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Löws geheime Gedanken - Müde Oster-Bilder

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Löws geheime Gedanken - Müde Oster-Bilder

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    Löws geheime Gedanken - Müde Oster-Bilder
    Löws geheime Gedanken - Müde Oster-Bilder Foto: DPA

    Ausgerechnet Sportdirektor Matthias Sammer - bislang nicht als bester Freund des Bundestrainers in Erscheinung getreten - sprang Löw nun öffentlich zur Seite. "Er trifft die Entscheidung, die gilt es zu akzeptieren", sagte Sammer in einer Talkrunde des TV-Senders "Sky".

    Auch die überraschende Abstinenz des Bundestrainers beim Bundesliga-Topspiel FC Schalke 04 gegen Bayern München (1:2) wollte Sammer nicht monieren. "Er trifft die Entscheidung mit Kuranyi, und er trifft die Entscheidung, welches Spiel er sieht. Wer das nicht akzeptiert, muss selber Bundestrainer werden", sagte Sammer - und ließ damit verbal geschickt offen, ob er als DFB-Chefcoach womöglich anders als Löw (re)agieren würde.

    Eine Begründung für den ungewöhnlichen Bundesliga-Besuchsplan gab es bislang nicht. Der Bundestrainer bleibe während der Osterfeiertage bei seiner nun fast zwei Wochen währenden Schweige-Maxime, hieß es aus der DFB-Zentrale in Frankfurt. Die letzten veröffentlichten Löw-Aussagen stammen somit weiterhin von einem DFB-eigenen Online-Interview am 23. März. Seither wird der kryptische Kuranyi-Kommentar des Bundestrainers gebetsmühlenartig medial transportiert: "Es gibt von uns zu vielen Personalien klare Aussagen, die wir nicht ständig wiederholen müssen."

    Eine Anwesenheitspflicht des DFB-Chefcoaches bei Liga-Krachern gibt es natürlich auch gut vier Wochen vor dem WM-Nominierungstermin nicht. Aber bei seiner Visite des Spiels VfB Stuttgart gegen Borussia Mönchengladbach (2:1) konnte Löw nur Serdar Tasci und Christian Träsch als potenzielle WM-Kandidaten begutachten. In Gelsenkirchen hätte der 50-Jährige mindestens neun mögliche Südafrika-Fahrer gesehen - inklusive Kuranyi.

    "War er denn nicht da?", zeigte sich auch der Schalker Stürmer nach dem Spitzenspiel überrascht. Das 18. Saisontor des vorerst weiter aus dem Nationalmannschaftskreis verbannten Angreifers konnte Löw so nur im TV begutachten - und bot damit seinen Kritikern eine neue Angriffsfläche.

    Dabei gibt es auch gute Gründe für Löws Rede-Verzicht. Am 6. Mai will er seinen Südafrika-Kader benennen. Den kniffligen Kuranyi- Konflikt muss er gar nicht vorher lösen. Im Bundesliga-Endspurt kann schließlich noch viel passieren. Auch wenn er öffentlich schweigt, intern dürfte die Causa Kuranyi von Löw und seinen Gefolgsleuten längst debattiert worden sein.

    Souverän wirkt er aber momentan nicht. Ein Besuch auf Schalke und selbst nur einige kurze Statements hätten die Lage österlich friedlich entspannt. Dass die TV-Kameras auch noch einen scheinbar dösenden Bundestrainer auf der Stuttgarter Tribüne einfingen, tat ein Übriges zum derzeitigen Selbstdarstellungs-Defizit.

    Den Eindruck, das Stuttgart-Spiel in 180 Kilometer Entfernung zum Heimatort Freiburg aus persönlichen Gründen dem Oster-Trip in den Pott (ca. 500 Kilometer) vorgezogen zu haben, konnte Löw durch sein Schweigen nicht verwischen. "Ich bin da emotionslos. Es gibt ja auch andere Scouts, die Spiele beobachten", bewertete Sammer die Diskussionen cool und sachlich. Wann Löw wieder öffentlich redet, sagte aber auch der DFB-Sportdirektor nicht.

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