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Löcher überall beim Deutschland Cup: Die deutsche Eishockeyationalmannschaft enttäuscht

Eishockey

Der Deutschland Cup offenbart Löcher im Eis und in der Abwehr

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    Ein körperbetontes Match lieferten sich Deutschland und Österreich in Landshut. Hier geraten Luis Schinko von Deutschland (rechts) und Paul Stapelfeldt aneinander.
    Ein körperbetontes Match lieferten sich Deutschland und Österreich in Landshut. Hier geraten Luis Schinko von Deutschland (rechts) und Paul Stapelfeldt aneinander. Foto: Armin Weigel, dpa

    Nur ein Team überzeugte bei der zweiten Auflage des Deutschland Cup in Landshut: Die Frauennationalmannschaft gewann das Vier-Nationen-Turnier. Die Auswahl von Bundestrainer Jeff MacLeod holte sich nach den Siegen gegen Frankreich (4:1), die Slowakei (2:1) und Ungarn (3:1) den Turniersieg. „Es ist die beste Belohnung für jahrelange Arbeit. Man sieht, dass sich im deutschen Frauen-Eishockey sehr viel getan hat“, sagte die Kapitänin Daria Gleißner vom ECDC Memmingen. Große Stütze der Mannschaft ist Torhüterin Sandra Abstreiter, die für Ottawa Charge in der nordamerikanischen Professional Womens Hockey League spielt. Im Schlussspiel gegen Ungarn trafen Emily Nix, Jule Schiefer, Nicola Hadraschek-Eisenschmid.

    Der 3:1-Erfolg gegen Ungarn mit dem ehemaligen deutschen Bundestrainer Pat Cortina an der Bande ist besonders wichtig, da man bei der Olympiaqualifikation vom 6. bis 9. Februar 2025 in Bremerhaven wieder auf diesen Gegner trifft. Österreich und ein noch zu ermittelnder Qualifikant sind die weiteren Kontrahenten, die das deutsche Team besiegen muss, um bei Olympia 2026 in Mailand dabei zu sein. Die Frauen holten sich Schwung für die weiteren Aufgaben. „Ein großes Dankeschön geht an Landshut, dass wir uns hier präsentieren konnten“, sagte Gleißner.

    Tiefe Risse machen das Eis beim Deutschland Cup in Landshut unbespielbar

    Bei den Männern lief dagegen einiges schief. Das Auftaktspiel am Donnerstag verlor die DEB-Auswahl gegen Dänemark mit 5:6 nach Penaltyschießen. Am Samstag kämpften zunächst die Eismeister mit Löchern im Spielfeld. Lediglich 14 Sekunden waren gegen die Slowakei gespielt, als tiefe Risse das Eis unbespielbar machten. Die Unparteiischen unterbrachen die Partie, da Verletzungsgefahr bestand. Zahlreiche Versuche, unter anderem mit einer Eispistole, sorgten nicht für den erhofften Effekt. Die Unparteiischen schickten daraufhin die Spieler zurück in die Kabinen. Erst nach einer Stunde ging es weiter.

    Die Gäste steckten die lange Pause besser weg. Im Spiel taten sich Löcher in der deutschen Abwehr auf. Nach 17 Minuten gingen die Gäste durch Samuel Takac in Führung. Deutschlands Torhüter Dustin Strahlmeier von den Grizzlys Wolfsburg sah dabei äußerst unglücklich aus, als er den Puck bei einem Klärungsversuch hinter dem Tor nicht unter Kontrolle bekam. Pfiffe gab es von den Landshuter Publikum zu Beginn des zweiten Abschnitts. Weil sich das Eis an einigen Stellen erneut löchrig zeigte, begann das zweite Drittel mit knapp zehnminütiger Verspätung. Nach dem 2:0 konnte Luis Schinko zum 1:2 verkürzen. Später traf der Ingolstädter Daniel Schmölz zum zwischenzeitlichen 2:5. Am Ende setzte sich die schnellere und bissigere Mannschaft aus der Slowakei mit 6:2 (1:0, 1:1, 4:1) durch. „Die Slowaken haben uns zu Fehlern gezwungen und diese ausgenutzt“, sagte Torschütze Schinko.

    Körperbetontes Derby gegen Österreich

    Nicht einmal 24 Stunden später lieferten sich der Gastgeber und die Österreicher eine körperbetonte Partie und fuhren die Checks aus. 3283 Zuschauer in Landshut bekamen eine kampfbetonte Partie geboten. Das Team von Bundestrainer Harold Kreis stand nun besser in der Abwehr. Beim 1:0 durch Schinko half allerdings auch Österreichs Torwart David Kickert kräftig mit. Der Schlussmann, der in der Saison 2020/21 fünf DEL-Partien für die Augsburger Panther absolvierte, langte bei dem harmlosen Schinko-Schuss mit der Fanghand daneben. Maximilian Daubner erhöhte auf 2:0. Wegen eines Kniechecks kassierte anschließend Stürmer Stefan Loibl (Mannheim) fünf Strafminuten plus eine Spieldauerstrafe und ging vorzeitig in die Kabine. Das lange Unterzahlspiel spielte Deutschland perfekt und ließ nur eine Torchance zu.

    Die deutsche Eishockey-Legende Erick Kühnhackl auf der Tribüne sah anschließend das achte Länderspieltor seines Sohnes Tom Kühnhackl zum 3:0. Daniel Pfaffengut, erneut Schinko und Andreas Eder trafen zum 6:0 (1:0, 2:0, 3:0)-Endstand. Die DEB-Auswahl belegte damit den zweiten Platz hinter der Slowakei. Der einzige Turniererfolg täuscht ein wenig darüber hinweg, dass sich die deutsche Abwehr beim Deutschland Cup phasenweise löchrig präsentierte. Bundestrainer Kreis war nicht zufrieden: „Das Turnier ist nicht so gelaufen, wie wir uns das vorgestellt haben. Dazu haben wir unseren Beitrag geleistet.“

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