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Wolfgang Schäuble ist tot

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Früherer Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist gestorben

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    Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist tot. Der CDU-Politiker sei im Kreise seiner Familie zu Hause am Dienstagabend gegen 20 Uhr friedlich eingeschlafen.
    Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist tot. Der CDU-Politiker sei im Kreise seiner Familie zu Hause am Dienstagabend gegen 20 Uhr friedlich eingeschlafen. Foto: Michael Kappeler, dpa

    Wolfgang Schäuble ist tot. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Umkreis seiner Familie erfahren hat, ist der CDU-Politiker am Dienstagabend gegen 20 Uhr im Alter von 81 Jahren friedlich eingeschlafen. Er hinterlässt seine Frau Ingeborg sowie vier Kinder und vier Enkel.

    Schäuble war in seiner langen politischen Laufbahn Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er. Zuletzt war es aber ruhiger um ihn geworden. Nach einem Sturz seiner Frau hatte er sich im Sommer zurückgezogen, um mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen.

    Wolfgang Schäuble, ein CDU-Urgestein, ist am Dienstag verstorben.
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    Der frühere Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble ist am Dienstag gestorben – nach einem langen und ereignisreichen Politikerleben. Hier finden Sie große Momente und kleine Schnappschüsse.

    Schäuble gehörte seit 1972 dem Bundestag an

    Er wurde am 18. September 1942 in Freiburg geboren. Nach seinem Jurastudium zog es Schäuble in die Politik. 1965 trat er in die CDU ein, 1972 errang er erstmals ein Mandat für den Bundestag. Diesem gehörte er ohne Unterbrechung bis zu seinem Tod an. Schäuble war unter Kanzler Helmut Kohl (CDU) zunächst Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben, von 1989 bis 1991 Bundesinnenminister. Nach dem Mauerfall handelte er den Einigungsvertrag mit aus.

    1990 erlitt Schäuble einen schweren Schicksalsschlag. Ein psychisch kranker Mann schoss bei einem Wahlkampfauftritt in Baden-Württemberg auf den Politiker. Seitdem saß Schäuble im Rollstuhl. Von 1991 bis 2000 führte er die CDU/CSU-Bundestagsfraktion. Nach dem Machtverlust der Union 1998 wurde Schäuble im Zuge der Neuaufstellung der CDU Parteichef.

    Schäuble wurde Innenminister und später Finanzminister

    Im Februar 2000 trat er in den Turbulenzen der CDU-Spendenaffäre und nach Aussagen zu einer 100.000-Mark-Barspende als CDU-Chef zurück. Daraufhin wurde Angela Merkel Parteichefin, 2005 machte sie als Kanzlerin Schäuble zum Innenminister, vier Jahre darauf zum Finanzminister. Er hatte das Amt zwei Wahlperioden inne, er schafft die "schwarze Null", also einen Bundeshaushalt ohne neue Schulden. 

    2017 wurde er in das zweithöchste Amt im Staat gewählt. Nach der Bundestagswahl trat er die Nachfolge von Norbert Lammert als Bundestagspräsident an. Das höchste Amt im Staat, das des Bundespräsidenten, blieb Schäuble verwehrt. Als die Union die

    Er zählte in der CDU eher zu den konservativen Politikern, hinter den Kulissen hatte sein Wort stets Gewicht. Doch früher als andere hatte er die CDU zur Offenheit für Bündnisse mit den Grünen aufgerufen. Im Ringen um die Kanzlerkandidatur 2021 schlug sich Schäuble auf die Seite des damaligen CDU-Chefs Armin Laschet und stellte sich gegen CSU-Chef Markus Söder.

    Auch in Schäubles Familie spielte Politik eine Rolle

    Politik spielte bei Schäuble auch im Privaten eine Rolle. Auch sein Vater Karl Schäuble war CDU-Politiker und gehörte dem Badischen Landtag an. Schäubles jüngerer Bruder Thomas war ebenfalls Politiker, 13 Jahre lang war er Landesminister in Baden-Württemberg. Er starb 2013 an den Folgen eines Herzinfarkts. Schäubles Schwiegersohn ist der CDU-Spitzenpolitiker Thomas Strobl, die ARD-Programmdirektorin Christine Strobl ist seine Tochter. (mit dpa)

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