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Partie gegen Hoffenheim: FC Bayern mit erstem Remis nach 19 Siegen in Folge

Partie gegen Hoffenheim

FC Bayern mit erstem Remis nach 19 Siegen in Folge

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    Der FC BAyern München erreicht gegen die TSG Hoffenheim nur ein 3:3.
    Der FC BAyern München erreicht gegen die TSG Hoffenheim nur ein 3:3. Foto: Peter Kneffel/dpa

    Der FC Bayern hat sich im ersten Spiel als deutscher Meister eine missglückte Generalprobe für den Champions-League-Klassiker gegen Manchester United geleistet. Beim 3:3 (3:2) gegen 1899 Hoffenheim riss nach 19 Siegen nacheinander auch diese Erfolgsserie der Münchner, die aber seit 53 Bundesligaspielen ungeschlagen bleiben. Nach dem Rückstand durch Anthony Modeste (23.) drehte der deutsche Fußball-Rekordchampion dank Treffern von Claudio Pizarro (34./40.) und Xherdan Shaqiri (34.) kurzzeitig die Begegnung zu seinen Gunsten. Aber Sejad Salihovic (44.) und Roberto Firmino (75.) schossen die forsch angreifenden Hoffenheimer zu einem verdienten Punktgewinn.

    Unterhaltsames und kurioses Spiel

    Nach einem schleppenden Start in die Partie sahen die 71 000 Zuschauer drei Tage vor dem Viertelfinal-Hinspiel der Königsklasse doch noch ein unterhaltsames und kurioses Spiel. Die schon beim Warmlaufen in ihren Meister-Shirts gefeierten Bayern leisteten sich viele Unkonzentriertheiten. Die Münchner, bei denen Trainer Pep Guardiola im großen Stil rotieren ließ und das Ensemble im Vergleich zur Titelkür vom Dienstag auf sieben Positionen umstellte, nutzten vor allem das naive Abwehrverhalten der schlechtesten  Bundesliga-Defensive. Nach vorne aber imponierte Hoffenheim durchaus. Auf der Ehrentribüne konnte Uli Hoeneß daher beim ersten Stadionbesuch nach seiner Verurteilung als Steuerhinterzieher nicht wie gewohnt einen

    Spannungsverlust nach vorzeitiger Meisterschaft

    "Topfit und auf dem Höhepunkt der Leistungsfähigkeit" müsse die Mannschaft bei den K.o.-Spielen gegen Manchester sein, mahnte Sportvorstand Matthias Sammer kurz vor dem Anpfiff noch im Bayern-1-Interview. Gegen Hoffenheim war das von Kapitän Bastian Schweinsteiger angeführte Team von dieser Verfassung jedoch weit entfernt. Nach dem Turbotitel war ein Spannungsverlust unverkennbar.

    Die sonst so sicheren Pass-Stafetten endeten oft in den Füßen des Gegners. Wie beim 0:1, als Kevin Volland nach einem Ballverlust von Pizarro den enteilten Modeste bediente. Der für Manuel Neuer im Bayern-Tor aufgebotene Tom Starke parierte einmal, war im Nachschuss aber machtlos. Für den Ex-Hoffenheimer Starke war es der erste Gegentreffer im fünften Liga-Spiel für den Rekordmeister. Zwar reklamierten Sammer, Guardiola & Co. vehement an der Seitenlinie auf Abseits; Modeste war aber beim Volland-Pass in der eigenen Hälfte gestartet.

    FC Bayern dreht das Spiel

    Das ist Thomas Strunz

    Geboren am 25. April 1968 in Duisburg

    Sportliches: 235 Bundesliga-Spiele für den FC Bayern München und den VfB Stuttgart; 41 Länderspiele (u. a. Europameister 1996)

    Berufliches: Arbeitet als Fußball-Experte und als Spielerberater

    Privates: Ließ sich vonseiner Frau Claudia scheiden, als diese eine Liaison mit Stefan Effenberg begann.

    Spruch: „Struuunz! Strunz is zwei Jahre hier und hat gespielt seine Spiel. Is immer verletzt. Was erlauben Strunz?“ Wutrede von Giovanni Trapattoni am 10. März 1998 als Bayern-Trainer.

    Erstmals seit Ende Januar lag die Guardiola-Elf damit wieder in der Bundesliga zurück. Den Hoffenheimern verhalf die Führung aber keine  Sicherheit. Stattdessen ließ sich das Team von Trainer Markus Gisdol auskontern. Nach einer Hereingabe von Shaqiri köpfte Pizarro zum Ausgleich ein. Drei Minuten späte legte der Peruaner eine Rafinha-Flanke auf Shaqiri ab, der verwandelte. Die Münchner hatten ein Spiel gedreht, in das sie bis dahin gar nicht richtig hineingekommen waren - auch ein Gütesiegel.

    Munter ging es in der Münchner Arena weiter. Zunächst verfehlte Pizarro (37.) mit einem lässigen Heber das Hoffenheimer Tor. Nach einem Anspiel von Franck Ribéry netzte der 35-Jährige zu seinem 171. Bundesliga-Tor ein. Kurz vor der Pause verkürzte Salihovic mit einem sehenswerten Freistoß zum 2:3.

    Nach dem Seitenwechsel agierten die Kraichgauer weiter mutig. Firmino (52.) prüfte per Kopf Bayern-Keeper Starke, der öfter eingreifen musste, als er das vielleicht erwartet hatte. Hoffenheims Offensivbemühungen wurden zum Entsetzen der Bayern-Fans belohnt. Firmino nahm die Gelbe Karte für sein beim Torjubel ausgezogenes Trikot gerne mit, denn mit einem Punkt bei den Münchnern hatte wohl keiner gerechnet. Die Bayern, die Toni Kroos und Jérome Boateng gar auf der Tribüne ließen, kassierten damit erstmals seit drei Jahren wieder drei Gegentore in einem Heimspiel.

    Am Ende war Hoffenheim dem 4:3 sogar näher. In der Schlussphase hatten beide Torhüter noch große Szenen: Jens Grahl rettete gegen Arjen Robben (87.), Starke gegen Sebastian Rudy (90.). dpa

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