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FC Augsburg: Reuter hält an Baum fest – ein Grund dafür ist die Saison 83/84

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Reuter hält an Baum fest – ein Grund dafür ist die Saison 83/84

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    Stefan Reuter und Trainer Heinz Höher in den 80er Jahren.
    Stefan Reuter und Trainer Heinz Höher in den 80er Jahren. Foto: imago

    Da kann die Kritik derzeit noch so auf ihn einprasseln, Stefan Reuter hält nach der 1:5-Pleite beim SC Freiburg weiter an Chef-Trainer Manuel Baum fest. "Der Trainer steht jetzt nicht zur Diskussion", wiederholt der Geschäftsführer Sport des FC Augsburg mantramäßig. Dabei gehört der FCA (18 Punkte) zusammen mit dem Club (13), Hannover (14) und Stuttgart (16) zu dem Quartett, das sich in der Bundesliga auf dem niedrigsten Punktenniveau seit 20 Jahren gegen den Abstieg kämpft.

    Doch warum verweigert sich der 52-jährige Weltmeister von 1990 den Gesetzen der Branche, im Misserfolg den Trainer zu wechseln?

    Er hat als Spieler in Dortmund, bei Bayern München und beim 1. FC Nürnberg die Erfahrung gemacht, dass Beständigkeit manchmal eher zum Ziel führt als Aktionismus. 581 seiner 720 Pflichtspiele absolvierte er unter nur vier Trainern: Matthias Sammer, Ottmar Hitzfeld, Jupp Heynckes und Heinz Höher.

    Und unter letzterem erlebte er ein Ereignis, dass ihn, wie er am Rande eines Interviews einmal selbst erzählte, am meisten geprägt hat. Es war die Spielerrevolte 1984 beim 1. FC Nürnberg, die Reuters Karriere so richtig in Gang brachte.

    Nur fünf Spieler kommen zum Training – darunter Reuter

    Der Club war in der Saison 83/84 sang- und klanglos abgestiegen gewesen. Doch der neue Präsident Gerd Schmelzer peilte mit Trainer Heinz Höher den sofortigen Wiederaufstieg an. Aber Anfang November, nach einem grauenhaften 1:1 zu Hause gegen Rot-Weiss Oberhausen, war der Club abgeschlagen Achter. Das Straftraining am nächsten Morgen brachte das Fass zum Überlaufen. Der Spielerrat übergab tags darauf einen offenen Brief an die Presse, in dem auf das gestörte Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft hingewiesen wurde.

    Am nächsten Tag erschienen nur noch fünf Spieler, darunter der 19-jährige Stefan Reuter und der 21-jährige gebürtige Augsburger Roland Grahammer, zum Training. Doch die Revolution scheiterte: Nicht der bis dato erfolglose Höher musste gehen, sondern die sechs Profis Udo Horsmann, Rudi Kargus, Horst Weyerich, Stefan Lottermann, Detlef Krella und Manfred Walz. Mit einer blutjungen Mannschaft, die Höhers "Fohlenelf" genannt wurde, gelang nach einer furiosen Rückrunde noch der Aufstieg. Drei Jahre später stürmte Nürnberg mit der Achse Reuter, Hans Dorfner, Grahammer und Dieter Eckstein in den Uefa-Cup.

    FC Augsburg: Eine Rechnung macht Mut

    Ob es beim FCA in dieser Saison ein ähnliches Happy End in Form des Klassenerhaltes geben wird? Reuter hatte mit den Festhalten an Markus Weinzierl bei seinem Amtsantritt im Januar 2013 und an Manuel Baum in der vergangenen Saison schon zweimal Erfolg.

    Noch steht der FCA nicht einmal auf dem Relegationsplatz. Und in der Statistik findet man neben den Negativ-Beispielen auch einen Fakt, der Mut macht. Vielleicht reichen dem FCA (derzeit 18 Punkte) nur noch drei Siege zum Klassenerhalt. In der Saison 13/14 rettete sich der HSV mit 27 Punkten in die Relegation, gewann diese und benötigte damit so wenig Punkte für den Klassenerhalt wie kein anderer Verein seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel 1995.

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