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Fußball: Ein Dämpfer zum Abschluss

Fußball

Ein Dämpfer zum Abschluss

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    München Überraschender Dämpfer für den FC Bayern am letzten Bundesliga-Spieltag vor der Winterpause. Der Rekordmeister musste sich gestern Abend trotz überlegen geführten Spiels mit einem 1:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach begnügen. Schon vergangene Saison hatten die Gladbacher beide Partien gegen die Münchner gewonnen.

    Kein anderes Bundesliga-Duell ist für Fußball-Anhänger, die die 70er Jahre bei vollem Bewusstsein erlebt haben, derart mit warmen Erinnerungen verbunden wie die Paarung FC Bayern – Borussia Mönchengladbach. Die seligen Zeiten, in denen diese Treffen Hochfeste der Bundesliga waren, sind zwar lang vorbei, weil aber Fußball-Fans hemmungslose Nostalgiker sind, hoffen sie vor jeder Neuauflage auf Wiederbelebung der alten Romantik. Genauso gut könnte man sich ein Comeback von John Lennon und Marilyn Monroe wünschen. Der FC Bayern ist in dieser Saison eine Klasse für sich, die Gladbacher sind Mittelmaß. Immerhin haben sich gestern Abend beide Klubs für 93 Minuten wieder angenähert – sehr zum Vergnügen der 71000 Zuschauer in der ausverkauften Allianz-Arena.

    Jupp Heynckes hatte auf besondere Überraschungen für die Startformation verzichtet, sieht man davon ab, dass Mandzukic wieder den Vorzug vor Gomez erhielt.

    Die Partie begann mit deutlichen Vorteilen, aber ohne erkennbare Chancen für die Münchner. Deren Spiel war wieder deutlich linkslastig, was angesichts der Temperaturen zum Nachteil von Thomas Müller geriet, der, unterbeschäftigt, anfangs auf der rechten Angriffsseite festfror. Agilster Gladbacher war zunächst Lucien Favre. Borussias Trainer war schon vor dem Anpfiff völlig außer sich zur Seitenlinie gestürmt, um dem offenbar orientierungslosen Tolga Cigeri seinen Platz in der Mittelfeldreihe zuzuweisen.

    Meister der Effizienz

    Die Borussia, die das Kunststück fertiggebracht hat, mit einer negativen Tordifferenz (24:25) Platz acht und damit die obere Tabellenhälfte zu bevölkern, erwies sich auch gestern zunächst als Meister der Effizienz. Bis dahin ohne Chance, flankte ausgerechnet Cigeri dem Münchner Boateng vor den Körper, wo der Ball irgendwie auch dessen Arm touchierte, was Schiedsrichter Tobias Welz mit einem Elfmeterpfiff bestrafte. Torben Marx vollstreckte ungerührt (21.) – was danach Markus Wingenbach, der vierte Offizielle, auszubaden hatte. Matthias Sammer, als Offiziellen-Schreck gefürchtet, reagierte sich ungebremst ab, bis Favre wild gegen Sammer gestikulierte und der Münchner Sportdirektor den Rückzug antrat.

    Die Bayern waren fürs Erste verstört. Dante verhinderte nach einem Herrmann-Solo das 0:2, indem er den Ball kurz vor der Linie stoppte. Der Rekordmeister fing sich und schlug zurück. Arango köpfte einen Schweinsteiger-Freistoß von der Linie. Pech für die Gastgeber, dass Martínez verletzt für Shaqiri weichen musste. Aber auch so hatte die Partie nun gehobenes Bundesliga-Niveau. Die Gastgeber drängten mächtig auf das 1:1, dem Schweinsteiger kurz nach der Pause als Erster ganz nah war. Doch Gladbachs Torhüter ter Stegen parierte den verdeckten Flachschuss des Nationalspielers glänzend.

    Beim verdienten Münchner Ausgleich durch Shaqiri war ter Stegen allerdings chancenlos. Die unfreiwillige Vorarbeit hatte Gladbachs Thorben Marx mit einer Tändelei an der Strafraumgrenze geleistet.

    Die Borussia wackelte nun, wagte sich kaum noch über die Mittellinie. Als Brouwers den eingewechselten Gomez elfmeterverdächtig von den Beinen holte, der Unparteiische aber nicht pfiff, war Sammer wieder nicht zu halten. Andererseits hatten die Münchner keine Zeit mehr an Schiedsrichterdiskussionen zu verlieren. Die Uhr lief für Gladbach, das den Punktgewinn am Ende geordnet über die 90 Minuten brachte.

    Für die Gladbacher geht das Fußball-Jahr mit frohen Weihnachten zu Ende. Der FC Bayern tritt am Dienstag (20.30 Uhr) im DFB-Pokal noch einmal in Augsburg an.

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