Startseite
Icon Pfeil nach unten
Sport
Icon Pfeil nach unten
Fußball
Icon Pfeil nach unten

WM-Teilnehmer: Argentinien: Alle schauen auf Messi

WM-Teilnehmer

Argentinien: Alle schauen auf Messi

    • |
    Lionel Messi ist der Star der argentinischen Nationalmannschaft.
    Lionel Messi ist der Star der argentinischen Nationalmannschaft. Foto: Yasuyoshi Chiba

    Die Last einer gesamten großen Fußball-Nation liegt auf den Schultern eines Flohs. Lionel Messi, „La Pulga“, soll die Argentinier im Land des auf Gedeih und Verderb gehassten Erzrivalen zum dritten WM-Titel führen. Zur Not im Alleingang. Dafür hat Trainer Alejandro Sabella ihn zum Kapitän gemacht.

    Wer die jüngere Geschichte der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft erzählen will, muss folgende Begebenheit von der U-20-WM 2005 in den Niederlanden kennen: Da saßen die flinken und auf dem ganzen Erdball begehrten Talente der jungen „Albiceleste“ wenige Tage vor Turnierbeginn zusammen. Und Sergio Kun Agüero, damals noch im Schatten der Weltklubs bei CA Independiente in Buenos Aires aktiv, kannte von seiner neuen Mannschaft für die nächsten drei Wochen genau einen Teamkollegen nicht: Lionel Messi.

    Das sollte sich alsbald nicht nur für den damals 17-Jährigen und heutigen Topstar von Manchester City, sondern für die ganze Fußball-Welt ändern. Messi eröffnete eine neue Ära im Fußball. Vier Titel als Weltfußballer des Jahres, sechs spanische Meisterschaften mit dem FC Barcelona, drei Champions-Leauge-Erfolge. Messi erreichte alles, mit Ausnahme von Glanz und Gloria bei den „Albiceleste“, den Weißen und Himmelblauen im argentinischen Nationaltrikot. Ob es der Fluch seines völlig vermaledeiten Debüts ist, der an Messis Seele nagt? Am 17. August 2005 soll seine Einwechslung beim Testspiel gegen Ungarn der Beginn einer neuen Legende sein.

    Messis Debüt verlief, nun ja, mäßig erfolgreich

    Der Junge, der mit 13 Jahren und seiner wegen einer Wachstumsstörung verblüffend geringen Körpergröße von 1,40 Metern schon in 30-sekündigen Videos im Internet weltweit die Fußball-Fans mit der Zunge schnalzen ließ, sollte sogar Riesenkicker wie Maradona oder Pelé übertstrahlen. Der Traum lebte exakt 42 Sekunden. Dann stellte der deutsche Schiedsrichter Markus Merk Messi nach einem Griff an den Hals von Vilmos Vanczak mit Rot vom Platz. In der Umkleide soll Messi unter Tränen geschluchzt haben: „Was für ein Debüt, was für eine Schande. Ich werde nie mehr nominiert!“ Bekanntlich eine Fehleinschätzung. Messi wird auch in Brasilien die entscheidende Figur auf dem Reißbrett von Trainer Sabella sein. Und die Sehnsucht nach dem großen Auftritt auf der Weltmeisterschafts-Bühne wächst von Jahr zu Jahr. 2006 in Deutschland gelang der Nummer zehn Argentiniens nur ein Treffer, 2010 in Südafrika blieb Messi torlos. Beide Male war gegen

    Am Selbstbewusstsein hat das offenbar nicht genagt. „Argentinien lacht über die Auslosung“, schrieb die Tageszeitung Clarín, nachdem die Gruppe mit Bosnien-Herzegowina, Nigeria und dem Iran feststand. Im Achtelfinale stellen die möglichen Gegner wie die Schweiz oder Frankreich ebenfalls machbare Hürden dar. „Andere Konstellationen hätten uns mehr Kopfzerbrechen bereitet“, sagte Trainer Alejandro Sabella.

    Kopfschmerzen hat der Gewinner der Copa Libertadores 2009 an der Seitenlinie bei Estudiantes de La Plata, der ansonsten im Trainergeschäft noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt ist, eher bei der Frage, welche Spieler ihrem Volk Titel Nummer drei nach 1978 im eigenen Land und 1986 im Mexiko schenken sollen. Carlos Tevez, der kürzlich als Torschützenkönig mit Juventus Turin die Meisterschaft feierte und damit Titel Nummer 17 einsackte, spielt keine Rolle mehr. Angel dí Maria, Gonzalo Higuaín und Ezequiel Lavezzi sollen mit Messi für Sturm und Drang sorgen. Und natürlich Sergio Agüero. Der Mann, der Messi einst nicht kannte.

    Unser Tipp Argentinien stürmt mindestens ins Halbfinale.

    WM-Aufgebot

    Tor Romero (AS Monaco), Andújar (Catania Calcio), Orion (Boca Juniors).

    Abwehr Garay (Benfica Lissabon), Fernández (SSC Neapel), Zabaleta (Manchester City), Rojo (Sporting Lissabon), Basanta (CF Monterrey), Campagnaro (Inter Mailand), Martin Demichelis (Manchester City)

    Mittelfeld Gago (Boca Juniors), Biglia (Lazio Rom), Mascherano (FC Barcelona), Angel Di María (Real Madrid), Maxi Rodríguez (Old Boys), Alvarez (Inter Mailand), Fernández (Celta Vigo), Pérez (Benfica Lissabon)

    Angriff Sergio Aguero (Manchester City), Lionel Messi (FC Barcelona), Gonzalo Higuaín (SSC Neapel), Ezequiel Lavezzi (Staint Germain), Rodrigo Palacio (Inter Mailand)

    WM-Teilnahmen 14

    WM-Bilanz 70 Spiele (37 Siege – 13 Unentschieden – 20 Niederlagen)

    Meiste WM-Spiele Diego Maradona, Mario Kempes, Oscar Ruggeri.

    Meiste WM-Tore Gabriel Batistuta (10)

    Anzahl registrierter Fußballer 330 000

    Größtes Stadion El Monumental in Buenos Aires (65 645 Zuschauer)

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden