punktiert, damit er leichter atmen konnte. Er hat Schmerzmittel bekommen. Als es ihm besonders schlecht ging, fuhr eine Kollegin abends noch mal hin. Und nach sieben Tagen konnte er friedlich einschlafen“, schildert

    Schwerstkranke und sterbende Menschen in den Landkreisen Dillingen und Donau-Ries können seit wenigen Wochen medizinisch und psychologisch zu Hause betreut werden – auf Rezept und umsonst: Die Pallicare Nordschwaben bietet die sogenannte spezialisierte ambulante Palliativversorgung an. Vor wenigen Wochen hat die GmbH ihre Arbeit aufgenommen. Drei Ärzte und sieben speziell ausgebildete Pflegekräfte kümmern sich um die medizinische Versorgung. Neue Räume bezieht das Team auch. Diese werden am kommenden Donnerstag, 7. Mai, vorgestellt.

    Bettina Hemminger, die die pflegerische Geschäftsleitung innehat, und Kollegin Stefanie Mederle, die für die Verwaltung verantwortlich ist, sind glücklich, dass das Konzept so gut angenommen wird. Ziel der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung ist es, dass Fragen nach einer aktiven Sterbehilfe gar nicht erst aufkommen, weil der Patient so gut betreut wird, dass er keine unerträglichen Schmerzen mehr hat. Der Anspruch auf die Palliativversorgung ist gesetzlich verankert, kann von einem Arzt verschrieben werden und wird von den Kassen voll bezahlt. Aktuell kümmert sich Pallicare um zehn bis 15 Personen in beiden Landkreisen. Die Zahl schwankt stark. Denn das Angebot richtet sich an schwer kranke Menschen, für die es keine Heilung mehr gibt. Wenn die Betroffenen dann zu Hause oder in einer Pflegeeinrichtung ihre letzten Tage verbringen möchten, kann ihnen das Team das ermöglichen. Den Kontakt stellt entweder der behandelnde Arzt oder das Krankenhaus her, und schickt den Betroffenen samt Rezept zu Pallicare. Dort kümmert sich

    Viele verschiedene Einrichtungen, wie etwa die Nördlinger Palliativstation oder das Klinikum Großhadern, hätten bereits Kontakt zu ihr aufgenommen. „Unsere Patienten haben nie viel Zeit“, betont Bettina Hemminger. Im Idealfall ist das Krankenzimmer daheim binnen 24 Stunden aufgebaut und der Patient wird mit Medikamenten und Geräten versorgt. Dafür wurde extra ein mobiles Ultraschallgerät angeschafft.

    Auch dieses wird am kommenden Donnerstag beim Tag der offenen Tür vorgestellt. Wer vorbeischaut, kann sich Blutdruck oder -zucker messen lassen. „Medizin zum Anfassen“, ist das Motto des Tages, an kleinen Informationsinseln will das Team zeigen, wie, und womit es im Einsatz ist.

    Termin Der Tag der offenen Tür findet am Donnerstag, 7. Mai, statt. Von 13 bis 20 Uhr können sich die Besucher die neuen Büros, das Lager und den hellen, großen Teamraum im vierten Stock des alten Krankenhauses im Haus St. Lukas, Regens-Wagner-Straße 2, anschauen. Mit dem Lastenaufzug kommt man bis in den vierten Stock.

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