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FC Bayern: Bayern gewinnt das Spitzenspiel 0:0

FC Bayern

Bayern gewinnt das Spitzenspiel 0:0

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    Ist meine Hand eine Faust machst Du sie wieder auf und legst die Deine in meine. Du flüsterst Sätze mit Bedacht durch all den Lärm<br></br>als ob sie mein Sextant und Kompass wär'n. Applaus, Applaus für Deine Worte. Mein Herz geht auf, wenn du lachst! Applaus, Applaus, für deine Art mich zu begeistern. Hör niemals damit auf! Ich wünsch' mir so sehr, du hörst niemals damit auf. Pep Guardiola war jedenfalls ganz zufrieden mit dem Spiel der Münchner in Dortmund.
    Ist meine Hand eine Faust machst Du sie wieder auf und legst die Deine in meine. Du flüsterst Sätze mit Bedacht durch all den Lärm<br></br>als ob sie mein Sextant und Kompass wär'n. Applaus, Applaus für Deine Worte. Mein Herz geht auf, wenn du lachst! Applaus, Applaus, für deine Art mich zu begeistern. Hör niemals damit auf! Ich wünsch' mir so sehr, du hörst niemals damit auf. Pep Guardiola war jedenfalls ganz zufrieden mit dem Spiel der Münchner in Dortmund. Foto: Bernd Thissen (dpa)

    Das Hochfest des deutschen Fußballs war wirklich eines und lange Zeit ein grandioses Spiel – auch wenn es torlos endete. Ein 0:0 hat es in der jüngeren Geschichte der Duelle zwischen Borussia Dortmund und Bayern München nie gegeben. Das Resultat überraschte auch Matthias Sammer angesichts des Offensivpotenzials auf beiden Seiten: „Eine Explosion war wahrscheinlich, aber der Knaller ist nicht hochgegangen.“

    Sammer, der über die Jahre viel für sein Image als Miesepeter getan hat, war am Samstagabend möglicherweise der Mensch mit der besten Laune unter über 80 000 Menschen im Signal-Iduna-Park. Unter großem Gelächter verabschiedete sich der Sportvorstand von den Journalisten, weil er sie erstaunlicherweise dazu aufgefordert hatte, weiter kritisch mit dem FC Bayern umzugehen. „Wenn die Stimmung gegen uns ist, sind wir immer gut. Wir brauchen diese Spannung, sonst werden wir lätschert.“

    Aus Sammer sprach die Erleichterung, dass der FC Bayern wenige Tage nach dem von ihm auf puren Leichtsinn zurückgeführten 1:2 gegen Mainz wieder „sein wahres Gesicht“ (Sammer) gezeigt hatte.

    Die Münchner waren sogar näher am Sieg als der seit Wochen groß aufspielende Herausforderer, aber sie hielten ihn auch mit dem Remis weiter fünf Punkte auf Distanz. Eine Niederlage in Dortmund und ein auf zwei Zähler geschrumpfter Vorsprung wären ein „Super-Gau“ gewesen, beschrieb Sammer in aller Offenheit den großen Druck auf dem Tabellenführer. „Wir mussten das Momentum drehen – und das haben wir in fantastischer Weise getan.“

    Auch Thomas Müller fand im Dortmunder Hexenkessel die Rückkehr zu alter Stärke bestätigt: „Die Dortmunder haben nicht gegen Osterhasen gespielt, sondern gegen einen FC Bayern in guter Verfassung.“

    Zufrieden war Müller nicht ganz, weil das entscheidende Tor fehlte. Drei fette Chancen dazu hatten die Gäste: Müller selbst rutschte der Ball nach dem Fehler von Roman Bürki über den Spann (5.), Douglas Costa scheiterte am herauseilenden Dortmunder Torwart (28.) und den Kracher von Arturo Vidal lenkte Bürki staunenswert mit den Fingerspitzen an die Latte (64.).

    Aubameyang mit zwei brauchbaren Chancen

    Vergleichbares hatte Dortmund nicht zu bieten, auch wenn Pierre-Emerick Aubameyang im Vergleich der beiden Torjäger mehr in Erscheinung trat als der von Sven Bender ziemlich zugedeckte Robert Lewandowski. Zwei Mal scheiterte der pfeilschnelle Gabuner an Torwart Manuel Neuer (11., 51.). Dennoch verdiente sich sein Gegenspieler Joshua Kimmich als Innenverteidiger-Azubi allen Respekt.

