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FC Augsburg: Warum der FCA-Sieg in Bremen für Verteidiger Bauer so besonders war

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Warum der FCA-Sieg in Bremen für Verteidiger Bauer so besonders war

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    Maximilian Bauer und Rafal Gikiewicz jubeln nach dem Erfolg in Bremen.
    Maximilian Bauer und Rafal Gikiewicz jubeln nach dem Erfolg in Bremen. Foto: Carmen Jaspersen, dpa

    Diese Art der Entspannung hätte Maximilian Bauer am Samstag schon gut brauchen können. Sich an den See setzen und in Ruhe angeln. So weit ist der 22-Jährige aber noch nicht. Er macht gerade den Angelschein, in den nächsten Tagen sollten alle Prüfungen bestanden sein. Bis dahin muss er sich noch anders ablenken nach so emotionalen Partien wie dem Augsburger 1:0-Sieg in Bremen.

    Der Innenverteidiger hatte eine Hauptrolle an der Weser. Vor allem in der hektischen Schlussphase, als der Ball aus wenigen Zentimetern im Strafraum gegen seinen Arm geprallt war. Es gab Strafstoß. „Ich bin immer noch der Meinung, dass es kein Elfmeter war. Ich konnte aufgrund der kurzen Distanz gar nicht reagieren“, sagte Bauer noch Tage später. Es gab Diskussionen mit Schiedsrichter Martin Petersen, der aber bei seiner ersten Wahrnehmung blieb.

    FCA-Verteidiger Bauer braucht lange, um solche Partien zu verarbeiten

    „Wir hätten uns schon gewünscht, dass er sich die Szene noch einmal anschaut“, sagte Bauer. Er selbst hatte das noch mehrmals getan. Schon in der Nacht nach der späten Rückkehr aus Bremen. Er lag im Bett, konnte nicht einschlafen, also schaute er sich noch einmal die Höhepunkte der Partie an. Das macht er oft. „Das dauert, bis man das alles verarbeitet hat“, sagte Bauer. FCA-Torwart Rafal Gikiewicz hatte den Strafstoß von Marvin Ducksch abgewehrt, im Anschluss kam es zu Tumulten. Bremer Fans wollten sogar das Spielfeld stürmen. „Auf dem Feld nimmt man das natürlich wahr, man bleibt aber fokussiert, weil wir unbedingt das Spiel gewinnen wollten“, sagte Bauer. Das gelang.

    Für Bauer war es ein ganz besonderer Erfolg. Es war sein erster Sieg in der Startelf des FCA. Vor dem Spiel hatte ihm Gikiewicz genau das prophezeit. Mit seiner Parade kurz vor Schluss hatte der Torwart großen Anteil, dass es tatsächlich dazu kam. „Deshalb bin ich nach dem Schlusspfiff auch gleich zu ihm gerannt“, sagte Bauer. Er sprang dem Torwart in die Arme. Der Jubel war groß. Nicht nur über die drei Punkte, sondern vor allem über das gute Gefühl, das die Leistung den Spielern brachte. „Der Saisonstart mit sechs Punkten ist jetzt okay“, sagte Bauer. Und: „Der ein oder andere Zähler mehr wäre aber möglich gewesen. Wir müssen jetzt wie in Bremen weitermachen.“ Er ist überzeugt davon, dass die Mannschaft im Vergleich zum Saisonbeginn deutliche Fortschritte mache. Vor allem die Partie in Bremen sei ein Beleg dafür. Viererkette in der Abwehr, vier Stürmer – diese Taktik war aufgegangen.

    Bauer spielte dabei eine wichtige Rolle in der Innenverteidigung. Er schmiss sich in jeden Zweikampf und gewann viele Kopfballduelle. Es war sein fünftes Spiel in der Startelf. „Natürlich will man immer spielen, wenn man zu einem neuen Verein kommt. Aber dass es so läuft, hätte ich nicht gedacht“, meinte der 22-Jährige. Wobei ihm auch zugutekommt, dass mit Felix Uduokhai und Reece Oxford zwei Innenverteidiger länger verletzt fehlen. Bauer aber nutzte auch seine Chance. „Ich habe noch einmal einen Schritt nach vorne gemacht und bin jetzt viel stabiler als vergangene Saison“, sagte er.

    FCA-Neuzugang Demirovic muss im Training etwas langsamer machen

    Die Spielzeit mit Fürth war ebenso enttäuschend wie lehrreich. Die Franken stiegen abgeschlagen als Tabellenletzter ab. Bauer blieb in Liga eins und wechselte nach Augsburg. Mit den Erfahrungen, die er in Fürth gewonnen hatte. Dass das Tempo in Liga eins deutlich höher ist als im Unterhaus. Und dass jeder Spieler individuell noch einmal deutlich stärker ist.

    Das wird vor allem am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen den FC Bayern München so sein. „Da freuen wir uns alle drauf“, meinte Bauer. Ein Bonusspiel sei die Partie. Eine Niederlage käme nicht überraschend, Bauer aber traut dem FCA durchaus eine Überraschung zu. Wie in der vergangenen Saison beim Heimsieg gegen den Rekordmeister. „Wir müssen defensiv sicher stehen, die Null halten und auch unsere eigenen Aktionen in der Offensive suchen“, sagte er. Die Vorbereitung auf die Bayern hat am Dienstagnachmittag mit einem intensiven Training auf dem Platz begonnen. Viele Zweikämpfe, viele Spielsituationen auf einem engen Feld ließ Trainer Enrico Maaßen üben. Ermedin Demirovic fehlte dabei in weiten Teilen. Er hatte in Bremen einen Schlag auf den Knöchel bekommen und noch Schmerzen. Am Mittwoch soll er aber wieder voll im Training dabei sein. Die rund 50 Fans begrüßten vor allem Gikiewicz nach seiner starken Leistung vom Freitag euphorisch. Auch seine Frau und die beiden Kinder schauten beim Training zu.

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