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Putin befiehlt Raketenangriffe auf Ukraine
![Nach Raketenangriffen steigt schwarzer Rauch über Kiew auf. Nach Raketenangriffen steigt schwarzer Rauch über Kiew auf.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Viele Menschen in der ukrainischen Hauptstadt sind gerade auf dem Weg zur Arbeit, als die russischen Raketen einschlagen. Luftalarm wird ausgelöst. Der Krieg ist zurück in Kiew.
Russland hat mehr als 80 Raketen auf Kiew und andere Städte in der Ukraine gefeuert. Die Angriffe am Montagmorgen töteten mindestens 14 Menschen landesweit, mindestens 97 wurden verletzt, wie der ukrainische Zivilschutz mitteilt. Allein in Kiew kamen nach Angaben von Bürgermeister Witali Klitschko fünf Menschen ums Leben, 52 wurden verletzt. Viele Menschen waren gerade auf dem Weg zur Arbeit.
Kremlchef Wladimir Putin nannte den Angriff eine Reaktion auf die "Terroranschläge" gegen russisches Gebiet. Am Samstag hatte eine Explosion die 19 Kilometer lange Brücke erschüttert, die Russland und die 2014 von Moskau annektierte Schwarzmeer-Halbinsel Krim verbindet. Russland macht den ukrainischen Geheimdienst SBU verantwortlich.
Ziele der Präzisionswaffen seien die Energieinfrastruktur, militärische Anlagen und das Fernmeldewesen gewesen, sagte Putin bei einer Sitzung des nationalen Sicherheitsrates und drohte mit noch härterem Vorgehen. "Daran sollte niemand irgendwelche Zweifel haben."
Russland feuert 83 Raketen ab
In Kiew schlugen die Geschosse laut Bürgermeister Witali Klitschko im Zentrum ein. In fast allen Landesteilen gab es Luftalarm. Die Strom- und Wasserversorgung brach mancherorts zusammen. Insgesamt habe Russland 83 Raketen abgefeuert, davon seien 43 abgefangen worden, teilte das ukrainische Verteidigungsministerium mit. Nach mehr als fünfeinhalb Stunden wurde der Luftalarm in Kiew aufgehoben.
![Rettungskräfte im Einsatz. Rettungskräfte im Einsatz.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715674498059-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der ukrainische Geheimdienst SBU hat eine Beteiligung an der Explosion auf der Krim-Brücke nicht eingeräumt. Die SBU-Zentrale liegt im Zentrum Kiews. Moskau hatte wiederholt gedroht, Kommandostellen in der ukrainischen Hauptstadt zu beschießen, wenn der Beschuss russischen Gebiets nicht aufhöre.
Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba wies dies scharf zurück. "Nein, Putin wurde nicht von der Krim-Brücke zum Raketenterror "provoziert"", teilte er per Twitter mit. "Russland hatte die Ukraine auch vor der Brücke ständig mit Raketen getroffen. Putin ist verzweifelt wegen der Niederlagen auf dem Schlachtfeld und versucht mit Raketenterror, das Kriegstempo zu seinen Gunsten zu ändern."
Krim-Brücke strategisch sehr wichtig
Die Brücke zur Krim ist als Nachschubroute für den russischen Angriff wichtig. Das Bauwerk hat zudem einen hohen symbolischen Wert für die Führung in Moskau. Putin hatte den Angriff auf die Ukraine am 24. Februar befohlen. Der Krieg dauert nun bald acht Monate.
Die Raketenschläge sind nach russischen Angaben Teil der Kriegsführung. "Das alles geschieht im Rahmen der militärischen Spezialoperation", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der Nachrichtenagentur Interfax zufolge. Ex-Präsident und Vizesekretär des Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, drohte mit neuen Angriffen. "Die erste Episode ist vorbei. Es wird weitere geben."
