Mit Reisen verbinden viele Menschen die schönste Zeit des Jahres. Unabhängig davon, ob es sich um reinen Urlaub oder geschäftliche Ausflüge handelt. Denn es bietet sich die Gelegenheit, dem Alltagstrott zu entfliehen, den Horizont zu erweitern und oftmals obendrein den Kopf frei zu bekommen. Vielleicht auch mit dem neuen Reise-Trend "Blind Booking".
Doch bei all der Begeisterung über einen vielleicht wirklich günstigen Urlaub sollte immer bedacht werden: Auch auf Reisen können Fehler passieren, die einen teuer zu stehen kommen. Deswegen lohnt ein Blick auf die Tipps, was unbedingt vermieden werden sollte.
Auf Reisen vermeiden: Safe im Zimmer oder Appartement bedingungslos vertrauen
Fast jede Unterkunft bietet heutzutage die Gelegenheit, Geld und Wertsachen in einem Safe unterzubringen. Obendrein lässt sich dieser mit einem selbsteinstellbaren Code sichern. Doch wer die Option nutzt, wiegt sich oft in falscher Sicherheit.
So lassen sich manche Modelle ganz einfach öffnen, indem die Stromzufuhr gekappt wird, wie das Verbraucherportal chip.de und das ZDF berichten. Schon ein kräftiger Faustschlag auf die Oberseite kann die Safetür unter Umständen öffnen. Zudem ist es in manchen Fällen möglich, den Safe zu entwenden, weil er nirgendwo befestigt ist. Und der General- bzw. Mastercode kann eine weitere Schwachstelle sein, denn unter Umständen ist dieser sogar im Internet auffindbar.
Deshalb empfiehlt die WGV Versicherung, beim Personal nachzufragen, ob der Mastercode noch auf Werkseinstellung steht. Falls dies der Fall ist, sollte man darum bitten, dass dies geändert wird. Ansonsten wird dazu geraten, Wertsachen lieber an der Rezeption abzugeben.
Das Portal reisereporter.de gibt den Tipp, als Test verschiedene gängige Zahlenkombinationen wie "999999" oder "00000" einzugeben. Sollte es sich beim Generalcode um solch eine simple Zahlenfolge handeln, ist wirklich Vorsicht geboten. In einem zweiten Teil des Tests sollte dann versucht werden, den Safe herauszuheben und kräftig an dem Gerät zu rütteln. So lässt sich feststellen, ob der Safe fest verankert ist.
Auf Reisen vermeiden: Medikamente unbedacht mitnehmen
Für nicht wenige Menschen sind Medikamente lebenswichtig und müssen daher auch auf Reisen immer zur Hand sein. Doch bei der Mitnahme ist Vorsicht geboten. Denn die Einfuhr kann in bestimmten Ländern strafbar sein.
Als Beispiel nennt der ADAC etwa Singapur, denn dort würden besonders strenge Regeln gelten, was die Mitnahme von Medikamenten anbetrifft. In dem südostasiatischen Stadtstaat wurde eine "umfangreiche Einfuhrverbotsliste" erlassen. Daher werde gerade bei Beruhigungsmitteln und Psychopharmaka dringend empfohlen, "eine ärztliche Verordnung und die Gebrauchsanweisung der Medikamente mit Angabe der chemischen Zusammensetzung mitzunehmen". Besondere Regeln sind demnach auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten zu beachten.
Aber auch in anderen Ländern ist Vorsicht und Vorbereitung geboten. Um sich abzusichern, kann die jeweilige Botschaft in Deutschland kontaktiert werden.
Es wird deshalb dazu geraten, eine Bestätigung dabei zu haben, auf der ausgewiesen wird, dass die Medikamente für den persönlichen Gebrauch bestimmt sind. Zugleich sollte klargestellt werden, dass die mitgeführten Arznei- und Hilfsmittel nicht für einen Verkauf im Reiseland bestimmt sind. Der ADAC bietet entsprechende Formulare zur "Medikamentenmitnahme" auf Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch an. Die Unterlagen sollten vom Arzt unterschrieben und abgestempelt werden.
Bei Medikamenten, die dem Betäubungsmittelgesetz unterliegen, wird sogar ein besonderes Formular des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte benötigt. Dieses muss von einem Amtsarzt unterschrieben sein.
Auf Reisen vermeiden: Telefonate auf Kreuzfahrtschiffen führen
Manchmal lässt sich ein Anruf auf hoher See einfach nicht umgehen. Doch klar sollte beim Griff zum Handy in diesem Fall immer sein: Das kann teuer werden! So schreibt etwa die Verbraucherzentrale, dass die landgestützten Mobilfunknetze die Meeresgebiete nicht abdecken.
Dennoch gibt es an Bord von Schiffen in aller Regel ein Mobilfunknetz – dank Satellitentechnik. So ist es möglich, zu telefonieren, SMS zu versenden oder im Internet zu surfen. Dies kann jedoch mit deutlich höheren Preisen verbunden sein.
Deshalb wird dazu geraten, beim Reiseanbieter oder der Reederei in Erfahrung zu bringen, welcher Satellitennetzbetreiber das jeweilige Schiff versorgt. Auch die detaillierten Preise für Satellitenverbindungen des eigenen Mobilfunkanbieters sollten demnach notiert werden.
