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Nach der Klatsche gegen Island: U21: Für Rainer Adrion wird die Luft dünn

Nach der Klatsche gegen Island

U21: Für Rainer Adrion wird die Luft dünn

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    Der U21-Trainer Rainer Adrion. Bild: dpa
    Der U21-Trainer Rainer Adrion. Bild: dpa

    Hafnarfjödur auf Island sollte nicht der Untergang für die so hoch gelobte Jugendarbeit des Deutschen Fußball Bundes werden. Spieler wie Trainer-Team gaben sich vor der Partie gegen die Isländer optimistisch, dass das Ruder doch noch herumgerissen werden kann. Die Qualifikation für die Europameisterschaft in Dänemark sollte - auch wenn man nach den durchwachsenden Auftritten bereits zum Siegen verdammt war - nicht gerade in

    Doch mit einer indiskutablen 1:4-Niederlage katapultierte sich das Vermächtnis von Erfolgscoach Horst Hrubesch schon vor der Endrunde vom europäischen Thron. Auch die erste Teilnahme bei den Olympischen Spielen seit 1988 in Seoul ist gescheitert; beides eine Katastrophe für den ambitionierten DFB mit seinem leistungsorientierten Sportdirektor Matthias Sammer, der kein Befürworter von Trainer Rainer Adrion war.

    Vorwurf mangelnder Unterstützung gilt nicht

    Nun ist es leicht, das bekanntlich schwächste Glied in der Kette - den Trainer - für die Misere verantwortlich zu machen. Dennoch muss sich Rainer Adrion die Kritik gefallen lassen, mit einem amtierenden Europameister in einer durchschnittlichen Gruppe mit Nordirland, Tschechien, Island und San Marino lediglich acht Punkte in sechs Spielen erreicht zu haben (darunter die einzigen zwei Siege gegen

    Zwar fehlten einige Europameister wie Sami Khedira oder Manuel Neuer (auch Jerome Boateng spielte nur zweimal), die von Jogi Löw zu höheren Aufgaben bestimmt wurden. Auch ist es immer schwierig, nach einem solchen Erfolg diesen Standard zu halten.

    Dennoch ist der Kader von Rainer Adrion im internationalen Vergleich immer noch mehr als stattlich, so dass eine solch derbe Klatsche gegen die Isländer unverständlich ist. In diese Kerbe schlägt auch ein sichtlich enttäuschter Bundestrainer Jogi Löw mit seiner Aussage, dass Spieler wie Mats Hummels, Kevin Großkreutz oder Benedikt Höwedes eigentlich in den Kreis der A-Nationalmannschaft zählen und nur aus gutem Willen nicht für das Testspiel in Dänemark eingeladen wurden. Die Zugeständnisse waren groß, die ins Schlingern geratene Kuh doch noch vom Eis zu bekommen.

    Eine sorgsame Analyse ist wichtig

    Nach dieser derben Niederlage für das internationale Renommee sind die Verantwortlichen des DFB in der Pflicht, die Gründe für den drastischen Leistungsabfall genau zu analysieren. In dieser Untersuchung darf zweifelsfrei der Name Adrion nicht fehlen. Trotz allen Vorbehalten gegen Aktionismus wird die Luft dünn für den Trainer, dem wenig sichtbare Argumente bleiben.

    Von Sammer, wohlwollend formuliert, geduldet, von Joachim Löw ins Amt gehoben, wird sich der Trainer einem erneuten Machtspiel der Alpha-Tiere ausgesetzt sehen. Doch diesmal wird Matthias Sammer höchstwahrscheinlich die besseren Karten in der Hand haben, seinen schon zuvor präferierten Wunschtrainer, den momentan arbeitslosen Heiko Herrlich, auf dem Posten des U21-Trainers zu installieren. Von Sebastian Hrabak

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