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FC Bayern: Flicks angekündigter Abschied: Wenn der Unter den Ober sticht

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Flicks angekündigter Abschied: Wenn der Unter den Ober sticht

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    Hasan Salihamidzic und Hansi Flick gelten nicht als harmonisches Duo. Wahrscheinlich werden sie nur noch fünf Spieltage zusammen am Spielfeldrand verbringen.
    Hasan Salihamidzic und Hansi Flick gelten nicht als harmonisches Duo. Wahrscheinlich werden sie nur noch fünf Spieltage zusammen am Spielfeldrand verbringen. Foto: Sven Hoppe, dpa

    Es waren illustre Runden, die sich im Bus des FC Bayern um einen Tisch versammelten. Vier Mann, Herkunft und Bildung egal. Hauptsache: gesegnet mit ein wenig Bauernschläue und mathematischen Grundkenntnissen. Wenn sich auf den Fahrten ins Stadion Oliver Kahn in Gedanken in Hälse verbiss, spielten die Mannschaftskameraden nebenan Karten. Mehmet Scholl, Mario Basler, Claudio Pizarro, Jens Jeremies oder auch Hasan Salihamidzic bereiteten sich mit mehreren Runden Schafkopf auf das Spiel vor.

    Schafkopfen ist eine wunderbare Schule für das Leben. Mal läuft es gut, mal weniger. Mal rettet man seinen Partner, mal wird man von ihm in den Abgrund gerissen. Immer wieder ist der Spieler gefordert, sich auf neue Konstellationen einzulassen und diese zu forcieren. Salihamidzic dürfte in den Runden im Bayern-Bus gefürchtet gewesen sein. Der damalige Spieler und heutige Sportvorstand versteht es wie kaum ein Zweiter, sein Blatt optimal zu nutzen. Trotz übersichtlichen technischen Formats brachte er es auf der rechten Außenbahn zum Publikumsliebling und Champions-League-Sieger. Jahre später folgte er Matthias Sammer als Sportdirektor, obwohl er zuvor eine derartige Position noch nie bekleidet hatte und in betriebswirtschaftlichen Fragen als eher unbeleckt gelten darf.

    So düpierte Hansi Flick Hasan Salihamidzic

    Salihamidzic aber kannte seine Trümpfe und spielte sie zu den richtigen Zeitpunkten aus. Beim FC Bayern beispielsweise gilt Patron Uli Hoeneß als derjenige, der seine schützende Hand über den 44-Jährigen hält, wenn sich dieser unglücklich verhalten hat. In seinen mittlerweile vier Jahren als Funktionär soll das durchaus schon vorgekommen sein.

    So düpiert wie Hansi Flick hat ihn allerdings noch niemand. Der Trainer der Münchner ging am Samstag nach dem 3:2-Sieg in Wolfsburg in die Offensive. "Ich habe dem Verein gesagt, dass ich am Ende der Saison den Vertrag auflösen möchte", erzählte er gegenüber Sky. Die Bosse hatte er über seinen Entschluss bereits nach dem Aus gegen Paris eingeweiht, die Mannschaft noch vor dem Wolfsburg-Spiel. Salihamidzic allerdings wusste nicht, dass Flick die Öffentlichkeit informieren wollte. Die Münchner hatten noch keine gemeinsame Sprachregelung gefunden, weshalb die Ausführungen Flicks bis zum Sonntagnachmittag keine Kommentierung vonseiten des FC Bayern erfuhren.

    Karl-Heinz Rummenigge und der Vorstand des FC Bayern haben das Verhalten von Hansi Flick kritisiert.
    Karl-Heinz Rummenigge und der Vorstand des FC Bayern haben das Verhalten von Hansi Flick kritisiert. Foto: Robert Michael, dpa

    Dann allerdings reagierten die Münchner scharf . In einer Mitteilung ließen sie wissen, dass man mit Flick vereinbart hatte, den Fokus auf die Spiele gegen Wolfsburg, Leverkusen (Dienstag) und Mainz (Samstag) zu legen. "Der FC Bayern missbilligt die nun erfolgte einseitige Kommunikation durch Hansi Flick und wird die Gespräche, wie vereinbart, nach dem Spiel in Mainz fortsetzen." Unterschrieben vom Vorstand des FC Bayern. Vorsitzender des Gremiums ist Karl-Heinz Rummenigge, der als einer von wenigen innerhalb des Vereins für einen Verbleib gekämpft hatte.

    Flick ist Salihamidzic unterstellt. Der Unter hatte den Ober gestochen. Das konnten sich die Bosse nicht gefallen lassen. Der Trainer ist aber scheinbar die ständigen Reibereien mit seinem Vorgesetzten leid. Zu oft folgte Salihamidzic eben nicht den personellen Wunschvorstellungen seines Coaches, als dass dieser noch übermäßige Lust verspürt, das Team in die kommende Saison zu führen. Ein Team, das er auch aufgrund jener Mentalität schätzt, die es gegen Wolfsburg wieder zeigte. Geschlaucht von einem bitteren Aus in der Champions League fügten sie ihrem Gegner die erste Heimniederlage der Saison bei und bauten den Vorsprung auf den Tabellenzweiten Leipzig auf sieben Punkte aus. Flick wird mit den Bayern Meister werden, ehe er den Klub verlässt. Immer noch am Tisch sitzen wird Salihamidzic.

    Lesen Sie dazu den Kommentar: Das hätte Hansi Flick eleganter lösen müssen

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