Seit Monaten ist die Stadt Bachmut im Osten der Ukraine hart umkämpft. In den frühen Morgenstunden erklärte der Chef der Söldnertruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, dass Russland die Stadt Bachmut vollständig eingenommen habe. Er bedankte sich im Zuge dessen bei dem russischen Präsidenten Wladimir Putin für die Gelegenheit, für Russland kämpfen zu dürfen. Das sei eine "große Ehre" gewesen, betonte Prigoschin, der als enger Vertrauter Putins gilt.
Den Behauptungen Russlands stehen die Aussagen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des Sprechers der ukrainischen Armeegruppe Ost, Serhij Tscherewatyj, gegenüber. Tscherewatyj dementierte im Radio in Kiew, dass Bachmut erobert sei. Ähnlich äußerte sich der ukrainische Präsident nach dem Ende des G7-Gipfels in Japan: "Bachmut ist heute nicht von Russland besetzt worden."
Der Tag: Am Rande des G7-Gipfels in Hiroshima traf sich der ukrainische Präsident Selenskyj zu mehreren bilateralen Gesprächen. Nach dem Zusammentreffen mit dem japanischen Ministerpräsident Fumio Kishida bedankte sich Selenskyj auf Twitter für das "Finanzhilfepaket in Höhe von 7,6 Milliarden US-Dollar sowie für die Entscheidung, verwundete ukrainische Soldaten zur Behandlung aufzunehmen".
Auch der südkoreanische Präsident Yoon Suk Yeol hat der Ukraine weitere Hilfen zugesagt. Wie südkoreanische Medien unter Berufung auf das Präsidialamt in Seoul berichteten, habe Yoon die schnelle Lieferung von Gütern versprochen, die die Ukraine benötige. Dazu zählten unter anderem Ausrüstungen zur Minenräumung und Krankenwagen für das Militär.
Zur Vorbereitung seiner Luftangriffe auf die Ukraine nutzt Russland nach Einschätzung britischer Geheimdienste zunehmend Überwachungsdrohnen. Wie das Verteidigungsministerium in London mitteilte, handele es sich meist um von Russland produzierte Fluggeräte namens Supercam. Sie seien relativ günstig und verfügten über eine ausreichende Reichweite, um potenzielle Angriffsziele zu überfliegen. Diese Taktik solle Russland helfen, Kampfschäden schneller einzuschätzen und die Zielgenauigkeit zu verbessern. "Allerdings sind langsame Überwachungsdrohnen sehranfällig für die ukrainische Luftabwehr", hieß es in London weiter.
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Die Lage: Als historisch bezeichnet unser Autor Felix Lill den G7-Gipfel in Japan. Schon deshalb, weil er in Hiroshima stattfand. Dort fiel am am 6. August 1945 die erste in einem Krieg verwendete Atombombe auf die japanische Stadt. An diesem geschichtsträchtigen Ort haben die G7-Staaten einmal mehr den Wunsch betont, eine Welt ohne Atomwaffen herbeizuführen.
Der ungarische Regierungschef Viktor Orbán galt einst als liberaler Unterstützer der europäischen Werte. In seiner ersten Amtszeit führte Orbán Ungarn in die Nato und auf den Weg in die Europäische Union. Raus aus der "asiatischen Sackgasse", in die Moskau Ungarn seiner Meinung nach zu Zeiten der Sowjetunion gezwungen habe.
Knapp 35 Jahre später ist der einstige Kämpfer für Freiheit und Demokratie nicht wiederzuerkennen. Wie unser Autor Ulrich Krökel analysiert, gerierte sich Orbán mit dem Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine zum Statthalter Putins in der EU. Während Experten, wie der bulgarische Demokratieforscher Ivan Krastev, hinter Orbáns politischem Richtungswechsel Kalkül zum Machterhalt vermutet, sieht Orbán selbst den Wertewandel der EU als problematisch.
Bild des Tages:
Am G7-Gipfel in Japan hat auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj teilgenommen. Aus Sicht des Gastgebers Japan haben die G7-Staaten eine "unerschütterliche Einigkeit" bei der Unterstützung der Ukraine im Abwehrkampf gegen Russland bewiesen. Insbesondere die persönliche Anwesenheit von Selenskyj bei dem Treffen der Staats- und Regierungschefs habe geholfen, "eine starke Botschaft" in die Welt zu senden, sagte der japanische Regierungschef Fumio Kishida nach dem Ende des dreitägigen Gipfels. Einseitige Versuche, den Status quo – "egal, wo auf der Welt" – mit Gewalt zu verändern, werde man als G7 nicht akzeptieren, so Kishida.
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(mit dpa)
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