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EM 2016: Aggressiv, verwirrend, schön: Wir ziehen eine EM-Zwischenbilanz

EM 2016

Aggressiv, verwirrend, schön: Wir ziehen eine EM-Zwischenbilanz

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    Französische Fans feiern mit Baskenmütze und Weißbrotstangen.
    Französische Fans feiern mit Baskenmütze und Weißbrotstangen. Foto: Patrick Lux/Archiv/dpa

    Die Gruppenphase der Fußball-EM ist vorbei. Die Achtelfinalspiele stehen vor der Tür. Zeit für eine erste Turnierbilanz. Die bisherigen Tops und Flops der EURO 2016:

    Top: Es ist bislang die Europameisterschaft der „Kleinen“. EM-Neulinge wie Island, Nordirland, Wales und die Slowakei spielten sich in die Herzen vieler Fußballfans und erreichten sogar im ersten Anlauf das Achtelfinale. Für die

    Kroatische Fans randalieren beim Spiel gegen Tschechien.
    Kroatische Fans randalieren beim Spiel gegen Tschechien. Foto: Max Rossi/pixathlon

    Top: Fans aus Irland haben mit ihren charmanten Gesängen die Fußballwelt zum Schmunzeln gebracht. Egal ob sie in der U-Bahn ein Kleinkind in den Schlaf sangen, die französische Polizei anfeuerten oder für eine attraktive Frau Liebeslieder anstimmten: Es war zwar viel Bier im Spiel, aber die gute Absicht war da. Ein angenehmer Gegenpol zu den hässlichen Fan-Ausschreitungen in Marseille und Lille.

    Top: Gareth Bale ist bislang der Topspieler des Turniers. Zusammen mit dem Spanier Álvaro Morata führt er die Torjägerliste mit drei Toren an. Zwei davon waren spektakuläre Freistöße. Bale ist in der Form seines Lebens und zeigt gerade, warum er der teuerste Spieler der Welt ist. Mit ihm in der Mannschaft ist Wales bei dieser EM alles zuzutrauen.

    Gabor Kiraly mit 40 Jahren ältester EM-Spieler

    Top: Die deutsche Defensive um Welttorhüter Manuel Neuer und Abwehrchef Jérôme Boateng hat noch kein Gegentor bekommen. Das hat bei dieser EM sonst nur Polen geschafft. Mats Hummels kommt immer besser in Form und auch auf den Außen scheint Joachim Löw mit Jonas Hector und Joshua Kimmich nun seine ideale Besetzung gefunden zu haben.

    Top: Mit 40 Jahren und 74 Tagen stand Ungarns Torhüter Gabor Kiraly beim Auftaktspiel gegen Österreich auf dem Platz und löste damit Lothar Matthäus als ältesten EM-Spieler der Geschichte ab. Fehlen durfte dabei natürlich nicht Kiralys graue Jogginghose, die der ehemalige Torwart vom TSV 1860 München immer zu den Spielen trägt.

    EM mit 24 Mannschaften und neuem Spielmodus

    Der neue Spielmodus sorgt für Langweile. Das empfand dieser deutsche Fan beim Spiel gegen Polen auch.
    Der neue Spielmodus sorgt für Langweile. Das empfand dieser deutsche Fan beim Spiel gegen Polen auch. Foto: nordphoto/Ewert

    Flop: Der neue Spielmodus sorgte für reichlich Verwirrung und Langeweile. So schieden Länder wie die Türkei oder Albanien vor dem Fernseher aus, während andere Mannschaften sich mit scheinbar ungünstigen Ergebnissen ins Achtelfinale retteten. Da brauchte es teilweise schon Mathegenies, um die Achtelfinalisten zu ermitteln.

    Flop: Eine Folge des neuen Spielmodus war auch die niedrige Toranzahl bei den Spielen. Die Mannschaften konzentrierten sich vor allem auf das Verteidigen und spielten oft auf Unentschieden. So gab es gleich vier Nullnummern und der Trefferschnitt in der Gruppenphase fiel erstmals seit 1968 unter die Zwei-Tore-Marke (1,92). Zum Vergleich: Bei der EM 2012 fielen im Schnitt noch 2,45 Tore pro Spiel.

    Flop: Gerade zu Beginn des Turniers war die EM wegen der Fan-Ausschreitungen in den Schlagzeilen. Bei Auseinandersetzungen in Marseille und Lille sorgten russische und englische Hooligans für Krawall. Dabei wurden zahlreiche Fans teilweise lebensgefährlich verletzt. Auch kroatische und deutsche Anhänger benahmen sich immer wieder daneben. Terroranschläge blieben bislang glücklicherweise aus.

    Russland sang- und klanglos ausgeschieden

    Zlatan Ibrahimovic darf mit seinen Schweden schon wieder nach Hause fahren.
    Zlatan Ibrahimovic darf mit seinen Schweden schon wieder nach Hause fahren. Foto: Witters

    Flop: Es ist noch nicht die EM der Superstars. Zlatan Ibrahimovic, Robert Lewandowski oder Thomas Müller blieben alle torlos. Cristiano Ronaldo machte vor allem durch miese Laune und arrogante Auftritte auf sich aufmerksam. Während Zlatan nach Hause fährt, haben Ronaldo, Müller und Lewandowski aber noch Chancen, bei dieser EM richtig durchzustarten.

    David Alaba nach dem Spiel gegen Island. Österreich ist nach der 1:2-Niederlage auch raus.
    David Alaba nach dem Spiel gegen Island. Österreich ist nach der 1:2-Niederlage auch raus. Foto: Peter Kneffel/dpa

    Flop: Bei den EM-Ausscheidern gab es trotz leichteren Spielmodus einige negative Überraschungen: Dass die gegen Deutschland noch so starke Ukraine punkt- und torlos ausschied, war so nicht zu erwarten. Die Österreicher galten mit dem FC Bayern-Star David Alaba vor dem Turnier sogar als eine Art Geheimfavorit, schafften es in der Gruppe jedoch nicht einmal an Island und Ungarn vorbei. Sang- und klanglos war auch der EM-Auftritt des kommenden WM-Gastgebers Russland. Mit nur einem Punkt und einer 0:3-Schlappe gegen Wales verabschiedeten sich die Russen aus dem Turnier und müssen sich in zwei Jahren mächtig steigern, wenn sie bei der Heim-WM etwas reißen wollen.

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