Scholz telefoniert mit Selenskyj
Kanzler Olaf Scholz (SPD) telefonierte nach dem Angriff mit Selenskyj und sicherte die Solidarität Deutschlands und der anderen G7-Staaten zu. Regierungssprecher Steffen Hebestreit sagte, die G7-Staaten wollten am Dienstag in einer Videoschalte mit Selenskyj beraten. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg verurteilte die Angriffe auf zivile Ziele und sicherte der Ukraine weiter Unterstützung zu.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat Kiew schnelle Hilfe bei der Luftverteidigung versprochen. "Wir tun alles, um die ukrainische Luftverteidigung schnell zu verstärken", schrieb die Grünen-Politikerin auf Twitter. Sie sprach mit Blick auf das russische Raketenfeuer von Menschen in Todesangst im Kiewer Morgenverkehr und einem Einschlagskrater neben einem Spielplatz und sagte: "Es ist niederträchtig und durch nichts zu rechtfertigen, dass Putin Großstädte und Zivilisten mit Raketen beschießt."
Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hatte zuvor ihre vor eineinhalb Wochen in Odessa gemachte Ankündigung bekräftigt: "In den nächsten Tagen steht das erste von vier hochmodernen Iris-T SLM Luftverteidigungssystemen zum wirksamen Schutz für die Menschen in der Ukraine bereit."
Ukraine bittet um Raketenabwehrsysteme
"Die beste Antwort auf den russischen Raketenterror ist die Lieferung von Flugabwehr- und Raketenabwehrsystemen an die Ukraine", betonte der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow. Russland halte Raketenangriffe für ein wirksames Mittel zur Einschüchterung. Das seien sie nicht. "Sie sind Kriegsverbrechen."
EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat sich entsetzt über die jüngsten russischen Angriffe auf zahlreiche Städte in der Ukraine gezeigt. "Putins Russland hat der Welt erneut gezeigt, wofür es steht: Brutalität und Terror", schrieb die deutsche Politikerin auf Twitter. Sie wisse, dass die Ukrainer stark bleiben würden, ergänzte sie.
Von der Leyen bekräftigte, dass man der Ukraine so lange zur Seite stehen werde, wie dies nötig sei. "Mit allen Mitteln, die wir haben." Zudem drückte sie in einer Videobotschaft, die in Narwa in Estland nahe der russischen Grenze aufgezeichnet wurde, ihr Mitgefühl für die Opfer der Angriffe aus.
(dpa)
Die Diskussion ist geschlossen.
"Ihrer Meinung hat wohl RU selbst die Anschläge auf NS1 und NS2 sowie die Krim Brücke verübt..."
Jochen H., für Ersteres spricht einiges: Die Vermeidung von milliardenschweren Schadenersatzklagen gegen Gazprom, der glückliche Umstand, dass ausgerechnet eine Leitung von Nordstream 2 "verschont" wurde, das Fehlen von möglichen Tätern trotz . Experten gehen davon aus, dass die Sprengladungen nach alter russischer Tradition bereits beim Bau von Nordstream 2 angebracht wurden.
Reaktion Russlands auf den Angriff gegen die Krim Brücke- Was zu erwarten war? Kiew hat sich zu früh gefreut über den erfolgreichen Angriff auf die Krim Brücke - Moskau eskaliert jetzt wie bereits früher angekündigt (Überschreiten der roten Linie)die Angriffe auf UA Städte mit Schwerpunkt Ziel Zerstörung der Infrastruktur und der polt. Entscheidungszentralen im Raum Kiew. Auch ist der Anschlag kein voller Erfolg geworden, da der Verkehr über die Brücke bereits wieder rollt insb der Zugverkehr, der für die Versorgung der RU Armee in der UA mit Kraftstoff, Munition, Verpflegung etc sehr wichtig ist.
Es ist doch noch gar nicht raus, daß die Ukraine hinter dem Anschlag steckt. Genausogut möglich ist, daß Moskau den Angriff fingiert hat, um sich selbst den Vorwand zu liefern, weitere Ziele in der Ukraine zu bombardieren. Dafür spricht, daß eben nicht die ganze Brücke zerstört wurde. Außerdem - beide Seiten der Brücke liegen auf russisch kontrolliertem Gebiet - wie soll es da ein mit Sprengstoff beladener LKW unerkannt auf die Brücke schaffen?
Was wollen Sie überhaupt mit Ihrer roten Linie? Die rote Linie hat Putin mit dem völkerrechtswidrigem Angriff auf die Ukraine längst überschritten! Das ist der Punkt! Sie plappern hier ständig unreflektiert die Propaganda Moskaus nach!
