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Schumacher: "Sorry" - Vettels finstere Miene

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Schumacher: "Sorry" - Vettels finstere Miene

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    Schumacher: «Sorry» - Vettels finstere Miene
    Schumacher: «Sorry» - Vettels finstere Miene Foto: DPA

    Während Vettel seine duselige Safety-Car-Siesta, die ihm in Ungarn den sicheren Sieg und die WM-Führung kostete, mit in den Sommerurlaub nahm, arbeitete Schumacher gleich am Tag danach seine scharf kritisierte Aktion gegen Ex-Kollege Rubens Barrichello beim Großen Preis von

    Direkt nach dem Rennen sei er noch in der Hitze des Geschehens gewesen, "aber nachdem ich die Szene gegen Rubens nochmals angeschaut habe, muss ich doch sagen, dass die Stewarts Recht haben mit ihrer Einschätzung: das Manöver gegen ihn war zu hart." Die Rennkommissare hatten den Mercedes-Piloten noch vor Ort bestraft: Nach der Sommerpause muss Schumacher beim Großen Preis von Belgien Ende des Monats zehn Plätze in der Startaufstellung zurück.

    Endlich versöhnliche Töne, werden viele denken, Schadensbegrenzung werden andere sagen. Gleich nach dem 12. WM-Lauf hatte Schumacher so geklungen: "Ich bin bekannt dafür, dass ich keine Geschenke verteile. Wir sind hier doch nicht auf einer Kaffeefahrt", hatte er nach seinem hochriskanten Manöver gegen den beinah in die Boxenmauer gequetschten Barrichello gesagt. Und dies: "Es war ein harter Kampf. Und dafür sind wir ja hier."

    Die Prügel von der internationalen Presse folgte prompt. "Der arrogante Schumacher zeigte keine Reue (...)Schumacher ist wie immer: Er gibt seine Fehler nie zu und er verhält sich im Umgang mit allen Piloten abschätzig", kritisierte die italienische Sportzeitung "La Gazzetta dello Sport". Der englische "Daily Mail" titelte auf seiner Homepage: "Zeit für Michael Schumacher zu gehen nach dem Wahnsinns- Manöver gegen Rubens Barrichello."

    Schon zu den Glanzzeiten seiner ersten Formel-1-Fahrerkarriere hatte der siebenmalige Champion des öfteren mit kompromisslosen Manövern die Grenzen der Fairness überschritten. "Alles in allem war ich bekannt dafür, dass ich kein Pardon gekannt habe", hatte Schumacher im vergangenen Jahr während seiner Auszeit einmal rückblickend gesagt. Eine Entschuldigung kam Schumacher aber kaum mal über die Lippen.

    Mark Webbers geschenkter Sieg geriet auf dem Hungaroring fast zur Nebensache. Doch ausgerechnet sein eigener Teamkollege wird daran zu knabbern haben. Denn statt selbst die WM-Spitze erstmals in seiner noch jungen Formel-1-Laufbahn zu übernehmen, musste Vettel seine Unachtsamkeit in der Safety-Car-Phase verarbeiten. Die Puszta verließ der PS-Star aus Heppenheim mit finsterer Miene. "Ich habe mir selbst keinen Gefallen getan", bekannte er.

    Im Gefühl des nahenden Sieges hatte er regelwidrig zu großen Abstand gelassen, musste mit einer Durchfahrtstrafe büßen und sich daher mit Rang drei hinter Ferrari-Pilot Fernando Alonso begnügen. "Regeln sind Regeln. Wir können uns nicht beschweren", sagte Teamchef Christian Horner.

    "Wenn man zurückschaut und mal hochrechnet, was hätte sein können, würden wir ein bisschen entspannter in die Pause gehen", klagte Vettel. Fast widerwillig erschien er nach dem Rennen 20 Minuten zu spät zum Teamfoto vor der Red-Bull-Garage und ließ sich dort von Vater Norbert tröstend in den Arm nehmen. Nach dem Schnappschuss flüchtete er eilig zurück ins Motorhome. Für die feuchtfröhliche Boxenfete mit Webber fehlte ihm sichtlich die Lust.

    Mit 151 Punkten liegt er in der WM vor den verbleibenden sieben Rennen zehn Zähler hinter Webber, McLaren-Pilot Lewis Hamilton ist sechs Punkte vor ihm Zweiter. "So liegt noch ein Haufen Arbeit vor uns, aber es ist absolut nicht unmöglich", befand Vettel. Nicht mal ein "Sorry" von Michael Schumacher, wie nun bekannt.

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