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Kapitän und Torwart: Löw zieht Fahrplan durch

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Kapitän und Torwart: Löw zieht Fahrplan durch

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    Kapitän und Torwart: Löw zieht Fahrplan durch
    Kapitän und Torwart: Löw zieht Fahrplan durch Foto: DPA

    Während "Bild" die Favoriten Philipp Lahm und Manuel Neuer bereits als perfekt meldete, schwieg Löw zum Thema der Nation. Der Bundestrainer trieb in Südtirol lieber die schweißtreibende Arbeit auf dem Trainingsplatz voran. Von seinem Fahrplan bei den zwei zentralen Personalfragen weicht der 50-Jährige nicht ab. "Es ist meine Pflicht, erst mit den Spielern zu sprechen, die es betrifft. Und dann mit der Mannschaft", hatte

    Alle rechnen mit Lahm und Neuer, doch im DFB-Quartier wurde vor der internen Verkündung auch eine Überraschung - gerade beim Kapitän - nicht ausgeschlossen. Bekommt am Ende doch noch Miroslav Klose die Binde? "Am Freitag ist alles geklärt", sagte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke nach dem Training, bei dem auch der tags zuvor vom Mountainbike gestürzte Münchner Thomas Müller dabei war.

    Löw wird sich Freitagmittag öffentlich erklären. Vorab-Meldungen zu Lahm und Neuer seien "reine Spekulation", versicherte der DFB. "Es kann so sein, es muss nicht so sein", erklärte Mediendirektor Harald Stenger. Bislang habe die sportliche Leitung jedenfalls "mit keinem Spieler über die Kapitäns- und Torwartfrage gesprochen", ließ Löw über Stenger ausrichten.

    Der 26-jährige Lahm äußerte immerhin schon seine Vorstellungen von der Führungsrolle, die er vom verletzten Kapitän Michael Ballack übernehmen könnte: "Vorangehen und den Glauben und die Überzeugung vermitteln, dass wir eine sehr erfolgreiche WM spielen werden!"

    Der langjährige DFB-Kapitän Oliver Kahn wäre gespannt, ob Lahm die Herausforderung meistern würde: "Philipp ist ein klasse Fußballer. Aber ich weiß nicht, ob er dieser Aufgabe gewachsen ist. Das muss er erst zeigen, erst beweisen", sagte Kahn der "tz".

    Innerhalb des Teams würden einige den Kapitäns-Job auch dem 94- maligen Nationalspieler Miroslav Klose zutrauen, der bislang Ballacks Stellvertreter war. "Als Führungsspieler schlechthin sehe ich Miro Klose", erklärte Abwehrspieler Heiko Westermann im "kicker".

    Einen übermächtigen Leitwolf - wie es der verletzte Ballack bislang war und nach der WM wieder werden könnte - sieht keiner. "Die Aufgabe muss auf mehrere Spieler verteilt werden", merkte Lahms Bayern-Kollege Müller an: "Ich glaube nicht, dass einer aufsteht und sagt: "Ich bin der Chef, es geht jetzt so und so."

    Groß Einfluss nehmen auf das Team konnte Lahm in Südtirol noch nicht. Gemeinsam mit Bastian Schweinsteiger absolvierte der gerade erst eingetroffene Abwehrspieler eine Mountainbike-Tour. Der hinter Neuer und Tim Wiese als dritter Torwart vorgesehene Hans-Jörg Butt konnte wegen eines Magen-Darm-Infektes nicht mitradeln.

    Im Testspiel in Budapest gegen Ungarn sollen Lahm und Schweinsteiger auch nicht über die komplette Spielzeit zum Einsatz kommen. "Vielleicht haben sie nur einen Teileinsatz", hatte Löw angekündigt.

    Neben den Sturm-Sorgenkindern Klose und Gomez, die sich mit jeweils fünf Treffern beim 24:0 im 60-Minuten-Spiel gegen eine Juniorenauswahl der Gemeinde Eppan etwas Selbstvertrauen holten, stiegen aus dem Bayern-Block auch Müller und Länderspiel-Neuling Holger Badstuber inzwischen ins Mannschaftstraining ein. Und das selbstbewusst: "Wir wollen uns zeigen und ein Teil der Mannschaft werden", sagte der 21-jährige Badstuber, der auf den vakanten Platz in der Innendeckung neben Abwehrchef Per Mertesacker spekuliert.

    Der für den rechten Flügel gehandelte Müller verwies auf seine Vielseitigkeit: "Ich habe bei Bayern links gespielt, rechts gespielt und überall gute Spiele gemacht." Der 20-Jährige, der bei seinem Radunfall mit Schrammen und "dem Schrecken davongekommen" war, beißt für den Kampf um einen Platz in der WM-Elf auf die Zähne: "Ich habe nur leichte Schmerzen. Ich konnte wieder normal trainieren."

    Müller, Badstuber & Co. lauschten auch aufmerksam den Worten von Extrem-Bergsteiger Reinhold Messner, der nach dem Training im Mittelkreis eine kurze Ansprache an das Team richtete. "Er hat uns die Parallelen zwischen Fußball und Bergsteigen erklärt", berichtete Badstuber: "Den Mount Everest zu besteigen, schafft man auch nicht an einem Tag. Da braucht man Ausdauer und mentale Stärke."

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