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Kommentar: An diesem Unentschieden gibt es nur einen positiven Aspekt

Kommentar

An diesem Unentschieden gibt es nur einen positiven Aspekt

Tilmann Mehl
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    Sie halten zusammen, lassen es aber an Kreativität vermissen.
    Sie halten zusammen, lassen es aber an Kreativität vermissen. Foto: Lukas Barth, dpa

    Die Ungarn haben mit ihrem Auftritt dem kommenden deutschen Gegner eine Blaupause geliefert, wie das deutsche Spiel zum Erlahmen gebracht werden kann. Sie stellten die gegen Portugal noch so agilen Außenbahnspieler Joshua Kimmich und Robin Gosens konsequent zu. So konnten die Deutschen weder über die Flügel gefährlich vor das Tor kommen, noch waren sie in der Lage, ihre sehenswerten Verlagerungen zu spielen.

    Es wurde allzu offensichtlich, dass es der deutschen Mannschaft an einem funktionierenden Alternativplan fehlt. Toni Kroos und Ilkay Gündogan waren im Zentrum zu keinem Zeitpunkt des Spiels in der Lage, Druck auf die Ungarn aufzubauen. Die mussten nur konzentriert von rechts nach links und wieder zurück schieben, um den deutschen Angriffen jeglichen Druck zu nehmen. Erst als Leon Goretzka mit seinen energischen Läufen in die Tiefe die gegnerische Defensive in Bewegung brachte, ergaben sich vereinzelt Räume.

    Deutschland ist bei dieser EM defensiv anfällig

    Die im Achtelfinale wartenden Engländer werden auch höchst erfreut zur Kenntnis genommen haben, dass die deutsche Elf defensiv anfällig geblieben ist. Es fehlt immer noch an der Abstimmung zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen, zudem eröffnen individuelle Fehler immer wieder Chancen, die herausragende Einzelspieler noch genüsslicher ausnutzen können, als es die Ungarn zum Ausnutzen im Stande gewesen waren.

    Der deutschen Mannschaft ist freilich zugute zu halten, dass sie einen zweimaligen Rückstand gegen eine defensiv kompakte Mannschaft wettgemacht hat. Auch wenn in ihrem Spiel nur wenig wie geplant klappte, verzagten sie nicht. Das ist allerdings die Mindestanforderung an ein Team. Weil sich aber neben Kai Havertz kein Offensivspieler der Deutschen auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskraft befindet, lässt wenig an einen Erfolg gegen England glauben.

    Das wirklich einzig Positive an dem 2:2 gegen Ungarn ist die Möglichkeit, es im nächsten Spiel doch noch mal besser machen zu können. Viel spricht allerdings nach dem aufregenden und ernüchternden Spiel gegen Ungarn nicht dafür.

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