Die Lage der Nationalmannschaft: Wir sind (vielleicht) wieder wer
Keiner schien mehr daran zu glauben, dass die Heim-EM 2024 etwas anderes eine Blamage wird. Nun sendet die Nationalelf auf der USA-Reise ein Lebenszeichen. Was jetzt schon wieder gut ist.
Es waren dunkle und düstere Tage, die man zuletzt mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft erleben musste. Gleich zweimal war bei einer WM schon nach der Vorrunde Schuss, in Testspielen gab es bittere Pleiten gegen Kolumbien, Polen und Japan. Und irgendwann war dann eben Schluss für Hansi Flick. Keiner schien mehr daran zu glauben, dass die Heim-EM im kommenden Jahr etwas anderes als die nächste Blamage beinhalten könnte. Das war Mitte September. Und jetzt? Sieht alles gar nicht mehr so ganz schlimm aus.
So sinnbefreit die USA-Reise der Nationalmannschaft aus ökologischen Gesichtspunkten war – die sportlichen Erkenntnisse können sich durchaus sehen lassen. Gegen die USA, immerhin laut Weltrangliste die elftbeste Mannschaft der Welt, gab es für die auf Platz 15 gefallene deutsche Auswahl einen recht überzeugenden 3:1-Sieg. In der Nacht auf Mittwoch folgte ein 2:2 gegen Mexiko.
Bundestrainer Nagelsmann lässt sportlich und modisch hoffen
Die hatten im Juli den Gold Cup (das südamerikanische Pendant zur EM) gewonnen, stehen auf Platz zwölf der Welt und sind jetzt folglich alles andere als Laufkundschaft. Sportdirektor Rudi Völler ist sich deswegen sicher: "Die Qualität ist da", und Bundestrainer Nagelsmann setzte nicht nur sportlich ein Versprechen ("Wir werden erfolgreich sein"), sondern zeigte auch modisch, dass es der gute alte DFB noch drauf hat.
Bleibt in Anlehnung an andere Zeiten die Frage: Wird jetzt alles wieder gut? Wird diese schon in acht Monaten startende EM doch noch ein Erfolg? Sind wir vielleicht wieder wer? Die Antworten darauf gibt es am gewohnten Platz: im Sport.
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