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EM 2016: Griezmann beendet den deutschen Traum vom EM-Finale

EM 2016

Griezmann beendet den deutschen Traum vom EM-Finale

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    Antoine Griezmann feiert seinen Treffer zum 2:0 gegen Deutschland.
    Antoine Griezmann feiert seinen Treffer zum 2:0 gegen Deutschland. Foto: Guillaume Horcajuelo (dpa)

    Der deutsche EM-Traum ist vorbei. Die Nationalmannschaft verlor das Halbfinale trotz einer über weite Strecken guten Leistung mit 0:2. Antoine Griezmann avancierte mit zwei Treffern zum Mann des Tages. Die Franzosen treffen nun im Finale am Sonntag auf Portugal, während für das deutsche Team die Europameisterschaft beendet ist.

    Die Auswahl von Bundestrainer Joachim Löw enttäuschte allerdings nicht und bot zusammen mit den Franzosen das beste Turnierspiel an. Mit dem Stade Velodrome fand die Partie zudem in der stimmungsvollsten und schönsten Arena des Landes statt. Es war ein wundervoller Fußballabend mit einem bitteren Ende für die deutsche Mannschaft.

    Nach den Ausfällen von Mats Hummels (Gelbsperre), Sami Khedira (Adduktorenprobleme) und Mario Gomez (Muskelfaserriss) war Löw gezwungen, seine Mannschaft auf drei Positionen im Vergleich zum gewonnen Viertelfinale gegen Italien zu verändern. Immerhin konnte der Bundestrainer auf Schweinsteiger zurückgreifen, der bereits im

    Ziemlich überraschend kam allerdings Emre Can zu seinem ersten Turniereinsatz. Der 22-Jährige sollte zusammen mit Toni Kroos und Schweinsteiger das Spielfeldzentrum so verdichten, dass die Franzosen dort kaum Lücken für ihre schnellen Vorstöße vorfinden. Can hatte letztmals in der Vorbereitung gegen Ungarn eine Halbzeit gespielt und blieb seitdem ohne Spielpraxis.

    Weil in der Offensive Julian Draxler zusammen mit Thomas Müller und Mesut Özil das Angriffstrio bildete, war kein Platz für Mario Götze, der abermals auf der Bank Platz nehmen musste.

    Griezmann trifft gegen Deutschland beim EM-Halbfinale doppelt

    Derart neu geordnet, brauchte die Mannschaft rund zehn Minuten, ehe sie ihre Nervosität abgeschüttelt hatte und ihrerseits den Weg in die Offensive suchte. Bis dahin wäre das Team aber bereits in Rückstand gewesen, wenn Manuel Neuer nicht einen Schuss Antoine Griezmanns aus 12 Metern spektakulär gehalten hätte (7.). Nach den anfänglichen Abstimmungsproblemen bestimmten aber die Deutschen das Spiel.

    Eine erste Halbchance Müllers war die erste  sichtbare Konsequenz der Angriffsbemühungen (13.). Eine Minute später tat es Frankreichs Schlussmann Hugo Lloris seinem Gegenüber gleich und rettete sehenswert bei einem Schuss Cans. Es entwickelte sich das von Löw prophezeite Spiel, bei dem es auf jeden Fall mehr Torchancen geben sollte als im Viertelfinale.

    Dabei war es vor allem das deutsche Team, das durchdacht und präzise nach vorne spielte. Die Franzosen hingegen erwarteten den Gegner tief in der eigenen Hälfte stehend und hofften über Konter zum Erfolg zu kommen. Allerdings war der Weg zu Neuers Tor meist ein wenig zu weit, zudem verrichtete Schweinsteiger wertvolle Dienste als Pass-Abfangjäger. Weil er zudem auch noch Lloris mit einem Fernschuss prüfte (26.) und Müller eine Flanke Joshua Kimmichs nur knapp verpasste (32.), wäre eine deutsche Führung verdient gewesen.

    Es waren dann aber die Franzosen, die mit einem 1:0 in die Halbzeit gingen. Schweinsteiger nahm bei einer gegnerischen Ecke unnötigerweise die Hand zur Hilfe. Schiedsrichter Nicola Rizzoli übersah das Vergehen zuerst, wurde dann aber von seinem Assistenten darauf aufmerksam gemacht.

    Die wütenden Proteste der deutschen Spieler führten logischerweise nicht dazu, dass der Italiener seine Entscheidung rückgängig machte, hatte aber noch eine Gelbe Karte für Özil zur Folge. Griezmann ließ sich von der Aufregung nicht beeindrucken und vollendete den Strafstoß in der Nachspielzeit. Erstmals bei dieser EM lagen die Deutschen in Rückstand.

    Deutschland kämpft um den Ausgleich - aber es reicht gegen Frankreich nicht

    Davon ließen sie sich aber nur zu Beginn der zweiten Halbzeit irritieren, als Boateng zwei Schüsse Girouds und Griezmanns blocken musste. Anschließend drängten die Deutschen ihren Gegner wieder tief die eigene Hälfte. Unterbrochen wurde das Anrennen von einer Oberschenkelverletzung Boatengs, die ihn nach einer Stunde zur Auswechslung zwang. Shkodran Mustafi übernahm fortan seinen Platz in der Innenverteidigung. Weil kurz darauf auch noch der offensive Götze für Can kam, bot sich nun den Franzosen vermehrt Platz für ihre Konter. Das 2:0 entsprang allerdings einem Ballverlust Kimmichs, der es Paul Pogba ermöglichte, das Spielgerät in die Mitte zu flanken.

    Neuer konnte nur kurz abwehren, Griezmann staubte ab (72). Die Deutschen gaben auch anschließend nicht auf und wäre Kimmichs Schuss zwei Minuten nach seinem Aussetzer nicht am Lattenkreuz, sondern wenige Zentimeter darunter gelandet, hätte das Spiel nochmal eine Wendung erfahren können. Leroy Sané kam anschließend noch für Schweinsteiger zu seinem EM-Debüt. Die Deutschen drängten, sie kämpften, aber es reichte nicht an diesem Abend. Es sind die Franzosen, die sich am Sonntag zum Europameister krönen können.

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