Hamburg (dpa) - Matthias Sammer sorgte bei einer Podiumsduskussion für Wirbel. Er kritisierte den Auftritt der deutschen Nationalmannschaft einen Tag nach dem verlorenen EM-Finale gegen Spanien auf der Berliner Fanmeile.
Für die Fans und das äußere Erscheinungsbild sei die Feier sicher wichtig gewesen. "Ich persönlich habe aber ein Problem damit", sagte Sammer.
Die
Bild
-Zeitung zitiert ihn mit den Worten: "Ich finde es nicht richtig, dass Spieler in ein EM-Finale gehen, das
Endspiel
verlieren und sich dann auf der
Fanmeile
feiern lassen, als hätten sie das Spiel gewonnen." Er habe dann das Problem, so etwas einem Nachwuchsspieler zu erklären "und vor einem Finale den letzten Siegerinstinkt rauszukitzeln".
Fußball-Bundestrainer Joachim Löw hat die Kritik von DFB-Sportdirektor Matthias Sammer an der Feier der Nationalmannschaft auf der Fanmeile in Berlin nach dem EM-Finale gegen Spanien mittlerweile zurückgewiesen.
"Mit der Veranstaltung in Berlin haben die Spieler auch in ihrer Vorbildfunktion gegenüber den Jugendspielern ganz wichtige positive Signale gesetzt", sagte Löw der "Bild"-Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Die Veranstaltung in Berlin sei keine Siegesfeier gewesen, sondern nur das Dankeschön an die Fans.
Löw kann Sammers Argumentation offenbar nicht nachvollziehen. Die Fans hätten mehr als drei Wochen die Mannschaft unterstützt, "und es ist für uns als Team eine Selbstverständlichkeit, dass wir uns dafür bei den Fans bedanken", sagte er. Die Spieler hätten absolut freiwillig entschieden, sich den Fans zu präsentieren und sich zu bedanken: "Insofern können wir stolz sein auf die Veranstaltung in Berlin."