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Aus Liebe zu Ferrari: Kein endgültiges Schumi-Nein

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Aus Liebe zu Ferrari: Kein endgültiges Schumi-Nein

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    Aus Liebe zu Ferrari: Kein endgültiges Schumi-Nein
    Aus Liebe zu Ferrari: Kein endgültiges Schumi-Nein Foto: DPA

    Der Tifosi-Traum vom Doch-noch-Comeback des siebenmaligen Formel-1- Weltmeisters beim Scuderia-Heimrennen in Monza ist zwar geplatzt, zu einem kategorischen Ende aller Spekulationen trägt der 40-Jährige aber nicht unbedingt bei. "Ich möchte die Möglichkeit nicht ausschließen. Ich bin von der Ferrari-Familie noch immer sehr angetan. Man weiß nie, was noch passiert. Jetzt muss ich natürlich erst mal Nein sagen", sagte Schumacher in einem Interview des Bezahlsenders "Sky" am Rande des Großen Preises von Europa.

    Er denke definitiv "im Moment überhaupt nicht daran" zurückzukehren, erklärte Schumacher bei RTL. "Ich möchte natürlich auch nichts Falsches sagen, deswegen muss man das irgendwo so stehen lassen. Ich möchte da auch nicht weiter drauf eingehen und nicht präziser sein, weil das einfach nicht passend wäre", so Schumacher, der sich in der Hafenstadt um Kumpel Luca Badoer kümmert. Der 38-jährige Italiener ersetzt nun - mehr schlecht als recht - den in Ungarn verunglückten Felipe Massa im Ferrari.

    Zu schaffen macht Schumacher immer noch, dass bei seinem schweren Motorradunfall im Februar im spanischen Cartagena eine feine Struktur im Bereich der Schädelbasis geborsten war. "Hier liegen noch die Probleme der Belastbarkeit", hatte sein Arzt Johannes Peil von der Sportklinik Bad Nauheim erklärt. Das Comeback musste Schumacher anderthalb Wochen vor dem Rennen in Valencia absagen, es ging einfach (noch) nicht. "Ich habe bis vor wenigen Tagen noch Medikamente genommen", verriet Schumacher in

    In der international beachteten Pressekonferenz in Genf sprach er nach der Absage von einem der schwersten Momente seiner Karriere. "Dass ich mit meinen Gefühlen kämpfen muss, weil ich jetzt nicht im Wagen sitze, ist nicht der Fall", meinte er nun. "Ich war schon immer ein sachlicher Typ und kann das einordnen", fügte er hinzu. "Wenn ich entschieden hätte, nach Valencia zu kommen, hätte ich eher nein gesagt, aber das Team hat mich gebeten, Badoer zu unterstützen und das mache ich natürlich gerne", sagte Schumacher.

    Und so tauchen die beiden PS-Veteranen in diesen Tagen im sommerlich-heißen Valencia meist auch im Duett auf. Auch am Renntag: 9.50 Uhr, der Parkplatz unter anderem für die Fahrer. Am Zaun drängeln sich schon die Fans, ein paar rufen nach Badoer, viele schreien Schumachers Namen. Der 250-malige Grand-Prix-Teilnehmer bringt seine Branche noch immer in Fahrt wie kaum ein anderer.

    Er schreibt Autogramme, dann gehen die beiden ins Fahrerlager. Schumachers hautenges schwarzes T-Shirt und die muskulösen Arme lassen erahnen, wie sehr er für seine Rückkehr körperlich geschuftet hat. Neben ihm Leichtgewicht Badoer: Letzter der Qualifikation und zuvor Letzter in zwei der drei Trainingseinheiten. Hätte Schumacher keine Aktentasche in der Hand, könnte man fast glauben, er sei mit seiner goldenen Sonnenbrille Badoers Bodyguard.

    Dass der 91-malige Grand-Prix-Gewinner eine Rückkehr nicht endgültig ausschließt, liegt an seiner Verbundenheit zu Ferrari. "Ich bin nicht zurückgekommen, weil ich irgendwas vermisst habe, weil ich unbedingt fahren wollte, weil das in meinen Genen nun mal so vorhanden ist", stellte Schumacher klar. "Ich bin gekommen, weil ich einen Hilfsdienst zugesagt habe." Dass er dabei wieder Gefallen an der Raserei fand, ist unstrittig. Zudem kokettiert Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo weiter mit einer Rückkehr des Rekordchampions.

    Schumacher erfreut sich derweil auch daran, dass er seine zweite große Sportleidenschaft in Topform in Angriff nehmen kann. "Vor allen Dingen fängt demnächst meine Fußball-Saison wieder an und insofern möchte ich da auch auf dem Platz halbwegs vernünftig aussehen", sagte er. Er mache alles, was für sein privates Vergnügen notwendig sei. "Aber es ist nicht so, dass ich jetzt in meiner Nackenmaschine sitze oder mich auf irgendetwas vorbereite, was in Zukunft auf mich zukäme, das ist nicht so."

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