    Mehr verhinderten, häufig erst im allerletzten Augenblick, die Defensivreihen der beiden deutschen Giganten. Borussia Dortmund hat sich seit der 1:5-Klatsche im Hinspiel dazu entwickelt, neben Tempo und Torhunger auch der Kontrolle einen hohen Stellenwert einzuräumen.

    BVB-Trainer Thomas Tuchel ließ also gleich mit einer Fünfer-Kette um den starken Mats Hummels beginnen, sein Vorbild und Freund Pep Guardiola zog nach Schwierigkeiten in den ersten 20 Spielminuten („Wir waren zu spät, zu spät“) nach. Die nunmehrige Doppelrolle von Xabi Alonso vor und in der personell geschwächten Abwehr verschaffte den Münchnern dank der Ballsicherheit und Übersicht des Spaniers das entscheidende Plus. Nachdem der 34-Jährige beispielsweise beim 2:2 in Turin nicht berücksichtigt worden war, hatte ihn mancher fälschlicherweise schon abgeschrieben.

    Härtefälle waren diesmal andere: Thiago, der für den eines seiner besten Spiele abliefernden Vidal draußen blieb. Oder Mario Götze, der sich an alter Wirkungsstätte unter heftigen Schmähungen zwar warmlief, aber weiter auf sein Comeback warten muss. Und Shinji Kagawa beim BVB, der gleich ganz aus dem Kader flog, weil Tuchel mit Eric Durm als kleine Überraschung die rechte Angriffsseite doppelte.

    Sammer will noch keine Glückwünsche

    Die beiden Trainer, bekanntermaßen Poeten und Wissenschaftler des Fußballs, überschütteten ihre Mannschaften und den Gegner mit Lob. „Es war ein gutes Spiel für die Zuschauer und den deutschen Fußball“, sagte Guardiola, eben angemessen der überragenden Stellung der beiden Mannschaften: „Wenn Bayern München nicht existieren würde, wäre der BVB deutscher Meister. Wenn der BVB nicht existieren würde, wäre der FC Bayern schon Meister.“

    Er habe es „genossen, die Mannschaft in diesem Spiel zu coachen“, sagte Tuchel. Die leise Enttäuschung vieler BVB-Anhänger, dass ihr Team das letzte Risiko scheute und Ilkay Gündogan, Henrikh Mikhitarjan und Marco Reus (Sammer: „Das ist Weltklasse“) nicht mehr Wirbel veranstaltet hatten, teilte Tuchel nicht. Es sei wichtig gewesen, gegen die beste Mannschaft der Welt neben dem FC Barcelona defensiv gut zu stehen. „Ich bin sehr glücklich darüber, was die Mannschaft abgeliefert hat.“ Sie habe ihre Grenze in diesem Spiel weiter nach oben verschoben.

    Rang zwei aber doch nur für Dortmund, der vierte Titel in Folge für die Münchner? „Dortmund wird fast alle der restlichen neun Spiele gewinnen“, glaubt Sammer, der noch eine kleine Eloge auf Tuchels Arbeit hielt. Aber wenn der FC Bayern aus dem Mainz-Spiel gelernt habe, „dass man nichts geschenkt bekommt“, dann sei er sehr zuversichtlich in Sachen Meisterschaft. Und wohl auch für die beiden anderen Wettbewerbe, die es noch zu gewinnen gibt.

    Dortmund Bürki – Piszczek, S. Bender, Hummels – Durm, Weigl, Gündogan (90.+1 Sahin), Schmelzer – Mchitarjan, Aubameyang, Reus (81. Ramos)

    München Neuer – Lahm, Kimmich, Alaba, Bernat – Vidal, Xabi Alonso (90. Benatia) – Robben, T. Müller, Douglas Costa (75. Ribéry) – Lewandowski

    Gelbe Karten S. Bender (37.) / Xabi Alonso (22.) Zuschauer 81 359 (ausverkauft)

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