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Interview: Werder-Manager Allofs: "Sehen den FCA als Erstligisten"

Interview

Werder-Manager Allofs: "Sehen den FCA als Erstligisten"

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    Klaus Allofs, Manager des SV Werder Bremen.
    Klaus Allofs, Manager des SV Werder Bremen. Foto: dpa

    Werder-Manager Allofs glaubt, dass Bremen am Dienstag ins Pokalfinale kommt, rechnet aber mit großer Gegenwehr des FC Augsburg.

    Bremen hat eine turbulente Woche hinter sich. Vor allem das 4:4 gegen den FC Valencia hielt Fußball-Deutschland in Atem. Kann man als Manager nach so einem Spiel ruhig schlafen?

    Allofs: Vor allem das Einschlafen ist schwierig. Ich bin normalerweise keiner, der unter Schlafstörungen leidet, aber es ist klar, dass so eine Partie aufwühlend ist und das einen eine Zeit beschäftigt.

    Kommen Sie mit negativen Resultaten als Manager besser zurecht als zu Ihrer Zeit als Spieler?

    Allofs: Nein, als Spieler konnte ich besser damit umgehen. Ich denke, als Spieler ist man positiv naiv. In der jetzigen Tätigkeit muss ich über die sportliche und die finanzielle Seite nachdenken. Das sind ja oft Ergebnisse, die Auswirkungen für die Zukunft haben. Das ist schon komplexer als die Gedanken, die man sich als Spieler machen muss.

    Werder hat aber Moral bewiesen und dann am Samstag den VfL Bochum trotz eines Rückstandes besiegt. Das war nach so einem bitteren Ausscheiden in der Euro League nicht unbedingt selbstverständlich ...

    Allofs: Das ist ein Markenzeichen und eine Eigenschaft unserer Mannschaft, dass sie sich gegen Misserfolge stemmt. Das hat man ja bereits in der vergangenen Saison gesehen. Da waren wir in der Meisterschaft nicht erfolgreich, aber trotzdem standen wir in zwei Endspielen. Dazu gehört eben diese Moral und dass man sich in schwierigen Situationen dann wieder zusammenreißt.

    Zuletzt kassierte Werder in zwei Pflichtspielen sechs Gegentore. Ist die Abwehr eine kleine Baustelle?

    Allofs: Die Abwehr nicht, aber das Defensivverhalten. Das muss man in der ganzen Komplexität sehen. Aber es ist richtig: Wir schießen viele Tore, aber für eine Spitzenmannschaft bekommen wir zu viele Gegentreffer. Daran arbeiten wir heute und natürlich auch in der Zukunft.

    Was fällt Ihnen spontan zu Augsburg ein?

    Allofs: Spontan ist da nichts mehr, weil wir uns ja in der letzten Zeit auch mit Augsburg beschäftigt haben. Augsburg ist eine Mannschaft, die nur noch vorübergehend in der 2. Liga spielt. Wir sehen sie schon als Erstligisten. Wir haben schon gegen Kaiserslautern und St. Pauli in dieser Pokalrunde gespielt, und ich glaube, dass der FCA sogar die beste dieser drei Mannschaften ist.

    Es wird eine undankbare Aufgabe. Jeder erwartet einen Werder-Sieg ...

    Allofs: Ja, das ist richtig. Man kann keine großen Lorbeeren ernten. Aber das ist auch eine Situation, in der wir häufiger sind. Auch gegen Bochum hat jeder von uns einen Sieg erwartet, obwohl wir zwei Tage vorher gegen Valencia gespielt haben. Und wenn wir das geschafft haben, ist das keine besondere Notiz wert. Wir spielen auch nicht, um gelobt zu werden, sondern damit wir ins Endspiel kommen. Aber wir wissen, dass es eine schwere Aufgabe wird. Das ist ein Spiel. Da geht es um alles und es gibt keine Unterschiede zwischen 1. und 2. Liga.

    Glauben Sie, dass Augsburg sein Heil eher in der Defensive sucht?

    Allofs: Das weiß ich nicht. Aber sie müssen in der 2. Liga auch meist als Favorit antreten, weil sie spielerisch die bessere Mannschaft sind in allen Partien, und ich glaube, dass sie eher ihre Vorzüge in der Offensive haben. Aber für uns ist das nicht entscheidend. Wir müssen versuchen, unser Spiel durchzubringen.

    Hatten Sie in Ihrer Karriere schon etwas mit Augsburg zu tun?

    Allofs: Nein, das ist eine Premiere.

    Geben Sie einen Tipp ab für Dienstag?

    Allofs: Ja, ich bin davon überzeugt, dass wir ins Finale kommen, aber ich bin auch davon überzeugt, dass es ein ganz schweres Spiel wird.

    Das Interview führte

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