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Wie der Weg zum Glauben über die Menschen führt

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Wie der Weg zum Glauben über die Menschen führt

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    Wie der Weg zum Glauben über die Menschen führt
    Wie der Weg zum Glauben über die Menschen führt

    Regionaldekan in Weilheim

    "Ich war schon immer kirchlich geprägt", sagt der aus der Gegend Pöttmes/Schrobenhausen stammende Geistliche. Während der Ausbildung im Priesterseminar St. Ottilien erlebte er eine Zeit der Selbstfindung. Seinen Platz in der Kirche entdeckte Appel im Rahmen der Jugendarbeit und im Kontakt mit den Menschen: "Mein Ziel war es immer, an einer Kirche der Menschen mitzubauen." Während seiner drei Jahre als Kaplan in Senden ab 1977 beschäftigte

    "Als ich den Entschluss fasste, nach Dillingen zu kommen, hatte ich das Gefühl, in meiner Pfarrei alles erreicht zu haben, was ich mir vorgenommen hatte", sagt Appel. "Danach wollte ich meine restlichen Arbeitsjahre weiterhin so gewinnbringend wie möglich nutzen." Aber auch die Entwicklung innerhalb der Kirche habe bei seiner Entscheidung eine wichtige Rolle gespielt. In den vergangenen Jahrzehnten seien das "Amt" und die "Hierarchie" immer mehr in den Vordergrund gerückt. Das, was seine Generation ursprünglich wollte, nämlich die Laienbewegung zu fördern und an der Basis zu arbeiten, habe dagegen einen "Knick" bekommen. "Ich habe einen Wandel gespürt, bei dem ich mich nicht mehr wiedergefunden habe. Bei Regens-Wagner habe ich nun das Gefühl, meinen Klerikalismus neu entdeckt zu haben." Denn Priester zu sein bedeutet für Appel genau das: Den Glauben aktiv mit den Menschen zu teilen, ihnen in Freud und Leid beizustehen und eine Stütze zu sein.

    "Ich bin noch in einem geschlossenen System des Glaubens aufgewachsen", sagt Appel. Früher sei es ganz selbstverständlich gewesen, im Vertrauen auf Gott zu leben. Dies sei heute nicht mehr so. Zwar hätten die Menschen nun die Freiheit, sich bewusster für die Kirche zu entscheiden, nur werde diese leider oft nicht genutzt. Es sei somit eine Herausforderung für alle überzeugten Christen, der "Sauerteig" des Glaubens zu sein und eine weltoffene Verbindung zwischen den Menschen und der Kirche zu wahren. Auch in dieser Hinsicht sieht sich der Geistliche bei Regens Wagner an der richtigen Stelle: "Ich spüre, dass ich durch die Arbeit mit Menschen mit Behinderung noch tiefer in den Glauben vorgedrungen bin. Wo ist Gott, wenn nicht hier?", sagt Appel.

    "Ein großartiges Werk und ein herzliches Arbeitsumfeld"

    Es sei erstaunlich, mit welcher Tapferkeit die Betreuten ihr Leben meistern und wie sich jeder von ihnen als eigene Persönlichkeit auszeichne. Man könne nicht anders, als enorme Achtung vor diesen Menschen zu entwickeln: "Wie sie trotz Einschränkungen ihr Leben meistern und sich dabei direkte, ehrliche und echte Charaktereigenschaften bewahren, ist erstaunlich." Von ihnen könne wohl so mancher noch etwas für den Umgang mit Alltagsproblemen lernen.

    Zugleich sei der Kontakt mit behinderten Menschen eine Möglichkeit für jeden, den Weg zum Glauben und zu Gott zu finden. "Ich halte Regens Wagner für ein großartiges Werk, da Menschen mit Behinderung sich dort eine eigene Lebenswelt und eine Heimat schaffen können. Ich hatte noch nie so ein herzliches Arbeitsumfeld mit einer derart sinnvollen und zielgerichteten Tätigkeit", betont Appel.

    Regens Wagner feiert am morgigen Sonntag, 13. Juni, den Geburtstag des Direktors Hans Appel im Albangarten an der Regens-Wagner-Straße 1. Die Feierlichkeiten beginnen um 10 Uhr mit einem Gottesdienst. Bei Regen findet die Veranstaltung in der Christkönigskirche und in der Turnhalle statt.

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