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Fußball-EM 2024: Neue Rekorde und ein klarer Auftrag für die Nationalelf gegen die Schweiz

Fußball-EM 2024

Neue Rekorde und ein klarer Auftrag für die Nationalelf gegen die Schweiz

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    Ilkay Gündogan zeigte gegen Ungarn ein starkes Spiel – und hat nun Hunger auf mehr. Sein Trainer plädierte dafür, den Kapitän zu pushen, und gab einen klaren Auftrag heraus.
    Ilkay Gündogan zeigte gegen Ungarn ein starkes Spiel – und hat nun Hunger auf mehr. Sein Trainer plädierte dafür, den Kapitän zu pushen, und gab einen klaren Auftrag heraus. Foto: Federico Gambarini, dpa

    Es ist immer noch früh im Turnier – dennoch hat die deutsche Nationalmannschaft beim 2:0 gegen Ungarn gleich mehrere Bestwerte aufgestellt. Einer davon: Mit nunmehr sieben Toren hat die DFB-Auswahl jetzt schon so viele Tore bei einer EM-Endrunde erzielt wie nie zuvor. Und bekanntlich stehen noch mindestens zwei Partien an: Neben dem letzten Gruppenspiel gegen die Schweiz am Sonntag ist nun auch eine Achtelfinal-Teilnahme gebucht. Der Erfolg in Stuttgart war auch nicht nur der erste Sieg gegen Ungarn bei einem Turnier seit dem Wunder von Bern aus dem Jahr 1954, sondern lieferte auch noch einen Fabelwert: 143 Ballkontakte vermeldeten die Statistiker für Toni Kroos, was der bisherige Bestwert dieser EM ist.

    Die wichtigste Nachricht aber lautet: Deutschland steht im Achtelfinale dieser EM. Dies gelang zwar auch beim vorherigen Turnier vor drei Jahren und damals auch gegen die ungarische Auswahl. Die Vorzeichen könnten aber nicht unterschiedlicher sein: War es vor drei Jahren in München ein Last-Minute-Ausgleich von Leon Goretzka, der das Aus im letzten Gruppenspiel verhinderte, lösten Nagelsmann und Co. nun das Ticket für die K.-o.-Runde souverän. Nach dem furiosen 5:1 gegen die Schotten war der Erfolg gegen Ungarn auf andere Weise wichtig. Das Signal, das davon ausgeht, scheint fast noch wertvoller: Deutschland kann auch Arbeitssiege, endlich wieder.

    Neuer und Gündogan wurden kritisiert und lieferten gegen Ungarn ab

    Maximilian Mittelstädt, der in seinem Stuttgarter Stadion die Vorlage zum 2:0 für Gündogan beigesteuert hatte, gab zu Protokoll: "Es war klar, dass wir hier kein Feuerwerk abfackeln werden." Schreckmomente gab es schon in der ersten Minute nach einem Ballverlust Gündogans. Der zuletzt zu Recht kritisierte Manuel Neuer bewahrte sein Team aber vor einem Rückstand, riskierte nicht nur gegen Sallai alles, sondern parierte auch einen Szoboszlai-Freistoß. Hielt in der hektischen Anfangsphase vor allem Robert Andrich den Laden zusammen, wurde Ilkay Gündogan zum Trumpf der DFB-Elf: Zuerst setzte er gegen Willi Orbán nach und legte auf Musiala quer, der die Führung besorgte (22.), später verwertete der 33-Jährige die Mittelstädt-Vorlage zur Entscheidung (67.).

    Ausgerechnet jener Gündogan also, der ebenso wie Neuer vor Turnierstart mit biederen Leistungen Anlass zum Zweifel gegeben hatte, ob er wirklich zu Recht einen Platz in der Startelf hat. Mit zwei Toren und einer Vorlage zahlte der Kapitän den Kredit seines Trainers zurück. Nagelsmann sieht das Vertrauen als Schlüssel zur Leistung: "Ich weiß, was in ihm steckt. Wir müssen ihn alle ein bisschen pushen, weil er uns auch pushen kann. Weil er uns helfen kann, erfolgreich zu sein." Das Tor zum 2:0 "musst du erst mal so machen", befand Nagelsmann. Die scharfe Hereingabe Mittelstädts verwandelte Gündogan mit der Sicherheit, die er in seinen Vereinen, vor allem bei Manchester City, gezeigt hatte – und die er in der Nationalelf lange hatte vermissen lassen. Gündogan selbst befand auf der Pressekonferenz, zu der er als "Spieler des Spiels" eingeladen war: "Ich spüre das Vertrauen des Trainers und von meinen Mitspielern. Ich fühle mich extrem wohl in dieser Mannschaft." Bei seinem womöglich letzten Turnier für die Nationalmannschaft scheint der Knoten beim ehemaligen Dortmunder endlich geplatzt zu sein.

    Wird die Nationalelf Gruppenerster, geht es in Dortmund weiter

    Stichwort Dortmund: Ebendort soll es für die deutsche Mannschaft im Achtelfinale weitergehen. Am Samstagabend, 29. Juni, tritt dort der Sieger der Gruppe A gegen den Zweiten aus der C-Gruppe an, in der sich England, Serbien, Dänemark und Slowenien tummeln. Geht man davon aus, dass

    Der ehemalige BVB-Profi Gündogan sagt dazu: "Für mich wäre es natürlich schon besonders, auch wieder in Dortmund zu spielen. Aber wir haben fantastische Stadien in Deutschland. In jedem Stadion fühlt es sich besonders an." Wichtiger sei die Aussicht, als Erster weiterzukommen: "Wir haben uns in diese gute Ausgangslage gebracht und wollen jetzt gegen die Schweiz gewinnen." Auch Nagelsmann betont, wie wichtig ihm der Gruppensieg ist: "Es hat eine Wirkung nach innen und nach außen, ob du Erster oder Zweiter wirst."

    Deutschland: Neuer - Kimmich, Rüdiger, Tah, Mittelstädt - Andrich (72. Can), Kroos - Musiala (72. Führich), Gündogan (84. Undav), Wirtz (58. Sané) - Havertz (58. Füllkrug)

    Ungarn: Gulácsi - Fiola, Orbán, Marton Dardai - Bolla (75. Ádám), A. Nagy (64. Kleinheisler), Schäfer, Kerkez (75. Z. Nagy) - Szoboszlai, Sallai (87. Csoboth) - Varga (87. Gazdag)

    Tore: 1:0 Musiala (22.), 2:0 Gündogan (67.)

    Schiedsrichter: Danny Makkelie (Niederlande) - Zuschauer: 54.000

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