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FC Bayern: Nach 4:1-Sieg: Bayern mit Wutjubel und Selbstkritik vor K.o.-Phasen

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Nach 4:1-Sieg: Bayern mit Wutjubel und Selbstkritik vor K.o.-Phasen

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    Nach vorn lief es auch dank der Treffsicherheit eines Arjen Robben gut, der trotzdem mit sich haderte.
    Nach vorn lief es auch dank der Treffsicherheit eines Arjen Robben gut, der trotzdem mit sich haderte. Foto: Andreas Gebert (dpa)

    Dauertorjäger Arjen Robben schimpfte nach dem 4:1 über den 1. FC Köln über sich selbst, Pep Guardiola wurmte eine Neuer-Szene, und Matthias Sammer wünschte sich mehr Souveränität. "Ich habe Szenen gesehen, die gegen andere Gegner ein böses Erwachen geben", erklärte der Sportvorstand. "Die K.o.-Spiele kommen, und dann kannst du dir das möglicherweise nicht erlauben."

    Am Mittwoch im Pokal-Achtelfinale ist Zweitligist Eintracht Braunschweig zu Gast, eine Woche später Schachtjor Donezk zum Rückspiel des Achtelfinales in der Königsklasse. "Es werden ganz wichtige Wochen. Ich glaube, wir sind auf einem guten Weg, aber diese kleinen Fehler müssen noch raus", betonte auch Robben nach seinem 17. Saisontor. Damit übertraf er zwar seine Bestmarke von 16 Treffern aus seiner Premieren-Spielzeit in der Fußball-Bundesliga, aber der Ärger über sich selbst musste beim Torjubel mit wütender Miene raus.

    Arjen Robben: "Immer kritisch und nie zufrieden sein"

    "Ich war ganz sauer mit mir selbst, wegen des Passes auf Franck hätte ich mir in den Hintern beißen können", schilderte der Niederländer die Szene eines schludrigen Zuspiel-Versuchs auf

    "8:0 und 6:0 - das ist keine Garantie. Wir müssen dafür immer arbeiten", sagte Robben. Dass die Münchner nach nunmehr 63 Toren weiter Kurs auf ihren Rekord von 101 Treffern aus der Saison 1971/72 nehmen, war für die Protagonisten allenfalls eine Randnotiz. "Wir müssen immer Vollgas geben, weil jeder Gegner kämpft, kämpft, kämpft bis zum Ende", forderte der Turbo-Dribbler.

    Wer landet wo? Die große Bundesliga-Prognose

    FC Bayern München: Es war eine angenehme Winterpause für die Münchner. Leichtes, verletzungsfreies Anwärmen in Katar. Shaqiri (zu Inter Mailand) und Höjbjerg (leihweise nach Augsburg) geräuschlos weitergereicht, was Druck aus dem Personalkessel nimmt, wenn neben Alaba und Badstuber auch Martínez, Lahm und Thiago zurückkehren. Den Freigänger Uli H. geschmeidig in die Tagschicht eingebaut. Nur der Schlenker nach Saudi-Arabien war ärgerlich. Spätestens morgen ist er vergessen. Das Unternehmen Triple läuft. Vorpremiere in Wolfsburg. Im Pokal (Braunschweig) und in der Champions League (Donezk) warten Aufwärmgegner. Schöne Aussichten für die Roten. Prognose: Den FC Bayern als Meister kann nichts mehr verhindern.

    VfL Wolfsburg: Fußball-Deutschland drückt Wolfsburg am Freitag die Daumen. Die Niedersachsen haben es in der Hand, der Meisterschaft noch einen Rest Spannung zu bescheren. Mehr noch, weil die Partie vor allem für Wolfsburg unter dem Eindruck ihres tödlich verunglückten Angreifers Junior Malanda steht. Trainer Dieter Hecking hat seine Spieler zuletzt gezielt wieder in den Alltag zurückgerufen. Ob sie dort angekommen sind, wird das Spiel zeigen. Prognose: Wolfsburg ist hinter den Bayern „best of the rest“.

