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Nationalmannschaft: Kurz vor dem Turnier verlieren? Der DFB und die verpatzten Generalproben

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Kurz vor dem Turnier verlieren? Der DFB und die verpatzten Generalproben

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    Juni 2004: Deutschland verliert das letzte Testspiel vor der EM gegen Ungarn – und ein gewisser Bastian Schweinsteiger debütiert.
    Juni 2004: Deutschland verliert das letzte Testspiel vor der EM gegen Ungarn – und ein gewisser Bastian Schweinsteiger debütiert. Foto: Witters

    Im Theater gilt folgende Regel: Wenn die Generalprobe verpatzt wird, ist die Premiere ein Erfolg. Raunt man sich zumindest gemeinhin in der Welt der Bretter zu, die die Welt bedeuten. Ob das auch für den Fußball gilt, ist zumindest fraglich. Vor dem letzten großen Turnier durfte die Generalprobe der DFB-Elf getrost als misslungen bezeichnet werden: Kurz vor der WM 2018 setzte es in den letzten Tests vor der Abreise nach Russland zuerst ein 1:2 gegen Österreich, dann einen mühsamen 2:1-Sieg gegen Saudi-Arabien.

    Das Ergebnis bei der WM ist bekannt: Dort setzte sich der deutsche Zeitlupen-Fußball fort, nach drei Spielen in der Vorrunde war zu Recht Schluss.

    2010 gewann die Nationalelf zuletzt beide Testspiele vor einem Turnier

    Allerdings ist es auch schon eine Weile her, dass eine deutsche Nationalmannschaft die beiden letzten Tests vor einem Turnier gewonnen hat: 2010 gab es ein 3:1 gegen Bosnien-Herzegovina und ein 3:0 gegen Ungarn. Im WM-Jahr 2014 folgte auf ein 2:2 gegen Kamerun ein 6:1 gegen Armenien. Und überhaupt, Ungarn: Als beinahe legendär gilt heute jenes 0:2 gegen die damals von Lothar Matthäus trainierten Magyaren (die nicht mal für die EM qualifiziert waren). In Kaiserslautern durfte die deutsche Elf mit dem damaligen Trainer Rudi Völler schon erahnen, wie es bei der EM in Portugal weiter- und zu Ende gehen sollte.

    Und heute? Steht der erste Teil der traditionell aus zwei Spielen bestehenden Generalprobe an. Mittwochabend gegen Dänemark, Montagabend gegen Lettland in Düsseldorf – am Freitag EM-Start, am Dienstag erstes deutsches Spiel gegen Frankreich. Sollte es gegen Lettland und Dänemark nicht gleich zwei Siege, also die Minimalanforderung der Republik an die DFB-Elf geben – kann passieren.

    2004 gab es die Niederlage gegen Ungarn - und zwei wichtige Debüts

    Tatsächlich war aber selbst die desaströse Niederlage gegen Ungarn im Juni 2004 der Start einer großen Erfolgsgeschichte. In der Partie gaben zwei Spieler ihr Debüt, die die Nationalmannschaft später prägen sollten: Lukas Podolski und Bastian Schweinsteiger. Zehn Jahre später standen beide im Kader der Mannschaft, die in Rio den Weltmeisterpokal holen sollte. Schweinsteiger hatte mit einer Energieleistung im Finale gegen Argentinien sogar entscheidenden Anteil daran.

    In diesem Fall stimmte die Theaterregel mit der verpatzten Generalprobe zumindest ein wenig. Die große Premiere folgte eben nur deutlich später.

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