Zu beachten sind auch die Hinweise per SMS, in denen "über Roamingaufschläge für die Nutzung von Roamingdiensten in sogenannten nicht-terrestrischen Netzen informiert" wird. Es kann laut der Verbraucherzentrale auch vorkommen, dass sich Mobiltelefone auf Schiffsreisen unbeabsichtigt in ein nicht-terrestrisches Netz einbuchen.
Als Preisspanne werden bei Mobilfunkverbindungen via Satellit genannt:
- drei bis sieben Euro pro Gesprächsminute für Telefonate nach Deutschland
- 1,50 bis sieben Euro pro Gesprächsminute für eingehende Anrufe
- 40 Cent bis 1,50 Euro pro Versand einer SMS
Die horrenden Telefonkosten sind nur eine der Fallen, die einen Urlaub unerwartet teuer machen können.
Auf Reisen vermeiden: Vor Ort geltende Gesetze missachten
Andere Länder, andere Sitten, heißt es so schön. Damit die Reise wirklich unbeschwert über die Bühne geht, sollten am Ausflugsziel geltende Gesetze auf keinen Fall auf die leichte Schulter genommen werden. Denn manche sind den Einheimischen echt heilig.
In Thailand beispielsweise wird sehr auf den Umgang mit Geldscheinen und -münzen geachtet. Ihr Wert bemisst sich nämlich nicht allein an der abgedruckten Zahl. Denn auch ein Abbild des Königs ziert die Barmittel. Und der soll auf keinen Fall beleidigt werden. Deshalb kann schon das Zerknüllen, Drauftreten, Zerreißen oder Werfen strafbar sein. Wie das Portal thailandsun.com berichtet, drohen im schlimmsten Fall 15 Jahre Haft.
Auch die Präsentation des eigenen nackten Körpers, sprich FKK, kann heikel werden. Gerade in Afrika oder Asien wird zu viel nackte Haut nicht gern gesehen und kann böse Folgen haben. Laut dem Portal reisereporter.de drohen etwa in Kenia und in Ägypten sogar Gefängnisstrafen. Auch in Malaysia kann Freikörperkultur mit dem Gang hinter Gitter enden. Lässt jemand auf der indonesischen Urlaubsinsel Bali oder den Malediven alle Hüllen fallen, ist von einer Geldstrafe bis zu einer Ausweisung alles möglich, heißt es weiter.
Hart durchgegriffen wird demnach auch in Dubai. In der Türkei gibt es wenige spezielle FKK-Clubanlagen, die vollständige Entkleidung am Strand geht jedoch ins Geld.
In Griechenland ist FKK verboten, lediglich auf den Inseln sind einzelne Strände offen für Nacktbade-Gäste. In Italien droht sogar Bußgeld, wenn Urlauber in Rom oder Venedig ohne Oberteil oder in Badekleidung herumlaufen. Gleiches gilt dem Bericht nach auf Capri, auf Ischia und in Positano. Im süditalienischen Sorrento kann ein Spaziergang oben ohne oder im Badeanzug bis zu 500 Euro kosten.
Probleme können Urlauber auch bekommen, die in buddhistischen Ländern wie Sri Lanka Fotos mit Buddha-Statuen oder anderen Heiligkeiten machen und sich dabei anstößig verhalten. So wurden bereits Touristen verurteilt, weil sie auf einem Schnappschuss einen Kuss für die heilige Figur andeuteten.
Zu beachten sind auch die Regeln für einen Urlaub mit Hund innerhalb der EU.
Ein paar kuriose Gesetze hat das Portal reise.de aufgelistet:
- In Israel dürfen Bären nicht mit an den Strand gebracht werden.
- In Valencia müssen Fahrräder, Skateboards und Inlineskates am Strand verhüllt werden.
- In Frankreich werden an Bahnsteigen Kuss-Zonen ausgewiesen – zu lange Verabschiedungen hatten für Zugverspätungen gesorgt.
- In Rom ist der Verzehr von Getränken und Essen an vielen historischen Plätzen verboten.
- In Singapur darf Kaugummi nicht eingeführt oder verkauft und nur zu medizinischen Zwecken in einer Apotheke erworben werden – das Entsorgen außerhalb von Mülleimern kostet 300 Euro.
Auf Reisen vermeiden: An Flughäfen auf Koffermitnahme vertrauen
Auf Reisen kann so einiges schiefgehen. Gerade auch bei der Kofferabfertigung am Flughafen. Gerade zum Ende der Corona-Pandemie herrschte teilweise großes Chaos an den Airports, als schlicht viel zu wenig Personal für die vielen wieder reisewilligen Menschen vor Ort war. So lässt es sich nicht immer vermeiden, dass der aufgegebene Koffer plötzlich eine andere Route nimmt und nicht gemeinsam mit den Besitzern am Zielflughafen ankommt.
Deshalb rät unter anderem die Deutsche Presse-Agentur (dpa) dazu, wirklich wichtige Dinge, die sofort oder auch immer benötigt werden, lieber im Handgepäck mitzunehmen. Der erlaubte Umfang variiert von Fluggesellschaft zu Fluggesellschaft.
Hinein gehören auf jeden Fall wichtige Dinge wie Papiere, Wertsachen und Medikamente, darüberhinaus sollte sich hier aber auch ein Satz Unterwäsche und eine Zahnbürste anfinden. Die Verbraucherzentrale Hamburg nennt konkret Schmuck und Notebooks. In 50 Jahren gibt es dieses Problem womöglich nicht mehr, sondern vielleicht eher Kleidung aus dem 3D-Drucker.