    Bayer Leverkusen: Stark gestartet, zwischendrin stark nachgelassen. Bayer bleibt auch unter Roger Schmidt ein uneingelöstes Versprechen. Mit Bellarabi, Calhanoglu, Kießling und Son ist die Truppe vorne edel bestückt, die Abwehr dagegen nur Durchschnitt. Die sieben Millionen für AS Roms giftige Defensiv-Leihgabe Jedvai sind deshalb gut angelegt. Prognose: Nach oben geht für Leverkusen nichts mehr, nach unten schon.

    Borussia Mönchengladbach: Seit Lucien Favre Gladbach 2011 übernahm, geht es mit der Borussia stetig aufwärts. Auch, weil Manager Max Eberl gut und preiswert einkauft. Zwei der Neuen, die ehemaligen Augsburger Traoré (Afrika-Cup) und Hahn (Achillessehne), fehlen allerdings beim Start. Prognose: Die Königsklasse ist für Gladbach die Taube auf dem Dach, die Euro League der Spatz in der Hand.

    FC Schalke 04: Die Rückrundenvorbereitung mit dem FC Bayern in Katar ist die einzige Gemeinsamkeit der Schalker mit den Münchnern. Zentrale Stützen wie Farfán und Draxler sind noch weit von einem Comeback entfernt. Boateng entwickelt sich von der Lösung zum Problem. Insgesamt war der Trainerwechsel von Keller zu Di Matteo allerdings ein klarer Schritt vorwärts. Mit der Manchester-City-Leihgabe Nastasic hat Di Matteo einen Wunschspieler für die Defensive bekommen, dafür muss er auf Choupo-Moting (Afrika-Cup) verzichten. Prognose: Schalke spielt unter seinen Ansprüchen. Für die Europa League reicht es trotzdem.

    FC Augsburg: Wie alle Klubs, die im türkischen Dauerregen von Belek trainiert haben, sind die Augsburger nun gut auf deutsches Fritz-Walter-Wetter eingestellt. Darüber hinaus hat sich das Überraschungsteam der Hinrunde mit der Bayern-Leihgabe Höjbjerg und dem von Dortmund geholten FCA-Heimkehrer Ji klug verstärkt. Das Theater um den mehr oder weniger freigestellten de Jong fand gestern ein abruptes Ende. Der Verein hat den Vertrag mit dem Kanadier aufgelöst. Prognose: Augsburg bleibt stabil und spielt nächste Saison international.

    TSG Hoffenheim: Als neureicher Retortenklub gestartet, anschließend von der Bundesliga hart hergenommen, strahlt Hoffenheim inzwischen solides Establishment aus. Mit vier Testspielsiegen in Folge scheint die Mannschaft bestens auf den Start vorbereitet. Prognose: Den Kraichgauern ist der Sprung unter die Top Sechs zuzutrauen.

    Hannover 96: Gewinner im türkischen Dauerregen von Belek war der Brasilianer Felipe, den die 96er 2012 für 2,5 Millionen Euro aus Lüttich geholt hatten. Ständig verletzt, hat er erst siebenmal für Hannover gespielt. Nun ist er fit, um die Abwehr zu verstärken. Ya Konan wird sich für sein Comeback erst noch schinden müssen. Der Ivorer, von 2009 bis 2014 39-facher Torschütze, ist mit der Erkenntnis „Geld ist nicht alles“ aus Saudi-Arabien zurückgekehrt. Prognose: Hannover landet zwischen Platz neun und elf.

    Eintracht Frankfurt: Kein Klub ist so von einem einzigen Spieler abhängig wie Frankfurt. Die Hessen ohne Alex Meier und dessen 13 Saisontreffer – ein Abstiegskandidat. Der 32-Jährige erlebt nicht nur sportlich seinen zweiten Frühling. Fotos am Strand von Miami haben ihn zuletzt Händchen haltend mit einer Frau gezeigt, die nicht die seine ist. Nach langer Verletzung wieder zurück sind Torhüter Trapp und Innenverteidiger Zambrano. Prognose: Frankfurt wird am Saisonende mit weniger als Platz neun zufrieden sein müssen.

