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Adrions U 21-Mission gescheitert

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Adrions U 21-Mission gescheitert

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    Adrions U 21-Mission gescheitert
    Adrions U 21-Mission gescheitert Foto: DPA

    Die blamable 1:4-Niederlage in Island besiegelte das vorzeitige Aus für die EM-Endrunde 2011 und Olympia 2012. Ein Jahr lang werden die Nachwuchskicker kein Pflichtspiel bestreiten.

    Bundestrainer Joachim Löw forderte unmittelbar ein Gespräch über die Zukunft der Auswahl. "Wir sind alle sehr überrascht und auch enttäuscht. Wir werden das jetzt in den nächsten Tagen mal überarbeiten. Natürlich wird es ein Gesprächsthema sein bei uns", sagte der DFB-Chefcoach nach dem A-Länderspiel in Kopenhagen gegen Dänemark.

    Dabei wird es auch um die weitere Zuständigkeit für die U 21- Auswahl gehen. Adrion, der das Team im vergangenen Sommer nach der EM von Interims- und Erfolgscoach Horst Hrubesch übernommen hat, gilt zwar als Wunschkandidat von Löw. Allerdings ist kaum damit zu rechnen, dass der Stuttgarter die Chance erhält, ein Team bis 2013 aufzubauen. Dafür müsste sein im kommenden Jahr auslaufender Vertrag um weitere zwei Jahre verlängert werden. Der Trainer zeigt sich kämpferisch und würde die Aufgabe gern übernehmen. "Natürlich würde mich das reizen, ich bin so gestrickt und komme doch auch aus der Ausbildungsbranche", sagte der DFB-Coach.

    DFB-Sportdirektor Matthias Sammer kündigte eine genaue Aufarbeitung der Situation an. "Für eine detaillierte sachliche Analyse ist es derzeit noch zu früh, aber wir werden natürlich dieses Ergebnis und den Verlauf der Qualifikation seriös aufarbeiten, denn so wie es für den Erfolg viele Gründe gibt, gibt es auch für den Misserfolg verschiedene Ursachen." Auch DFB-Präsident Theo Zwanziger bezeichnete das Scheitern als "sehr bitter, mehr als enttäuschend". Zwanziger: "Verbandsintern werden wir mit den sportlich Verantwortlichen das Geschehene aufarbeiten, um für den nächsten EM- Wettbewerb wieder eine Trendwende zu erreichen."

    Adrion ist es nicht gelungen, der Mannschaft im Lauf der Qualifikation eine Struktur und ein Gesicht zu geben. Die EM wurde nicht erst mit der Niederlage gegen Island verspielt. Das Team konnte in den neun Spielen zuvor gleichfalls selten überzeugen. Auch wenn die besten Juniorenspieler bereits in die A-Mannschaft aufgestiegen sind, so stand doch immer noch eine große Auswahl an talentierten Nachwuchskickern zur Verfügung. "Da muss unten eben etwas nachkommen. Da haben wir schon Spieler, die normalerweise von ihrer Qualität her dort die U 21 durchlaufen", befand auch Löw.

    Die zuletzt häufig gelobte Nachwuchsarbeit des Deutschen Fußball- Bundes (DFB) ist mit dem Scheitern diverser U-Teams - auch die U 17 und U 19 verpassten die zurückliegende EM - zwar nicht infrage gestellt, hat aber leichte Dellen bekommen. Sammer betonte immer wieder, dass es in der Jugendarbeit neben Titelgewinnen ebenso wichtig sei, Spieler an die A-Mannschaft heranzuführen. Dies ist mit der Nominierung von sechs Juniorenspielern für die WM in Südafrika eindrucksvoll gelungen.

    Doch jetzt droht dem Team wieder ein Neuaufbau mit Spielern aus den Jahrgängen 1990/91 und jünger. Für etablierte U 21-Fußballer wie Mats Hummels und Benedikt Höwedes sind die Auftritte im Juniorenteam künftig passé. Die neue Auswahl um Spieler wie Lewis Holtby, Sebastian Rudy und Christoph Moritz wird voraussichtlich schon die letzten beiden EM-Qualifikationsspiele in drei Wochen bestreiten. Wahrscheinlich wird Adrion dann noch auf der Bank sitzen.

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