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USA: Reaktionen auf Trumps Corona-Infektion: Genesungswünsche und allerlei Häme

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Reaktionen auf Trumps Corona-Infektion: Genesungswünsche und allerlei Häme

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    Donald Trump (l.), Präsident der USA, und Melania Trump, First Lady haben sich mit dem Coronavirus angesteckt.
    Donald Trump (l.), Präsident der USA, und Melania Trump, First Lady haben sich mit dem Coronavirus angesteckt. Foto: Alex Brandon/AP, dpa

    Es sind nur noch etwas mehr als vier Wochen bis zur amerikanischen Präsidentschaftswahl. Da schlug die Nachricht, dass sich US-Präsident Trump und seine Frau Melania mit Corona infiziert haben ein wie eine Bombe. "Heute Abend sind die First Lady und ich positiv auf das Corona-Virus getestet worden", twitterte Donald Trump und gab bekannt, dass er sich unmittelbar in Quarantäne begeben würde. Sie werden diese Infektion gemeinsam überstehen, schrieb der Präsident dazu.

    In der Zwischenzeit hat die Nachricht für Reaktionen in der internationalen Politik gesorgt. Aus aller Welt kamen Genesungswünsche, unter anderen von Bundeskanzlerin Angela Merkel, Russlands Präsident Wladimir Putin, von den Premierministern Israels und Großbritanniens, Benjamin Netanjahu und Boris Johnson, sowie von EU-Ratspräsident Charles Michel. Bundeskanzlerin Angela Merkel ließ über ihren Sprecher Steffen Seibert auf Twitter ausrichten: "Ich sende Donald und Melania Trump all meine guten Wünsche. Ich hoffe, dass sie ihre #Corona-Infektion gut überstehen und bald wieder ganz gesund sind."

    Kanzlerin Merkel sendet Genesungswünsche an Trump

    Die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer sagte auf Fragen, sie könne nicht von einem direkten Kontakt der Kanzlerin mit Trump berichten. Nach öffentlich zugänglichen Quellen sei der US-Präsident voll arbeitsfähig. Die Bundesregierung wünsche ihm, "dass er die Infektion möglichst gut und ohne Folgen übersteht".

    Auch Russlands Präsident Wladimir Putin hat US-Präsident Donald Trump und seiner Frau Melania nach ihrer Infektion mit dem Coronavirus eine rasche Genesung gewünscht. "Ich bin mir sicher, dass Ihnen Lebensenergie, ein frischer Geist und Optimismus helfen werden, mit dem gefährlichen Virus fertig zu werden", hieß es in einem vom Kreml am Freitag veröffentlichen Schreiben des russischen Präsidenten Wladimir Putin an Trump. 

    Putin betonte seine "aufrichtige Unterstützung in diesem schwierigen Moment". Der russische Kremlchef Wladimir Putin (67) hatte in den vergangenen Monaten die Staatsgeschäfte vor allem von seiner Moskauer Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo aus gelenkt. Putin lässt sich nach Angaben seines Sprechers Dmitri Peskow regelmäßig auf das Virus testen. Er wolle sich mit dem russischen Vakzin impfen lassen, hieß es.

    Donald Trumps Zitate über Corona-Krise und Masken

    "Wir haben es völlig unter Kontrolle. Es ist eine Person, die aus China kommt, und wir haben es unter Kontrolle. Es wird alles gut werden."

     (Am 22. Januar im CNBC-Interview aus dem schweizerischen Davos; am Vortag war der erste Corona-Fall in den USA bekannt geworden.)

    "Sie wissen, dass es im April angeblich mit dem heißeren Wetter stirbt. Und das ist ein wunderbares Datum, auf das man sich freuen kann."

     (Am 10. Februar über das Virus im Fox-Business-Interview.)

    "Bei uns geht es ganz erheblich nach unten, nicht nach oben."

     (Am 26. Februar in einer Pressekonferenz über die Zahl der US-Corona-Fälle.)

    "Die Fake-News-Medien und ihre Partner, die Demokratische Partei, tun alles in ihrer halbwegs beachtlichen Macht (früher war sie größer!), um die Corona-Lage stärker anzuheizen, als die Fakten es hergeben." 

    (Am 9. März auf Twitter.)

    "Es ist ein hochansteckendes Virus. Unglaublich. Aber wir haben eine ungeheure Kontrolle darüber."

     (Am 15. März in einem Pressebriefing.)

    "Ich habe immer gewusst, dass das eine Pandemie ist. Ich hatte das Gefühl, dass es eine Pandemie ist, lange bevor es als Pandemie bezeichnet wurde."

     (Am 17. März in einem Pressebriefing.)

    "Wenn wir es so eindämmen können (...), dass wir zwischen 100 000 und 200 000 haben, dann haben wir alle zusammen einen guten Job gemacht."

     (Am 29. März über Todesfälle und bevorstehende Maßnahmen.)

    "Das ist freiwillig. (...) Ich habe mich entschieden, es nicht zu tun."

