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FC Bayern: Dante: Ein sympathisches Sicherheitsrisiko

FC Bayern

Dante: Ein sympathisches Sicherheitsrisiko

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    Dante bedankt sich nach dem 2:0 Sieg des FC Bayern in Hoffenheim bei den Fans. Auf den Brasilianer wartet heute eine harte Aufgabe in der Champions League gegen den FC Porto.
    Dante bedankt sich nach dem 2:0 Sieg des FC Bayern in Hoffenheim bei den Fans. Auf den Brasilianer wartet heute eine harte Aufgabe in der Champions League gegen den FC Porto. Foto: Daniel Naupold / dpa

    Diesen sympathischen Kerl muss man einfach mögen. Jetzt erst recht. Wenn Dante Bonfim Costa Santos, verheiratet und Vater von zwei Kindern, nach Spielen des FC Bayern an den Journalisten vorbei zum Ausgang schlendert, ist für jeden erkennbar: Da freut sich einer des Lebens. Der 31-Jährige ist durch und durch Brasilianer.

    Wenn der Brasilianer Dante lacht, geht die Sonne auf

    „Er ist ein wunderbarer Junge, der bei uns in der Gruppe hohe Anerkennung genießt“, sagt Sportvorstand Matthias Sammer. Man sollte sich aber nicht täuschen. Auf dem Platz versteht der putzige Kerl mit der üppigen Afro-Mähne keinen Spaß. Dante ist ein eisenharter Innenverteidiger. Einer, der den Stürmern auf den Füßen steht, der keinen entkommen lässt, koste es auch einen Regelverstoß.

    Ja, er hätte liebend gerne gegen Regeln verstoßen, beim 1:3 in Porto, oder in Hoffenheim, wo ihm wieder der Ball über den Fuß gesprungen ist. Wäre es dem 1,88-m-Mann noch vergönnt gewesen, hätte er die Stürmer am Hemd gepackt oder sie von den Beinen geholt. Wenn nötig, im Tausch mit einer irgendwie gefärbten Karte. Aber sie waren entwischt. In Porto folgte der 0:2-Rückstand. „Stockfehler“ nennt die Branche solche Fehltritte.

    Klingt nach Holz, nach dem Gegenteil all dessen, was im Fußball brasilianisch ist. Franz Beckenbauer, als großer Stilist besonders hart im Urteil über alles, was gegen Eleganz verstößt, hat über Dantes Stockfehler gefranzelt: „Wenn er Isländer oder vom Nordpol wäre, dann würde ich sagen: ,Der hat noch seine Skischuhe an.‘ Aber er muss doch nur den Ball stoppen.“

    Millionen Mal hat Dante, der in Salvador da Bahia geboren ist, auf seinen vielen Stationen, unter anderem in Lille, Lüttich und Mönchengladbach, Bälle gestoppt. So zuverlässig, dass ihn der FC Bayern 2012 für fünf Millionen Euro Ablöse vom Niederrhein an die Isar lotste. Ein gelungener Transfer. Dante war an allen Erfolgen des Rekordmeisters in dieser Zeit beteiligt und schaffte 2013 den Sprung in Brasiliens Nationalelf.

    Dante machte die schwersten Fehler beim Spiel des FC Bayern in Porto

    Im Augenblick verbinden Fußball-Fans mit Dante etwas ganz anderes. Der 31-Jährige steht für das verstörend Fehlerhafte des vor kurzem noch makellosen FC-Bayern-Ensembles. An Dante machen die Zuschauer fest, dass in dem heutigen Rückspiel in München schon der K.O. in der Champions League droht. Dabei hatten im Hinspiel auch Xabi Alonso und Jérôme Boateng gepatzt.

    Keiner aber so schwer wie Dante, der in Hoffenheim gleich noch nachlegte. Möglich, dass Pep Guardiola die Geduld mit seinem Sicherheitsrisiko verloren hat und Dante heute auf die Bank setzt. Möglich auch, dass die Münchner den Brasilianer, dessen Vertrag bis 2017 läuft, bald an einen anderen Klub abgeben. Es wäre schade um diesen sympathischen Kerl, der sich als Botschafter gegen Rassismus und für die Hilfsorganisation SOS-Kinderdorf engagiert. 

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