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Leichtathletik: Sonja Keil und ihre besondere Beziehung zur Leichtathletik

Leichtathletik

Sonja Keil und ihre besondere Beziehung zur Leichtathletik

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    Sonja Keil hat in der Leichtathletik schon viel erlebt.
    Sonja Keil hat in der Leichtathletik schon viel erlebt. Foto: Michael Hochgemuth

    Sonja Keil hat in ihrer Karriere schon so gut wie alles erlebt. Es ist eine sehr lange und besondere Beziehung, die die ehrgeizige Sportlerin der LG Augsburg mit der Leichtathletik führt. Von Rückschlägen und Verletzungen ließ sich die 38-Jährige zu keinem Zeitpunkt aus der Ruhe bringen – auch dann nicht, als ein Arzt ihr vor einigen Jahren sogar von der

    Angefangen mit der Leichtathletik hat Keil im Alter von 15 Jahren. Doch schon die Anmeldung bei ihrem ersten leistungsorientierten Verein TSV Gräfelfing verlief nicht ohne Hindernisse. "Es hat einige Zeit gedauert, bis ich meine Mutter von der Idee überzeugen konnte", erinnert sich Keil, die bereits in jungen Jahren ihr Talent unter Beweis stellte. Schon bald qualifizierte sie sich für die deutschen Jugendmeisterschaften und gehörte dem U20-Nationalkader an. "Beim Sprinten lebt man einfach nur im Hier und Jetzt", erklärt sie. "Ich spüre eine gewisse Freiheit, wenn ich über die Hürden laufe."

    Keil hat häufig mit körperlichen Schwierigkeiten zu kämpfen

    Problemlos waren ihre ersten Jahre in der Leichtathletikszene allerdings nicht. Wegen einer anatomischen Fußfehlstellung, die Keil seit ihrem ersten Lebensjahr begleitet, hatte sie immer wieder mit körperlichen Schwierigkeiten zu kämpfen. Außerdem ließ sich der hohe Zeitaufwand ihres Lehramtsstudiums nicht mit Sport auf hohem Niveau verknüpfen, wie die heutige Berufsschullehrerin erzählt. "Neben einigen Ermüdungsbrüchen war die Leichtathletik aus Zeitgründen nicht mehr machbar für mich. Während des Studiums musste ich nebenbei noch arbeiten. Alles in allem war das dann zu stressig", begründet Keil ihre sportliche Auszeit. 

    Zu ihrem damaligen Trainer Ivan Seykov blieb der Kontakt allerdings bestehen. "An Weihnachten und bei Geburtstagen haben wir uns immer wieder Nachrichten geschrieben", erzählt sie über den stetigen Austausch. Als Keil nach ihrer zehnjährigen Pause zur Leichtathletik zurückkehrte, war ihr beim Wiederbeginn eines besonders wichtig: "Ich wollte bei Ivan wieder anfangen, da ich mit ihm eine sehr gute Erfahrung gemacht habe", sagt die Leichtathletin. Schon bald stellte sich heraus, dass der Trainer und die Athletin nicht nur in der Leichtathletik ausgezeichnet harmonieren. Kurz nach ihrem Beginn bei der LG Augsburg entwickelte sich aus den beiden auch im privaten Leben ein Paar. "Er kann sehr gut einschätzen, wie ich trainiere und was ich brauche. Manche Einheiten versucht er auch mitzumachen", erzählt sie über ein funktionierendes Gespann. 

    Ein Karriereende steht noch nicht im Raum

    Seit rund zwei Jahren steigt die Formkurve der erfahrenen Sprinterin wieder deutlich an. "Gemessen an den Medaillen war diese Saison meine bisher erfolgreichste", freut sich Keil. Bei den deutschen Meisterschaften der Masters stand sie gleich dreimal ganz oben auf dem Treppchen. Und auch auf internationaler Bühne war die 38-Jährige unterwegs. In der Altersklasse 35, in der Keil bis zu ihrem 39. Lebensjahr startet, erreichte sie bei den Europameisterschaften im italienischen Pescara die Bronzemedaille über 400 Meter Hürden. "Leider hat mich vor den Wettkämpfen ein Virus erwischt. Wäre ich komplett fit gewesen, hätte ich auch die Siegerzeit laufen können", berichtet sie über ein Ergebnis mit gemischten Gefühlen.

    Über ein mögliches Karriereende macht sich die Athletin der LG Augsburg noch keine Gedanken. "Es ist immer eine Frage der Gesundheit. Solange es möglich ist und ich Spaß daran habe, mache ich noch weiter", sagt Keil zu ihrer Zukunftsplanung. Ein bestimmtes Ziel möchte sie aber noch erreichen. "Im nächsten Jahr finden die Weltmeisterschaften der Masters in Göteborg statt. Dort würde ich gerne ins Finale über die 400 Meter Hürden und in der flachen Disziplin einziehen."

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