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Beeindruckter Hoeneß: "Feine Sache" von Borussia Dortmund

Beeindruckter Hoeneß

"Feine Sache" von Borussia Dortmund

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    FCB-Präsident Uli Hoeneß ist beeindruckt vom Dortmunder Auftritt gegen den Hamburger SV.
    FCB-Präsident Uli Hoeneß ist beeindruckt vom Dortmunder Auftritt gegen den Hamburger SV. Foto: dpa

    Nachdem Meister Borussia Dortmund die Ouvertüre der Bundesliga-Saison zu einer Demonstration hoher Fußball-Kunst genutzt hatte, geriet sogar die Konkurrenz ins Schwärmen. "Das war für den Anfang eine feine Sache", sagte Uli Hoeneß vom großen Titelrivalen Bayern München: "Uns ist allen klar, dass Dortmund ein ganz hartnäckiger Gegner sein wird und wir werden uns alle sehr anstrengen müssen, um am Ende vor Ihnen zu stehen."

    Wohl wahr. Mit dem 3:1 (2:0) gegen einen hoffnungslos überforderten Hamburger SV hat die Meisterelf von Jürgen Klopp bereits im Auftaktspiel ein deutliches Signal an die Konkurrenz abgegeben. Von Qualitätsverlust angesichts des Verletzungspechs und des Abgangs von Superstar Nuri Sahin konnte keine Rede sein, vielmehr zelebrierte der Titelverteidiger in beeindruckender Weise Tempo- und Offensivfußball.

    Meisterlich, aber noch nicht perfekt

    Erleichtert sei er, betonte Klopp: "Erleichtert, dass wir das erste Spiel gewonnen haben und die Automatismen wieder da sind. Das hat Spaß gemacht." Als hätte es die 83-tägige Sommerpause nie gegeben, knüpften die Schwarz-Gelben da an, wo sie am 14. Mai aufgehört hatten. Meisterlich war der Auftritt ohne Zweifel, aber laut Klopp noch lange nicht perfekt: "Dass irgendeine Mannschaft absolute Perfektion erreicht, werden wir nicht erleben."

    Mit Dortmund ist jedenfalls wieder zu rechnen. Sogar Bundestrainer Joachim Löw gewann auf der Tribüne den Eindruck, dass "der BVB noch stärker sein könnte als im letzten Jahr". Dass mit Sahin (Wechsel zu Real Madrid) und den verletzten Lucas Barrios, Neven Subotic und Marcel Schmelzer vier Schlüsselspieler aus der Vorsaison fehlten, war dem BVB nicht anzumerken.

    Sammer spricht von "Klassenunterschied"

    Mit 70-minütigem Einbahnstraßen-Fußball spielte der BVB die wacklige Abwehr des HSV geradezu schwindelig. "Dortmund ist kein Maßstab, an dem wir uns messen können. Ich bin mir nicht sicher, ob das überhaupt viele in der Bundesliga können", sagte ein beeindruckter HSV-Trainer Michael Oenning. DFB-Sportdirektor Matthias Sammer sprach von einem "Klassenunterschied".

    Die Dortmunder Offensive um die überragenden Jungstars Mario Götze und Shinji Kagawa machte den Unterschied aus, und vor dem Tor bewies Kevin Großkreutz seine Torjäger-Qualitäten. Gleich zwei Tore erzielte der gebürtige Dortmunder (19. und 49.), der sich in der Sommerpause die Skyline seiner Heimatstadt auf den Unterschenkel tätowieren ließ. "Wir ziehen einfach unser Ding durch", sagte Großkreutz und brachte es schlicht auf den Punkt. Für den dritten Dortmunder Treffer vor 80.720 Zuschauern in der ausverkauften "Fußball-Oper" war Götze verantwortlich (30.).

    BVB-Neuzugänge gut integriert

    So hatten die beiden neuen Gesichter Ilkay Gündogan und Chris Löwe keine Integrationsschwierigkeiten - ganz zu schweigen von Rückkehrer Kagawa, der fast die gesamte Rückrunde mit einem Mittelfußbruch ausgefallen war und schnell zu alter Stärke fand.

    Umso ärgerlicher für Klopp, dass der Japaner unter der Woche wegen des Länderspiels gegen Südkorea um die halbe Welt reisen muss. "Jetzt hoffe ich, dass alle gesund von den sinnvollsten Länderspielen der Fußball-Geschichte zurückkehren", sagte Klopp, der in der Vergangenheit mit den Übersee-Trips seiner Stars keine guten Erfahrungen gemacht hatte. Kagawa hatte besagten Mittelfußbruch bei der Asien-Meisterschaft im Januar erlitten, und Barrios war jüngst mit einem Muskelfaserriss von der Copa America zurückgekehrt.

    Nun wartet Angstgegner Hoffenheim

    Gleichwohl ist an eine vernünftige Vorbereitung auf das nächste Spiel nicht zu denken. Am kommenden Samstag geht es zu 1899 Hoffenheim. Das sei nicht gerade der Lieblingsgegner, versicherte Geschäftsführer Hans Joachim Watzke, wohlwissend dass die Schwarz-Gelben von den letzten sechs Duellen nur eines gewinnen konnten.

    Gut möglich, dass in Hoffenheim Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl eine Chance erhalten wird. Trotz einer starken Vorbereitung hatte er Sven Bender den Vortritt lassen müssen. "Wer in dieser tollen Mannschaft dabei sein will, muss damit leben, dass er auch ein-, zweimal draußen sitzen wird", sagte Klopp.

    Aus der Hamburger Hintermannschaft hätte sich dagegen der ein oder andere Spieler sicher gewünscht, die Lehrstunde verpasst zu haben. "Wir haben 90 Minuten gezeigt, was man von uns erwarten kann", bilanzierte Oenning und dürfte die verwöhnte Anhängerschaft damit kaum zufriedengestellt haben. Man sei immerhin nicht sang- und klanglos untergegangen, ergänzte Marcell Jansen. Auch eine Sichtweise, die nicht jeder an der Elbe teilen mag. (dapd)

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