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TV-Experten bei der Europameisterschaft: So schlagen sich Ballack, Kramer und Co.

Fußball-EM 2024

Simpsons-Socken und Analysen: So schlagen sich die TV-Experten

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    Magenta TV überträgt alle EM-Spiele. Beim ersten Exklusivspiel gab es allerdings eine technische Störung.
    Magenta TV überträgt alle EM-Spiele. Beim ersten Exklusivspiel gab es allerdings eine technische Störung. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa

    Vor dem Spiel ist nach dem Spiel. Diese, zugegebenermaßen schon etwas abgedroschene, Floskel aus der Welt des Sports passt in die Zeit der EM-Gruppenphase, bei der kaum Zeit zum Durchschnaufen bleibt. Nach diesem Motto haben sich die Deutschlandfans, die den Sieg am Freitagabend gegen Schottland (5:1) abgehakt haben, am Samstag um 15 Uhr vor den Bildschirm gesetzt, um schon einmal den nächsten Gruppengegner zu scouten. Die Eidgenossen aus der Schweiz traten gegen Ungarn an, das Ganze exklusiv auf Magenta . Was dann passierte, war ein Ärgernis: Die Website der Telekom kam mit dem hohen Andrang nicht zurecht. Es kam zu Verzögerungen und Problemen bei der Anmeldung, während das Spiel der deutschen Gruppengegner bereits lief.

    Nach ein wenig Wartezeit konnte die Störung behoben werden, pünktlich zum Tor der Eidgenossen in der zwölften Minute dürfte das Spiel wohl wieder auf allen Bildschirmen nervöser Fußballfans zu sehen gewesen sein. Für das diesjährige Turnier hat der Streamingdienst der Telekom die Rechte an allen Spielen der EM erworben. Fünf davon zeigen sie exklusiv, darunter auch ein Achtelfinale. Dafür wurde für die Expertise einiges an Man- und Woman-Power herangeholt: Ehemalige wie Lothar Matthäus, Michael Ballack, Tim Borowksi, Owen Hargreaves, Shkodran Mustafi und Tabea Kemme, Aktive wie Robin Gosens und Pfeifende wie Patrick Ittrich stehen vor der Kamera. Die Moderation übernehmen Laura Wontorra und Johannes B. Kerner. 

    Begleitet die EM als Experte bei MagentaTV: Michael Ballack.
    Begleitet die EM als Experte bei MagentaTV: Michael Ballack. Foto: Tobias Hase/dpa

    Kathrin Müller-Hohensteins Socken sorgen bei der ZDF-Übertragung für Wirbel

    Die Vorberichterstattung der Spiele brachte bislang auch bei Magenta, welch' Überraschung, nicht sonderlich viel Neues. Die Analyse nach dem Spiel lebte hingegen von der Vielseitigkeit der Experten: Nach dem Spiel der Spanier gegen Kroatien wurde in der Runde der vermeintliche Anschlusstreffer der Kroaten diskutiert, der per Videoschiedsrichter zurückgenommen wurde. Mustafi hätte Kroatiens Tor zählen lassen – Schiedsrichter Ittrich nicht. "Bei solch einer krassen Fehlentscheidung muss ich wirklich dagegen argumentieren", sagte Ittrich. Dem konnte Mustafi nichts mehr entgegenbringen. 

    Auch im ZDF kann man aktiven und ehemaligen Profis beim Analysieren zusehen. Das Eröffnungsspiel am Freitag übernahm die Moderatoren-Dreierkette mit Jochen Breyer, Per Mertesacker und Christoph Kramer. Dass Letzterer eigentlich beruflich Fußballer und kein Moderator ist, merkt man dem 33-Jährigen, genauso wie bei den vergangenen Turnieren, bei denen er vor der K(r)amera stand, nicht an. Gemeinsam mit Mertesacker, der bei den Übertragungen deutlich wortkarger auftrat, bilden die beiden ein selbstbewusstes und kompetentes Team. Sogar kritisieren können sie: In der Halbzeit des Spiels Serbien gegen England regten sie sich im aktuellen Sportstudio (zu Recht) wegen der geringen Qualität des Matches auf. Zudem gaben sie alles, um die Expertin und Trainerin Friederike Kromp in die Runde zu integrieren. 

    EM-Studio-Moderatorin Kathrin Müller-Hohenstein fiel hingegen beim Eröffnungsspiel unter anderem wegen ihrer Socken auf: Auf denen war eine Figur der Zeichentrick-Serie "Die Simpsons" zu sehen. In den sozialen Medien wurde das Motiv ausgiebig diskutiert, Müller-Hohenstein sagte am Ende der Sendung: "Mein kleiner Freund bedankt sich für die Aufmerksamkeit", zeigte auf die Socken und verabschiedete sich vom Publikum.

    Die Fernsehexperten Christoph Kramer (links) und Per Mertesacker waren unter anderem beim EM-Eröffnungsspiel im Einsatz.
    Die Fernsehexperten Christoph Kramer (links) und Per Mertesacker waren unter anderem beim EM-Eröffnungsspiel im Einsatz. Foto: Christian Charisius, dpa

    Dank Alexander Bommes entschuldigt sich Alessandro Del Piero für 2006

    Bei der ARD teilen sich in der Moderation Esther Sedlaczek und Alexander Bommes die Spiele auf. Als die Italo-Legende Alessandro Del Piero, der an einem anderen Moderationstisch neben dem der ARD analysierte, beim Spiel Italien gegen Albanien zweimal durchs deutsche Bild lief, nutzte Bommes die Möglichkeit und fragte auf Englisch: "Willst du dich für 2006 entschuldigen?" Damals hatte Del Piero im Halbfinale ein Happy End des deutschen Sommermärchens verhindert. Del Piero wirkte überfordert, grinste und entschuldigte sich tatsächlich (!) für sein Tor.

    Der italienische Moderationstisch beschäftigte Bommes noch länger: Er konnte davon kaum die Augen lassen, wunderte sich immer wieder über die Nachbarn ("Ist das dort drüber Fabio Capello?"), verstand sich aber mit der Expertin Almuth Schult prächtig. Am Ende bedankte er sich für ihre Expertise und beendete diese etwas schräge Sendung.

    RTL "EM-Studio" um Elton erreicht nicht die gewollte Quote

    Apropos schräg: Der vierte und letzte Sender, bei dem die EM läuft, ist RTL. Zur Primetime führen ein gewisser Alexander Duszat, besser bekannt als Elton, und Jan Köppen 45 Minuten lang durch eine Sendung, die bislang nicht ganz rund wirkt. Nicht einmal die am Samstag eingeladenen Experten Felix Kroos, Markus Babbel und Thomas Helmer konnten die Quote retten: Sie erreichte nur einen Marktanteil von 2,1 Prozent. Kein Wunder, bei der Konkurrenz.

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