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Boateng-Auswechslung umstritten - Gladbach befreit

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Boateng-Auswechslung umstritten - Gladbach befreit

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    Boateng-Auswechslung umstritten - Gladbach befreit
    Boateng-Auswechslung umstritten - Gladbach befreit Foto: DPA

    Die Trainerentscheidung war mitverantwortlich für die 2:3 (1:1)-Niederlage der Hamburger gegen die bis dahin auswärts erfolglosen Gladbacher. Der am Fuß verletzte Innenverteidiger Jerome Boateng konnte die konternden Gäste auf seiner Seite nicht mehr halten.

    "Jerome hat kein Signal gegeben, dass er raus muss", grollte Labbadia. Er habe trotz mehrmaliger Aufforderung keine Antwort von Boateng bekommen und werde ihn nun zur Aussprache zitieren, kündigte der HSV-Coach an. Er wurde aber auch gefragt, warum er den humpelnden U-21-Europameister nicht einfach vom Platz genommen hatte.

    Die Hamburger verfügten auf der Auswechselbank über keinen Verteidiger-Ersatz. Nach den vielen Verletzungen und der Rot-Sperre von David Rozehnal sind Alternativen rar. "Ich wollte für die Mannschaft auf die Zähne beißen, doch das ist schiefgegangen", räumte der untröstliche Boateng ein. "Auf und neben dem Platz ist er vorbildlich, eine verlässliche Größe", lobte ihn DFB-Sportdirektor Matthias Sammer in einem Vergleich mit seinem undisziplinierteren Bruder Kevin-Prince in der "Welt am Sonntag".

    Ganz cool ging der eingewechselte Ex-Gladbacher Marcell Jansen, der sogar noch das 3:3 auf dem Fuß hatte, mit der unerwarteten Niederlage um: "Man kann ja mal verlieren", lautete die Erkenntnis, "es haben alle alles gegeben, das kann kein Kritikpunkt sein." Im Europa-League-Spiel gegen Celtic Glasgow steht Rozenahl wieder zur Verfügung, doch nach den Verletzungen von Collin Benjamin und Alex Silva scheint der HSV neben der Offensive auch für die Defensive plötzlich zu wenig Personal zu haben.

    Gladbachs Trainer Michael Frontzeck verspürte dagegen Genugtuung nach dem Sieg seiner zu Unrecht als "Graue Mäuse" titulierten Mannschaft. Gänzlich respektlos empfand der Trainer die Schlagzeilen des Hamburger Boulevard, die ihn hart getroffen hatten. "Wir sind immerhin fünfmal deutscher Meister gewesen, haben international für Furore gesorgt. Und auch wenn die Titel - wie beim HSV - schon etwas her sind, kann man uns nicht so behandeln", kritisierte der Gladbacher, dem das Wort "destruktiv" unter der Woche in der Presse besonders aufgestoßen war. Tatsächlich begannen die Gäste äußerst defensiv gegen die hoch favorisierten Norddeutschen, ließen sich aber von der zweimaligen Führung durch Piotr Trochowski (13.) und Zé Roberto (47.) nicht entmutigen.

    "Die Mannschaft hat die Nackenschläge weggesteckt, dann das Herz in beide Hände genommen und die Partie gedreht", sagte Borussias Sportdirektor Max Eberl nach dem ersten "Dreier" auf fremdem Platz, der für ihn eine Frage der Kontinuität seiner Mannschaft in den vergangenen Woche war. Die Kontertore von Marco Reus (39.), Dante (76.) und Rob Friend (82.) waren hochverdient, zumal Gladbach in der letzten Viertelstunde wie ausgewechselt in der ausverkauften Nordbank-Arena auftrumpfte und die Gastgeber ein ums andere Mal stehen ließ. "Das ist kein Grund, freudig durch Gladbach zu laufen, aber ein bisschen befreiend", meinte Frontzeck, warnte aber vor der nächsten Aufgabe: "Das heißt jetzt nicht, dass wir über Stuttgart so drüberrollen."

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