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Formel 1: Mercedes ist das Team der Stunde

Formel 1

Mercedes ist das Team der Stunde

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    Emotionaler Moment: Lewis Hamilton fuhr in Silverstone nach einer 945 Tage währenden Durststrecke wieder zum Sieg. Auf der nächsten Strecke in Ungarn ist der Brite der Rekordsieger.
    Emotionaler Moment: Lewis Hamilton fuhr in Silverstone nach einer 945 Tage währenden Durststrecke wieder zum Sieg. Auf der nächsten Strecke in Ungarn ist der Brite der Rekordsieger. Foto: Bradley Collyer, dpa

    Was soll bei diesen Fakten noch schief gehen beim nächsten Formel-1-Lauf für Mercedes? Bei den beiden jüngsten Rennen sah jeweils ein Silberpfeil die Zielflagge als Erster. Im österreichischen Spielberg siegte George Russell. In Silverstone, im „Home of British Motorsport“, zelebrierte Lewis Hamilton seine Wiederauferstehung. Der 104. Sieg seiner Karriere war für den siebenmaligen Weltmeister „einer der wichtigsten überhaupt. Ich hatte so tolle Momente in meiner Karriere, aber in den letzten zweieinhalb Jahren war ich nicht mal in der Nähe eines Sieges“, jubelte der Brite nach seiner Triumphfahrt. 945 Tage ohne einen Grand-Prix-Erfolg waren es genau. Selten zeigte sich der mittlerweile 39 Jahre alte Superstar der Formel 1 von den Emotionen derart überwältigt wie nach seinem Heimsieg. „Ich kann nicht aufhören zu weinen“, sagte er. Zumal Hamilton gleich noch einen neuen Rekord aufstellte. Neunmal siegte kein anderer Fahrer auf ein und demselben Kurs.

    Ein Blick in die Siegerlisten von Budapest spricht vor dem Rennen am Sonntag (Start: 15 Uhr/live in Sky) auf dem Hungaroring ebenfalls für Mercedes. Hamilton ist mit acht Siegen der erfolgreichste Fahrer in der Geschichte des Großen Preises von Ungarn. Der nächste auf der Liste ist Michael Schumacher mit vier Erfolgen. Mit einem dritten Sieg in Folge könnten die Silberpfeile die schier erdrückende Dominanz von Max Verstappen brechen. Doch Toto Wolff mag keine großen Sprüche klopfen und bleibt vorsichtig. Mit dem W15 genannten Renner habe sein Team große Fortschritte erzielt, die zu den Triumphen von Spielberg und Silverstone führten. „Wir wissen jedoch, dass wir noch kein Auto haben, mit dem wir an jedem Wochenende um Siege kämpfen können“, sagt der Teamchef vor dem 13. von 24 Saisonläufen am Sonntag.

    Mercedes hatte zuletzt auch eine Portion Glück

    Zu ganzen Wahrheit gehört dazu, dass Mercedes zuletzt auch etwas Glück hatte. In Österreich profitierte Russell von einer Kollision der in Führung liegenden Kontrahenten Lando Norris im McLaren und Verstappen im Red Bull. Bei schwierigen und wechselhaften Bedingungen in Silverstone behielt Hamilton den Durchblick und heimste Lob vom Gegner ein. „Hier hat man wieder seine Stärke und Größe gesehen“, sagte Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko mit Blick vor allem auf Hamiltons Reifenmanagement.

    Wasser dürfte lediglich in Form von Schweiß ein Thema in Budapest werden. Das Wochenende des Großen Preises von Ungarn ist in der Regel eines der heißesten des Jahres, mit einer durchschnittlichen Lufttemperatur von 25°C und einer Höchsttemperatur von 33°C. Dementsprechend hoch sind auch die Streckentemperaturen, die beim Höchstwert knapp über 50°C erreichen. Wolff kündigt Verbesserungen am Auto an. „Das Team arbeitet hart an weiteren Performance-Schritten“, sagt der Teamchef.

    Der heiße Hungaroring ist eine Herausforderung für die Bremsen

    Blickt man auf die jüngsten Rennen stellen die Silberpfeile das Team der Stunde. Mercedes hat seit Monaco mit 125 Zählern die meisten Punkte eingefahren, gefolgt von McLaren mit 111, Red Bull mit 97 und der Scuderia Ferrari mit 50. Es gilt den Lauf fortzusetzen. Der Hungaroring hat allerdings eine gänzlich andere Charakteristik als Silverstone. Die hohe Anzahl an Bremsvorgängen (sechs über die Runde verteilt) in Verbindung mit den hohen Umgebungstemperaturen und dem Fehlen langer Geraden machen die Strecke für die Bremsen besonders fordernd. Die niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit auf dem Hungaroring begrenzt zudem den Luftfluss, was die Kühlung der Bremsen zu einer noch größeren Herausforderung macht. Diese Streckeneigenschaften spiegeln sich auch im Vollgasanteil wider, der nur 58 Prozent der Rundenzeit beträgt. Es ist einer der niedrigsten Werte der aktuellen Saison.

    Reine Motorpower zählt in Ungarn nicht viel. Außerdem bringen auch die anderen Teams neue Teile an ihren Autos mit. Den Boliden von Red Bull liegt die Strecke. Vor einem Jahr feierte dort Max Verstappen einen Sieg. Der Holländer führt mit 255 Punkten und großem Vorsprung die WM-Wertung vor Lando Norris (171) im McLaren und Ferrari-Fahrer Charles Leclerc (150) an. Die Italiener kämpften zuletzt in Montreal und in Barcelona mit Problemen. In Silverstone wurde Carlos Sainz als Fünfter abgewunken, Charles Leclerc gar nur als 14. Der Trend der Scuderia zeigt im Gegensatz zu Mercedes nach unten.

    Die Silberpfeile wollen zurück ins Titelrennen

    In der WM-Fahrerwertung folgen die Mercedes-Piloten zwar erst auf Rang sieben mit Russell (111) und Platz acht mit Hamilton (110). Doch die jüngsten Erfolge geben neuen Schub. Erstmals seit 2021 hat Mercedes wieder zwei Rennsiege in Folge eingefahren. Mit einem Hattrick würden sich die Silberpfeile endgültig im Titelrennen zurückmelden.

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