Keven Schlotterbeck ist beim FC Augsburg aus dem Stand heraus zu einer Säule geworden: Nach seinem Wechsel im Sommer lief der Innenverteidiger in neun Ligaspielen auf, in denen er zwei Tore erzielt und ein weiteres vorbereitet hat. Nur eine Muskelverletzung verhinderte mehr Einsätze. Ohnehin ist Schlotterbeck für seine Offensivqualitäten bekannt: Kein anderer Abwehrspieler hat in den vergangenen eineinhalb Jahren in der Bundesliga mehr Treffer erzielt als der 27-Jährige, vergangene Spielzeit kam er für den VfL Bochum auf fünf Treffer und drei Vorlagen. Ist Schlotterbeck am Ende einer für die DFB-Auswahl? Diese Frage kam am Montagabend auf der Pressekonferenz des DFB vor dem Länderspiel gegen Ungarn auf.
Kevens Schotterbecks Bruder Nico wurde dabei gefragt, ob Bundestrainer Nagelsmann mal beim FC Augsburg genauer hinsehen müsse, damit der FCA-Verteidiger eine Chance bei der Nationalelf bekommt. Der BVB-Profi antwortete mit einem Grinsen: „Sein größtes Problem ist, dass er in der Nationalmannschaft einen guten Konkurrenten hat.“ Kleiner Gag, denn Nico und Keven spielen beide dieselbe Position, sind Innenverteidiger. Sogar ihr starker Fuß ist derselbe: Beide spielen den Ball am liebsten mit links. Etwas ernster fügte Schlotterbeck hinzu: „Ich freue mich, dass er seit eineinhalb Jahren sehr gut performt in seinem Verein.“ Mit Keven stehe er in dauerhaftem Austausch: „Er wird sich das Spiel gegen Ungarn anschauen und mir dann sagen, wie er es gefunden hat.“
Schlotterbeck Brüder: Rivalität und Unterstützung im Fokus
Über einen zweiten Nationalspieler aus dem Hause Schlotterbeck hätte Nico aber natürlich nichts einzuwenden: „Vielleicht ergibt sich mal die Chance.“ Beim FCA gebe es dafür eine gute Basis: „Er ist sehr happy in Augsburg.“ Derjenige, der über eine mögliche Nominierung des FCA-Verteidigers am besten Bescheid weiß, wahrte während der Frage sein Pokerface: Bundestrainer Julian Nagelsmann saß neben seinem Spieler auf dem Podest und schwieg.
Eine völlig neue Erfahrung wäre ein Auftritt mit dem Bundesadler auf dem Trikot für Keven Schlotterbeck aber nicht: Während der Olympischen Spiele im Jahr 2021 stand der heute 27-Jährige im deutschen Kader, wurde damals in drei Spielen eingewechselt. Dass eine gute Formkurve auch unabhängig vom Alter zu einer Berufung führen kann - das zeigen die Beispiele Tim Kleindienst, Robert Andrich oder Pascal Groß, die mit 29 oder 32 Jahren erst Nationalspieler wurden. Vielleicht sieht Julian Nagelsmann bei den nächsten FCA-Spielen genauer hin. Zu tun geben wird es einiges: Am Freitagabend, 22. November, gastiert Augsburg beim FC Bayern München.
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