    SC Paderborn: Der Lieblingsklub aller Außenseiter, denen keiner den Hauch einer Chance prophezeit hat. Der Aufsteiger hat sich mit dem kleinsten Etat (34 Millionen Euro) unter die Etablierten gemischt, wird dort auf Dauer aber nicht bestehen. Die Personaldecke ist nach dem Mittelfußbruch von Angreifer Ducksch sowie den Ausfällen von Brückner, Rupp und Lück noch dünner geworden. Prognose: Paderborn bleibt drin, wenn auch knapp.

    1. FC Köln: Am Rhein blühen wieder Träume. Aktuell ist es jener von der Rückkehr Podolskis und dem Ausbau der Rhein-Energie-Arena. Bislang haben dort 50 000 Zuschauer Platz. Zukünftig sollen es 75 000 sein. Beim Geißbock-Klub hat das Jeckentum Tradition. Kaum ist eine Vorrunde ordentlich gespielt, heben Führung und Fans ab. Dabei hat der Aufsteiger ein stabiles Fundament für eine solide Rückrunde gelegt. Einen Poldi braucht Köln nicht mehr. Prognose: Der Aufsteiger landet zwischen Platz elf und 13.

    FSV Mainz: „Wir stehen vor einer schwierigen Rückrunde“, räumt Trainer Hjulmand ein. Die Testspiele dürften ihn in seiner Einschätzung bestärkt haben. 0:1 gegen Freiburg, 1:1 gegen Braunschweig 1:4 gegen Leverkusen. Mainzer Hoffnungsträger ist Jonas Hoffmann, der nach langer Verletzungspause wieder fit ist. Viel ist das nicht. Prognose: Mainz rutscht ab, schafft aber den Klassenerhalt.

    Hertha BSC So mies wie das Jahr für die Berliner zu Ende gegangen ist, so unerfreulich begann die Vorbereitung. Dem 0:5-Desaster im letzten Punktspiel gegen Hoffenheim folgten Pleiten gegen die Drittligisten Halle und Cottbus sowie eine Niederlage gegen Young Boys Bern. Wenigstens kann die Berliner Schießbude (35 Tore) wieder auf Langkamp und Lustenberger setzen. Hertha droht die Relegation.

    Hamburger SV: Der HSV hat wieder Geld. 50 Millionen schossen Investoren zu. Allerdings – nichts davon für neue Spieler. Der HSV muss mit denen auskommen, die er hat, und davon waren viele (Diekmeier, Müller, Ostrzolek, Lasogga) während der Vorbereitung verletzt. Zu ihnen gesellte sich noch Holtby (Schlüsselbeinbruch). Der Transfer Olic' wird den HSV auch nicht retten. Prognose: Hamburg hat sich vergangene Saison über die Relegation gerettet. Dieses Mal geht es direkt runter.

    VfB Stuttgart: Stuttgarts Versicherung gegen den Abstieg heißt Huub Stevens. Der „Knurrer von Kerkrade“ ist Disziplinfanatiker. Als solcher bestellt er Delinquenten auch morgens um sechs in den Kraftraum ein. Keine neue Trainingsökonomie, sondern offen kommunizierte Strafaktion. Moritz Leitner hatte sich tags zuvor danebenbenommen. Es ist Stevens’ Art, einer Truppe Zug zu verordnen. Noch eine gute Nachricht für den VfB: Torjäger Ibisevic ist zurück und trifft wieder. Prognose: Stevens hält den VfB oben.