     (Am 3. April über die Empfehlung an die US-Bevölkerung, Stoffmasken zum Schutz gegen das Virus zu tragen.)

    "Die Coronavirus-Zahlen sehen VIEL besser aus, sie gehen fast überall runter. Wir machen große Fortschritte."

     (Am 11. Mai in einem Tweet.)

    "Es verschwindet. Es wird verschwinden."

     (Am 17. Juni in einem Interview mit Fox News.)

    "Im Vergleich zu den meisten anderen Ländern, die schrecklich leiden, schlagen wir uns sehr gut - und wir haben Dinge geschafft, die nur wenige andere Länder schaffen könnten."

     (Am 21. Juli in einem Tweet.)

    "Wir haben mehr Fälle, weil wir viel mehr als jedes andere Land getestet haben. 60 000 000. Wenn wir weniger testen würden, hätten wir weniger Fälle."

     (Am 1. August in einem Tweet.)

    "Haben Sie jemals einen Mann gesehen, der so gerne eine Maske trägt wie er? Und wenn er spricht, lässt er sie häufig am Ohr runterhängen. Weil, wisst Ihr was? Das lässt ihn sich sicherer fühlen. Wenn ich ein Psychiater wäre, würde ich sagen, der Junge hat eine Menge Probleme."

     (Am 3. September bei einem Wahlkampfauftritt in Latrobe im Bundesstaat Pennsylvania über seinen demokratischen Herausforderer Joe Biden.)

    "Ich denke, wir haben in der Pandemie vermutlich einen besseren Job als jedes andere Land gemacht, auf jeden Fall unter den großen Ländern der Welt."

     (Am 10. September bei einem Wahlkampfauftritt in Freeland im Bundesstaat Michigan.)

    "Habt Ihr seine Kreise gesehen, die Kreise? Wisst Ihr, warum die sie einzeichnen? Angeblich, um bei Covid korrekt zu sein, aber in echt ist es, weil sie nicht genug Leute finden, um den Raum zu füllen."

     (Am 12. September bei einem Wahlkampfauftritt in Minden im Bundesstaat Nevada zu Veranstaltungen von Joe Biden, bei denen die Teilnehmer mit Hilfe auf dem Boden markierter Kreise Abstand halten.)

    "Ich bin auf einer Bühne, das ist sehr weit weg, deswegen mache ich mir überhaupt keine Sorgen."

    (Am 14. September am Rande eines Wahlkampfauftritts in einer Halle in Henderson im Bundesstaat Nevada auf die Frage einer Journalistin, ob er sich Sorgen mache, sich anzustecken.)

    "Ich trage sie, wenn ich muss. Ich trage sie in Krankenhäusern und an anderen Orten. Eine Menge Leute wollen keine Masken tragen. Eine Menge Leute denken, dass Masken nicht gut sind. (...) Ich kann Ihnen sagen, wer das ist: Kellner. Sie kommen rüber und bedienen einen und sie fassen ihre Maske an und dann den Teller. Das kann nicht gut sein."

     (Am 16. September in einer Fragestunde mit Wählern beim Sender ABC.) 

    "Ich trage die Maske nicht wie er. Jedes Mal, wenn man ihn sieht, trägt er eine Maske. Er könnte 200 Fuß entfernt von mir sprechen, er würde mit der größten Maske aufkreuzen, die man je gesehen hat."

     (Am 29. September über Joe Biden in der ersten gemeinsamen TV-Debatte.)

    "Wie Millionen von Israelis denken Sara und ich an Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump und wünschen unseren Freunden eine vollständige und schnelle Genesung", hieß es am Freitag auf dem Twitter-Account des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanjahu.

    Genesungswünsche kamen indes auch von Trumps Kontrahenten um das Weiße Haus, Joe Biden. Der Herausforderer der Demokraten und seine Frau wünschen Trump und Melania "eine rasche Genesung".  "Wir werden weiterhin für die Gesundheit und Sicherheit des Präsidenten und seiner Familie beten", schrieb Biden auf Twitter.

    Trump hat Corona: Nachricht sorgt für Spott im Internet

    Vor allem im Internet löste die Nachricht von Trumps Corona-Infektion aber auch hämische und spöttische Kommentare aus. "Auf jeden Fall ist Trumps Corona-Virus die beste Version des Covid-19-Virus ever!", schrieb eine Twitter-Nutzerin.

    "Und weltweit zucken Mundwinkel. Aber er wird da natürlich heil rauskommen, an Desinfektionsmittel soll es im White House ja nicht mangeln," twitterte etwa die Klimaaktivistin Luisa Neubauer.

    SPD-Politiker Karl Lauterbach schrieb auf dem Kurznachrichtendienst: "Als Arzt wünsche ich auch #TrumpHasCovid eine schnelle und vollständige Genesung. Als Politiker hoffe ich aber, dass er die bevorstehende Wahl politisch nicht überlebt." (AZ mit dpa)

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