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Fußball-EM 2021: Ungarische Fans in München werfen Fragen auf

Fußball-EM 2021

Ungarische Fans in München werfen Fragen auf

Tilmann Mehl
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    Ungarische Fans standen dicht gedrängt auf den Rängen des Stadions.
    Ungarische Fans standen dicht gedrängt auf den Rängen des Stadions. Foto: Laszlo Balogh/AP Pool/dpa

    Diesen Zwiespalt müssen die Ungarn für sich selbst auflösen. Auf der einen Seite geben sich die Fans der nun ausgeschiedenen Nationalmannschaft äußerst liberal und protestieren symbolträchtig für ihre Freiheitsrechte und dann wiederum wollen sie genau jene auch wieder hart einschränken. Die in der Nordkurve der Münchner Arena stehenden Anhänger waren nicht nur an ihren schwarzen T-Shirts zu erkennen, sondern auch an ihrem unbedeckten Gesicht. Die Fans demonstrierten so eindrücklich dafür, dass jeder für sich selbst entscheiden müsse, wie er denn sich und andere schütze. Da ließen sie sich auch nicht von Stadiondurchsagen umstimmen.

    Ungarische Fans bei der Fußball-EM 2021 in München sind nicht konsequent

    Andererseits aber schätzen sie die Freiheitsrechte anderer dann offensichtlich doch wieder nicht so groß ein. Homosexualität beispielsweise betrachten sie in weiten Teilen der Gesellschaft argwöhnisch. Darauf lässt zumindest ein unlängst verabschiedetes Gesetz schließen, das die Informationsrechte von Jugendlichen in Hinblick auf

    Die rund 1000 Fans im Stadion brachten ihren Unmut über die als provokant aufgefasste Regenbogen-Dekorierung in München im Schlachtruf „Deutschland, nur wenige Meter von ihnen entfernt das 2:2 erzielte, das letztlich dafür sorgte, dass die schwarz gewandeten Fans kein weiteres ungarisches Spiel bei dieser EM verfolgen können. Dass Leon Goretzka ihnen dazu noch ein symbolisch geformtes Herz präsentierte, sorgte auch nicht für eine Verbesserung der Stimmung.

    Ungarische Fans bei der Fußball-EM 2021: Fraglich, wie einige an Tickets kamen

    Als die Spieler der Nationalmannschaft aber nach der Partie zusammen mit dem martialisch anmutenden Publikum nochmals die Nationalhymne intonierten und sie alle dabei patriotisch die Hand aufs Herz legten, war die schlimmste Trauer schon wieder verfolgen. Derartige Gefühlswallungen verbieten sich ja sowieso für echte Männer. So bleibt nach dem Ausscheiden der Ungarn nur fraglich, wie immer jene Fans an Tickets kamen, deren Kleiderschrank vorwiegend aus schwarzen T-Shirts zu bestehen scheint. Wahrscheinlich ist das Glück eben einfach mit den Tüchtigen.

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