    Werder Bremen: Werder hat einen neuen Torhüter. Casteels aus Hoffenheim. Eigentlich wollten die Bremer Wiedwald aus Frankfurt, dann haben sie mit Ex-Nationaltorhüter Hildebrand und dem vereinslosen Heinz Müller verhandelt. Jetzt ist die eigentliche Nummer eins, Raphael Wolf, beleidigt. Zu Recht meint Werders Legende Dieter Burdenski. Wolf sei „enteiert“ worden. Dabei haben die Bremer überall größere Probleme als zwischen den Pfosten. Skripnik hat es zuletzt erfolgreich mit jungen Talenten versucht. Ein Neues ist aus Leverkusen gekommen. Levin Öztunali, Uwe Seelers Enkel. Prognose: Werder ist Kandidat für Rang 16.

    Borussia Dortmund: Kein vernünftiger Mensch stellt sich im Zusammenhang mit dem BVB ernsthaft die Frage nach dem Klassenerhalt. Das wäre Trainer-Lästerung, die nicht unter einer 30-minütigen Klopp-Tirade abginge. Was die gelb-schwarze Hoffnung nährt: das Dortmunder Verletzungspech scheint ausgestanden. Zudem haben sich die Dortmunder mit dem Slowenen Kevin Kampl den teuersten Wintereinkauf (12 Millionen Euro) der Liga geleistet. Dortmund erreicht noch einen einstelligen Tabellenplatz.

    SC Freiburg: Weil die Freiburger viele Punkte kurz vor Schluss verloren haben, hat Christian Streich in Trainingsspielen das Verteidigen von knappen Führungen üben lassen. Ertragreicher dürfte die Verpflichtung zweier Offensivkräfte ausfallen. Norwegens Nationalspieler Möller-Daehli kam für 1,5 Millionen Euro, Bremens Petersen gab’s als Leihgabe. Prognose: Freiburg steigt ab, begleitet von Christian Streichs Gezetere.

    Auch die Kölner kämpften weiter, nachdem sie durch einen miserablen Start nach Treffern von Bastian Schweinsteiger (3. Minute) und Franck Ribéry (10.) schnell 0:2 zurücklagen. Mit dem Anschlusstreffer von Anthony Ujah (45.+1) im Rücken kam die Geißbock-Elf nach der Pause stärker ins Spiel. Erst zwang Ujah (58.) den Welttorhüter aus kurzer Distanz zu einer Weltklasse-Parade, dann vereitelte Neuer einen Drehschuss von Marcel Risse.

    Neuer: Guardiola ist ein emotionaler Trainer

    "Den Ball von Ujah macht man im kalten Zustand nicht ohne weiteres weg, aber deswegen ist er auch der weltbeste Torhüter", analysierte Kölns Manager Jörg Schmadtke. Robben (67.) und Robert Lewandowski (75.) machten dann alles klar.

    Nach dem Ende der torreichen Geburtstagsfete eilte Guardiola gleich zu Neuer, dem viel gerühmten Mann des siegreichen Abends. Kurz umarmte der Spanier seinen Keeper, eine gestenreiche Erklärung schickte der Trainer gleich hinterher. "Wir haben gewonnen, weil Manu zwei, drei Bälle überragend gehalten hat", dankte der Erfolgscoach dem Schlussmann nach dem Erfolg zum 115-jährigen Vereinsjubiläum.

    Der Trainer-Perfektionist wollte mit dem Welttorhüter aber auch noch einmal über einen Boateng-Rückpass sprechen. Neuer verursachte durch die Aufnahme des Balles einen indirekten Freistoß (23. Minute). Guardiola hatte daraufhin gen Neuer geschaut, sich wiederholt mit dem Zeigefinger an die Stirn getippt. Noch mehr Konzentration, könnte die Botschaft gelautet haben. "Er ist ein emotionaler Trainer, man weiß ja, wie er an der Linie versucht, uns zu helfen", beschrieb Neuer den nächsten impulsiven Auftritt seines Power-Coaches. "Ich bin immer sauer auf der Bank", sagte Guardiola - und strahlte immerhin nach dem Schlusspfiff. dpa

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