Über den Krieg in der Ukraine wird derzeit auch auf dem Weltwirschaftsforum gesprochen, das diese Woche in Davos stattfindet. Unter anderem wird auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj per Videoschalte erwartet. Bei der Jahrestagung in den Schweizer Bergen wird er eine Rede halten und um weitere Unterstützung für die Ukraine werben. Im Vorfeld machte der 44-Jährige klar, er erwarte beim Weltwirtschaftsforum und bei der Konferenz der Ukraine-Kontaktgruppe in Ramstein in dieser Woche Entscheidungen über weitere Waffenlieferungen.
Der Tag: Wie der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu angekündigt hat, soll sich die russische Armee einem Umbau unterziehen. Grund dafür sei die vom Kreml geforderte Aufstockung der Zahl der Soldaten. Schon kurz vor dem Jahreswechsel hat Kremlchef Wladimir Putin angekündigt, die Truppenstärke von 1,15 auf 1,5 Millionen Soldaten erhöhen zu wollen. Laut Verteidigungsminister Schoigu sollen primär zwei große Territorialeinheiten geschaffen werden. Darüber hinaus plane man einen Aufbau selbstständiger Militäreinheiten in den von Russland annektierten ukrainischen Gebieten und die Aufstellung eines Armeekorps in der nordrussischen Teilrepublik Karelien.
Neben dem Umbau der Armee plant Russland offenbar auch den Einsatz von Kampfrobotern im Ukraine-Krieg. Russische Medien berichteten, dass der Waffen-Roboter "Marker" möglicherweise im Donbass eingesetzt werden soll. Der Putin-Vertraute Dmitri Rogosin ist sich sicher, dass die neue Technologie an der Front eine "Feuertaufe" bestehen werde. Welche Folgen diese neue Art der Kriegsführung mit sich bringen könnte, hat Svenja Moller recherchiert.
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Das Bild des Tages:
Nach dem Rücktritt von Christine Lambrecht (SPD) ist nun klar, wer das Verteidigungsministerium künftig übernehmen wird. Der bisherige niedersächsische Innenminister Boris Pistorius (SPD) soll die zurückgetretene Verteidigungsministerin im Amt beerben. Das teilte Steffen Hebestreit, Sprecher der Bundesregierung, am Dienstagvormittag mit. Pistorius solle demnach am Donnerstag seine Ernennungsurkunde als Verteidigungsminister erhalten.
Die Lage: Der neue Chef im Verteidigungsministerium heißt Boris Pistorius. Der SPD-Mann wechselt aus dem niedersächsischen Innenministerium in den Bendlerblock in Berlin. Vor seiner Zeit als Innenminister war er fast sieben Jahre als Bürgermeister von Osnabrück tätig. Aber wer genau ist Boris Pistorius? Unser Autor Bernhard Junginger stellt Ihnen den neuen Verteidigungsminister vor.
"Der neue Verteidigungsminister Pistorius kann heilen, was Lambrecht zerbrochen hat. Aber ein Bundeswehr-Experte ist er nicht." Das meint unser Autor Christian Grimm. Pistorius gelte zwar als Profi, der ein Ministerium führen könne. Gleichwohl fehlten ihm die tiefen Kenntnisse und die Expertise innerhalb der Bundeswehr. Unser Autor ist dennoch optimistisch.
Bundeskanzler Scholz bezeichnete den künftigen Verteidigungsminister Pistorius als "herausragenden Politiker unseres Landes". Auch der Reservistenverband der Bundeswehr begrüßt die Entscheidung. Aus der Union kommt dagegen Kritik. "Der Bundeskanzler zeigt damit, dass er seine eigene Zeitenwende nicht ernst nimmt", sagt der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Johann Wadephul. Warum für Pistorius keine 100-Tage-Schonfrist gilt und welche Aufgaben auf den designierten Verteidigungsminister zukommen, lesen Sie hier.
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