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VfL Wolfsburg: VW lässt sich Zeit mit Allofs-Nachfolge - Ismaël bleibt

VfL Wolfsburg

VW lässt sich Zeit mit Allofs-Nachfolge - Ismaël bleibt

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    Valérien Ismaël bleibt mindestens bis zur Winterpause Trainer beim VfL Wolfsburg.
    Valérien Ismaël bleibt mindestens bis zur Winterpause Trainer beim VfL Wolfsburg. Foto: Sven Hoppe (dpa)

    Plötzlich hat Volkswagen bei seinem Problemkind VfL Wolfsburg wieder alle Zeit der Welt. Einen Nachfolger für den erst am Montag beurlaubten Sportchef Klaus Allofs soll es bei der VW-Tochter kurzfristig nicht geben.

    "Es sucht keiner im Moment", sagte Clubchef Wolfgang Hotze der Deutschen Presse-Agentur. "Wir beschäftigen uns noch nicht mit Namen", fügte er hinzu.

    Gespräche mit möglichen Kandidaten wie Jens Todt, Horst Heldt oder Matthias Sammer gab es bislang nicht und soll es auch kurzfristig nicht geben. Der VfL will zunächst die vor der Winterpause noch ausstehenden Spiele gegen Eintracht Frankfurt und Borussia Mönchengladbach abwarten.

    Wie groß die sportliche Not aber ist, verdeutlichte am Dienstag vor dem Training der Anpfiff von Aufsichtsratschef Francisco Javier Garcia Sanz in Richtung Profis. "Er hat deutliche Worte gefunden", berichtete Ismaël von der Ansprache des VW-Vorstandsmitglieds.

    Allofs' bisheriger Geschäftsführer-Kollege Hotze, der bis auf weiteres auch die Aufgaben als Sportchef übernommen hat, legte gleichfalls die Finger in die Wunde: "Unser dringlichstes Problem ist, die sportliche Situation zu verbessern."

    Und die sieht vor dem Spiel am Samstag gegen Frankfurt (18.30 Uhr) düster aus. Deshalb bittet der ebenfalls angeschlagene Coach Valérien Ismaël sein Team von Donnerstag an in ein Kurz-Trainingslager. Der Ort steht noch nicht fest. Seit vier Spielen ist der Club, der im April noch im Champions-League-Viertelfinale stand, in der Liga sieglos. Am Wochenende könnte der VfL sogar Tabellenletzter werden. Dennoch bekam Ismaël von Hotze zumindest bis zur Winterpause eine Job-Garantie. "Das wird definitiv so sein", bestätigte der frühere VW-Top-Manager.

    Nach Hecking-Aus: Erfolge unter Ismaël bleiben aus

    Ismaëls Bilanz als Nachfolger des im Oktober beurlaubten Dieter Hecking ist ernüchternd. Gerade einmal vier Pünktchen holte der VfL unter seiner Verantwortung aus sieben Spielen. Club-Eigner VW passte es daher offenbar gar nicht, dass Allofs trotz des Negativlaufs nicht erneut in der Trainerfrage tätig wurde. Nur Nachfolger Hotze will dies nun erstmal auch nicht.

    Nach dpa-Informationen ist Allofs-Zögling Ismaël aber kaum im Amt zu halten, sollte sich nicht noch vor Weihnachten die sportliche Wende ergeben. Ein möglicher neuer Coach soll aber vom neuen Sportchef gesucht werden. Umso erstaunlicher, dass sich der von VW dominierte VfL-Aufsichtsrat mit dieser Personalie so viel Zeit lässt.

    Dass der 64 Jahre alte Hotze, der sich eigentlich aus der Geschäftsführung zurückziehen wollte, Allofs' Aufgaben über die Winterpause hinaus behält, gilt als unwahrscheinlich. Welcher Coach und welcher Sportchef am 3. Januar zum Trainingsauftakt bitten, ist somit völlig unklar. Selbst welches Personal einen Tag später den Flieger nach Orlando ins Trainingslager besteigen wird, ist offen. Klar ist, dass die Pause im Winter die vielleicht wichtigste der jüngeren Club-Geschichte wird. Es gilt, den von Allofs glücklos zusammen gestellten Kader zu verändern, um den Klassenverbleib zu sichern.

    Sollte VW bis dahin keinen geeigneten Nachfolger finden, soll die Kaderumgestaltung ausgerechnet Allofs langjähriger Assistent Olaf Rebbe (38) machen. Eine dauerhafte Manager-Lösung ist er nach dpa-Informationen aber nicht. AZ/dpa

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