In fünf Stunden von Zuhause zum Gardasee? Schnell mal nach Südtirol. Das wird im nächsten Jahr gar nicht mehr so einfach. Die Brennerroute, eine der wichtigsten Verkehrsadern zwischen Österreich und Italien, wird ab Januar 2025 zur Geduldsprobe für Reisende. Die langwierige Sanierung der Luegbrücke, die im Wipptal nur wenige Kilometer vor der österreichisch-italienischen Grenze liegt, wird den Verkehr noch für mehrere Jahre massiv beeinträchtigen. Die Arbeiten werden eine einspurige Verkehrsführung in beiden Richtungen fordern, begleitet von einem Tempolimit von 60 km/h. „Es wird sehr bald heiß hergehen“, sagt Bernd Emmrich vom ADAC, „das ist eine ganz neue Situation.“ Gerade zum Ende der Winterferien sei der Brenner stark befahren. Genaue Angaben zum Reisezeitverlust könne man allerdings nicht machen.
Plan, um Urlauber während den Ferien zu helfen
Für Urlauber gibt es auf jeden Fall einen Plan: An 180 besonders verkehrsreichen Tagen im Jahr – beispielsweise während der Oster- oder Sommerferien – sollen laut ADAC in beiden Fahrtrichtungen zwei Spuren verfügbar sein. Schwerverkehr über 3,5 Tonnen wird auf eine Spur geleitet, um die Brücke zu entlasten. Trotz dieser Maßnahmen kann es an manchen Tagen immer noch zu deutlichen Überlastungen kommen. Für Lkws mit mehr als 17,5 Tonnen gilt deswegen an 14 Tagen Fahrverbot.
Wer schon auf der A13 auf dem Weg nach Italien ist, kann auch nicht wirklich ausweichen. Um den Schleichverkehr auf Nebenstraßen und die Belastung der umliegenden Gemeinden zu vermeiden, installiert die österreichische Infrastrukturgesellschaft Asfinag sieben Schrankenanlagen. Auch auf der parallel verlaufenden Brenner-Bundesstraße wird der Verkehr wohl nicht flüssig laufen. Dort lassen sogenannte Dosierampeln nur eine bestimmte Anzahl an Fahrzeugen durch, je nach Verkehrslage.
Spannend sei auch das Verhalten der Verkehrsteilnehmenden, sagt Emmrich. Wer im Dezember nach Italien in den Urlaub gefahren ist, fahre anders zurück, als er gekommen ist. Er könne nur den Autofahrern ans Herz legen, sich vor der Fahrt ausgiebig zu informieren.
Ausweichstrecken für den Brenner: Tipps vom ADAC
Wer die Staufalle an der Brennerautobahn umgehen möchte, hat laut ADAC allerdings mehrere Möglichkeiten, abhängig vom Start- und Zielort:
Reschenpass: Der Reschenpass ist mitunter eine der beliebtesten Ausweichstrecken für die Brennerautobahn und ist ganzjährig geöffnet. Er verbindet die Südtiroler Kulturlandschaft des Vinschgau mit dem Inntal, das durch Tirol führt. Weil dort aktuell eine Steinschlaggalerie errichtet wird, war der Pass im Oktober komplett gesperrt. Doch gute Nachrichten für Winterurlauber: In der Wintersaison ist er wieder zweispurig befahrbar – bis einschließlich 9. März 2025. Danach beginnt erneut eine Sperrphase.
Gotthard-Route: Auch wenn der Gotthard-Pass im Winter gesperrt ist, kommen Reisende durch den Gotthard-Tunnel auch in der kalten Jahreszeit nach Italien oder Südfrankreich. Wer nachts mit dem Auto unterwegs ist, muss im kommenden Jahr allerdings aufpassen: Ab März 2025 ist der Tunnel wegen Wartungsarbeiten an 34 Terminen ab 22 bzw. 20 Uhr gesperrt.
San-Bernadino-Route: Auch hier macht ein Tunnel eine Reise in den Süden möglich. Deutsche Autofahrer nutzen die Strecke vor allem um über die A7 und A96 ins Tessin oder nach Italien in Richtung Mailand zu fahren. Nachdem ein Teil südlich des San-Bernadino-Tunnels nur einspurig befahrbar war, haben Autofahrer seit September wieder freie Fahrt.
Tauernautobahn: Auch die Tauernautobahn ist im Winter befahrbar. Aber Vorsicht: Auf der zentralen Verbindung zwischen Salzburg und Villach laufen derzeit umfangreiche Sanierungsarbeiten, die noch bis Juni 2025 andauern werden. In einem 14 Kilometer langen Abschnitt zwischen Golling und Werfen werden fünf Tunnel gleichzeitig modernisiert. Im Normalfall sollten Autofahrer laut ADAC 30 Minuten mehr einplanen, während der Winterferien jedoch auch mal bis zu mehreren Stunden. Der Tauern - und Katschbergtunnel bleiben von den Bauarbeiten unberührt.
Phyrnautobahn: Wie der ADAC mitteilt, ist auch die Phyrn-Autobahn nicht von Bauarbeiten verschont. Im Abschnitt Wels – Liezen zwischen den Anschlussstellen Inzersdorf-Kirchdorf und Klaus werden auf einer Länge von 9 Kilometern ebenfalls mehrere Tunnel saniert. Autofahrer fahren hier bis Juni 2025 in jede Richtung nur einspurig.
Der ADAC rät davon ab, über das Timmelsjoch oder den Stallersattel auszuweichen. Beide Pässe sind im Winter gesperrt und auch im Sommer ist das Fahren durch steile Kurven erschwerlich.
Facit des Artikels ist doch, dass es derzeit keine wirklich praktikable und wirtschaftliche Alternative zur Brennerverbindung gibt. Lange Umwege und Landstrassen werden aufgezeigt. Für LKW noch schwieriger. Aber am Brenner A13 erlebt man ja heute schon die deu Sparfüchse, die sich sowohl die Autobahnmaut in Österreich und Brenner Maut sparen wollen. Lieber am Fernpass km oder Achenpass stundenlang im Stau stehen und ab Innsbruck Süd die Bundesstrasse fahren.
"Facit des Artikels ist doch, dass es derzeit keine wirklich praktikable und wirtschaftliche Alternative zur Brennerverbindung gibt." Aber sicher gibt es die. Die Bahn bringt Sie bequem, sicher, streß- und staufrei in vier Stunden von München nach Bozen und das alle zwei Stunden.
Und wenn sich die deutsche Regierung nicht über Jahrzehnte hinweg Zeit gelassen hätte und den Brenner Nordzulauf forciert hätte wären es bald sogar unter 3!
Die Erwaehnung, dass Timmelsjoch und Staller Sattel keine Alternativen sind laesst Schmunzeln. Auf die Idee muss man erst mal kommen, dort im Winter zu fahren. Dabei waere der Staller Sattel alleine sowieso keine Alternative. Nur in Verbindung mit dem Felbertauerntunnel kaeme der in Frage. Und das Timmelsjoch ist im Winter meist ohnehin gesperrt.
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