Antwort an Robert M: Bei Ihnen geh ich davon aus, dass Sie alles glauben was die westl Presse zum UA Krieg veröffentlicht einschl der Kommentare selbsternannter Experten und die Statements der Kiewer Führung. Nach Ihrer Meinung hat wohl RU selbst die Anschläge auf NS1 und NS2 sowie die Krim Brücke verübt und Kiew ist natürlich völlig unschuldig. Sie sollten sich vielleicht Mal die Mühe machen die Nachrichten bei uns mit einschlägigen Kommentaren aus dem Nahen Osten, der Türkei und Russland zu vergleichen- da wird die Lage anders betrachtet und bewertet. Gelogen wird auf beiden Seiten RU und UA; 50% ist Wahrheit der Rest Propaganda und Fehlinformationen- auch aus Kiew.
"Ihrer Meinung hat wohl RU selbst die Anschläge auf NS1 und NS2 sowie die Krim Brücke verübt…"
Der Gedanke liegt zumindest nahe. Rußland liefert sich selber den Vorwand für eine weitere Eskalation. Wie soll denn ein LKW voller Sprengstoff auf die beiderseits russisch kontrollierte Brücke kommen? Na? Um die Antwort haben Sie sich ja fein herumgemogelt.
Ebenso ist erwiesen, daß sich ein russisches Kriegsschiff in der Nähe des russischen Verlegeschiffs aufhielt, auch dafür sind Sie blind. Die Zerstörung der Pipeline hilft Gazprom als willkommene Ausrede, die sonst wegen Nichteinhaltung ihrer Lieferverpflichtungen Vertragsstrafen in Milliardenhöhe blechen müsste.
"Sie sollten sich vielleicht Mal die Mühe machen die Nachrichten bei uns mit einschlägigen Kommentaren aus dem Nahen Osten, der Türkei und Russland zu vergleichen…"
Selten so gelacht, werter Herr Jochen H. Machen Sie sich doch bitte mal die Mühe nachzuschauen, welchen Platz die von Ihnen zitierten Länder auf der Rangliste der Pressefreiheit einnehmen. Na? Dämmerts?
Antwort an Robert M: Sie sollten vielleicht Mal warten auf die Erkenntnisse der Untersuchungen NS 1 und NS 2 vor Ort Bundesmarine und Polizei und entsprechende Spurensuche. In der geringen Meerestiefe im Seegebiet vor Bornholm wären plazierte große Sprengladungen wie Minen schon früher entdeckt worden. Und in der Pipeline eingebaute Sprengsätze zeigen ein anderes Schadensbild als eine Detonations- Einwirkung von aussen. Im Seegebiet waren während der Bauzeiten von NS 1 und NS 2 sowohl RU wie auch NATO Schiffe regelmäßig unterwegs. Viel interessanter welche Schiffe welcher Nation und Kennung kurz vor den Anschlägen vor Bornholm unterwegs waren oder gestoppt lagen. Verwunderlich ist nur, dass sich sowohl die USA als auch die NATO in der Sache sehr zurückhalten. Und auch in dem Krim Brückenanschlag Anschlag hört man da von dort keine Schuldzuweisung Richtung RU, aber auch keine Reinwaschung der UA.
Moskau hat mit dem Angriff auf die Ukraine die rote Linie überschritten. Von der systematische Folter oder Mord in den besetzten Gebieten abgesehen.
Jede Brücke in Russland und den besetzten Gebiet ist ein legitimes Ziel, wenn die Zerstörung die militärische Fähigkeit Russlands einschränkt.
"Verwunderlich ist nur, dass sich sowohl die USA als auch die NATO in der Sache sehr zurückhalten."
Verwunderlich? Warum? USA und NATO hüpfen doch nicht über jedes Stöckchen, das Ihnen ein Herr Jochen H. hinhält. Abgesehen davon: Wenn die USA tatsächlich der Urheber sind, warum haben sie dann nicht gleich alle vier Stränge zerstört?
Nichts ist "verwunderlich". Allmählich sollte sich doch rumgesprochen haben, wann die NATO eingreift. Denn die NATO und auch Russland kennen die Konsequenzen einer möglichen direkten Konfrontation bis aufs letzte i-Tüpfelchen genau.