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Fußball: Javi Martinez: Die Bayern präsentieren den 40-Millionen-Mann

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Javi Martinez: Die Bayern präsentieren den 40-Millionen-Mann

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    Großer Rummel herrschte beim ersten Auftritt von Javi Martinez in München. Dem scheint der Rummel ebenso wenig auszumachen wie seiner Verwandtschaft, die gleich mit angereist ist.
    Großer Rummel herrschte beim ersten Auftritt von Javi Martinez in München. Dem scheint der Rummel ebenso wenig auszumachen wie seiner Verwandtschaft, die gleich mit angereist ist. Foto: Hans Rauchensteiner

    Das ist also der Mann, der Sportjournalisten tagelang am Flughafen in Erwartung seines Erscheinens verharren ließ. Der dafür sorgte, dass nach Mitternacht Pressevertreter vor der Praxis von Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt warteten. Javi Martínez. Ohne das Einverständnis seines Vereins Athletic Bilbao hatte er sich gen München abgesetzt, absolvierte dort in der Nacht auf Mittwoch den Medizincheck. Grießelige Fernsehbilder vom nächtlichen Ausflug flimmerten während der Tagesschau über den Bildschirm.

    Bayern haben Transfer-Marathon hinter sich

    Da sitzt der Mann, der die Bayern zu einem „Transfer-Marathon“ (Jupp Heynckes) zwang. Für den sie bereit waren, die festgeschriebene Ablösesumme von 40 Millionen zu zahlen. So teuer war noch kein Spieler, der nach Deutschland wechselte. Da sitzt er, der Javi Martínez, und wirkt reichlich unprätentiös. Das Dutzend Fotografen fängt bei der offiziellen Vorstellung einen 23-Jährigen in verwaschenen Jeans und schlichtem T-Shirt ein.

    Martinez: Ein Mann mit Charakterstärke

    Einen Mann, der lächelt und als Kernbotschaft aussendet: Ich bin hier, um der Mannschaft zu helfen. Ein Mann, von dessen Charakterstärke Heynckes und Sportdirektor Matthias Sammer schwärmen. Martínez habe zu jeder Zeit deutlich gemacht, nach München wechseln zu wollen. Dafür habe er sogar auf einen großen Teil seines Gehaltes verzichtet. „Das Volumen ist immer noch groß, aber nur normal groß“, umschreibt es Sammer.

    Applaus der Journalisten

    Seine Eltern müssen sich aber keine Gedanken machen, ihrem Sohn unter die Arme greifen zu müssen. Zusammen mit ihren beiden weiteren Kindern sowie drei Enkelkindern verfolgten sie die erste Pressekonferenz ihres Javi in Deutschland. Der zeigte sich wohlerzogen und ließ in seinem ersten und einzigen deutschen Satz wissen: „Ich freue mich, beim FC Bayern zu sein.“ Applaus von den Journalisten war die Folge. Sie hatten in München schon mit Spielern zu tun, die nach etlichen Jahren weniger Vokabeln beherrschten.

    FC Bayern hat alles in die Waagschale geworfen

    Da wollte der Simultandolmetscher zeigen, dass er nicht umsonst engagiert worden war und ließ Martínez mitteilen, dass „der FC Bayern alles in die Waagschale geworfen habe“, um ihn zu verpflichten und die Ablöse selbstverständlich „kein Pappenstiel“ sei. Was immer Pappenstiel auf Spanisch heißt.

    Martinez wird nicht von Anfang an spielen

    Die Zuschauer in München bekommen Martínez am Sonntag in der Bundesligapartie gegen den VfB Stuttgart, wenn überhaupt, dann nur kurz zu sehen. Die vergangenen Wochen und Monate mit EM und Olympischen Spielen seien sehr strapaziös gewesen, so Martínez. Heynckes deutete an, ihn nicht von Beginn an auflaufen zu lassen. Das kommt dem Mittelfeldspieler gelegen, auch wenn er „darauf brennt, zu spielen“.

    Sammer hofft auf Kabinettsstücken

    Wenn er dann im Trikot mit der Nummer acht für die Münchner auf dem Rasen steht, sollen sich die Fans nicht zu viel Spektakel erhoffen, dämpft Sammer die Aussicht auf Kabinettstückchen. „Er ist kein Spieler, bei dem man von Anfang an Ahh und Ohh macht. Wichtiger ist uns aber auch, dass die Leute am Ende Ahh und Ohh machen.“

    Für etliche Ahhs hätte mit Sicherheit Martínez’ Freundin Maria Imizcoz gesorgt. Doch das blonde Model war offenbar verhindert. So applaudierten die Zuschauer in der Allianz-Arena, die sich just an dem Tag für Stadionführung entschieden, als der teuerste Transfer der Bundesligageschichte vorgestellt wurde, eben Martínez und dessen Familie. Auch dabei war das ein oder andere „Ahh“ zu hören.

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