Dass der FC Bayern sein erstes Saisonziel erreicht hat, erfreut in mehrerlei Hinsicht. Grundsätzlich gilt für alle Höhepunkte des Lebens, dass ihnen nicht damit geholfen ist, das Warten darauf endlos in die Länge zu ziehen. Das gilt auch für Tiefpunkte. Was zu jenen Bevölkerungsteilen führt, die dem
FC Bayern: Deutscher Meister 2013
Die Anhänger der Münchner dagegen durften mit dem frühesten Titelgewinn in 50 Jahren Bundesliga einen weiteren Bayern-Rekord feiern, wenngleich sich eine Meisterschaft am 28. Spieltag anfühlt, als würde Weihnachten auf Ostern fallen. Das ist schon meteorologisch kaum zu verkraften.
Besonders erleichtert über den frühen Triumph dürften Freunde des Gerstensaftes gewesen sein. Das sinnlose Vergeuden randvoller Humpen als inszenierter Ausdruck Münchner Fußballfreude entfiel. Darauf ein Helles!
Mehr gab es hinterher auch für die Spieler nicht, womit die Party jenen Rahmen fand, der die Gemütslage der Spieler wohl am treffendsten wiedergab. Zufriedenheit, aber keine explodierenden Gefühle. Woher hätten sie kommen sollen, wenn das Unternehmensziel schon seit Wochen als gesichert galt?
Im Übrigen wachte Matthias Sammer über das Personal, was allem Ausschweifen den Garaus machte. Ob Sammer selbst einer der Neuen ist, die dem FC Bayern diese Saison schon jetzt viele Superlative beschert haben, ist noch nicht beantwortet. Er hat jedenfalls nicht geschadet. Das ist mehr, als jene Experten erwartet hatten, die dem Gespann Sammer/Heynckes ein frühes Ende prophezeiten.
Gerade der bald 68-jährige Trainer hat sich zur Schlüsselfigur entwickelt. Heynckes ist nicht der Star der Mannschaft, er ist ihr Regulativ. Einer, der Schieflagen routiniert ausbalanciert. Einer, der nie in Verdacht gerät, größer sein zu wollen als seine Spieler – das aber in jeder Situation ist.
Der FC Bayern hat im Sommer viel richtig gemacht
Es hat seine Arbeit erleichtert, dass der Verein im Sommer viel richtig gemacht hat. Die Neuzugänge Dante und Mandzukic haben die Mannschaft verstärkt. Das gilt auch für den Nachkauf Martínez. Wer dafür weichen muss, wie Gomez, stärkt die Bank. Dass der FC Bayern zwei annähernd gleichwertige Teams besitzt, macht den Unterschied zu Borussia Dortmund. Der BVB hat alle Kraft in die Champions League investiert. Die zweite Garnitur hat selbst zu Hause mit dem FC Augsburg Mühe.
Dem FC Bayern dagegen reichen auch seine Hinterbänkler für einen Erfolg in Frankfurt. Die Mannschaft hat nun den Kopf frei für weitere Schritte. Das Halbfinale in der Champions League und das Endspiel im DFB-Pokal.
Möglich, dass Sammer dann ja einen zweiten Kasten Bier in der Kabine gestattet.